Duisburg. Lawrence Ennali hat Rot-Weiss Essen einen Punkt im Revierderby beim MSV Duisburg gerettet. Das sagte der Zugang nach seinem ersten Profi-Tor.

Es überraschte schon, dass Christoph Dabrowski im Revierderby gegen den MSV Duisburg die gleiche Startelf aufs Feld schickte, die gegen den SV Elbersberg zwei Wochen zuvor mit 1:5 untergegangen war. „Ich wollte der Mannschaft die Gelegenheit geben, zu zeigen, dass sie es besser kann“, erklärte der Trainer von Rot-Weiss Essen auf Nachfrage.

Und in der Tat, das Team hat die Chance vor allem in Hälfte zwei genutzt und aus einem 0:2 Rückstand noch ein 2:2 gezaubert. Auch wenn Dabrowski zum Zeitpunkt der Tore bereits nachjustiert hatte mit den Einwechslungen von Thomas Eisfeld, Meike Sponsel Moritz Römling und Simon Engelmann.

Auch Lawrence Ennali hätte ein Wechselkandidat sein können, so sahen es jedenfalls viele auf den Rängen. Der junge Mann, 1,70 Meter groß und keine 60 Kilogramm schwer, kommt daher wie Jungfuchs, der noch locker ein, zwei Jahre in der U19 spielen könnte. Er hat sich offensichtlich schwer mit der robusten und konsequenten Gangart der Duisburger. So ein Innenverteidiger wie Sebastian Mai, 1,95 Meter groß gewachsen, ist schon ein Brett. „Man muss es annehmen“, sagte Ennali anschließend. Wie vieles andere auch, denn der Leihspieler von Hannover 96 weiß, dass er sich noch weiterentwickeln muss. „Ich kann hier viel mitnehmen, und das werde wir auch.“

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Rot-Weiss Essen konnte sich nur selten durchsetzen in Hälfte eins

Durchsetzten konnte er sich in Hälfte eins nur selten. Kurz vor Pause lief er allein auf das gegnerische Tor zu und zögerte zu lange mit dem Abschluss. Und doch sollte der junge Mann am Ende gefeiert werden, nachdem er in der 69. Minute nach einem feinen Pass von Eisfeld kühl und überlegt das 2:2 erzielt hatte (69.).

„Wir sind schwer ins Spiel gekommen, wir hatten zwar einen Plan, haben ihn aber nicht umsetzen können“, meinte Ennali. „Aber auch in der ersten Halbzeit hatte ich schon meine Aktionen.“ Nur sie funktionierten nicht. Und bei der Chance kurz vor der Pause? „Das war der Kopf, da waren zu viele Gedanken im Spiel.“ Das läuft einem manchmal nach. „Ich habe schon gedacht, Mist heute geht gar nichts. In der Kabine habe ich aber viel Zuspruch bekommen, alle haben gesagt, bleib positiv, mach weiter, du bekommt noch deine Chance.“

Lawrence Ennali von Rot-Weiss Essen schirmt den Ball gegen den Duisburger Marlon Frey ab.
Lawrence Ennali von Rot-Weiss Essen schirmt den Ball gegen den Duisburger Marlon Frey ab. © Thorsten Tillmann

Trainer Dabrowski lobt Torschütze Ennali

Und dann ließ Ennali Rot-Weiss tatsächlich doch noch jubeln. „Es war danach teilweise wie ein Heimspiel bei dieser Kulisse, unglaublich.“ Auch die 5000 RWE-Fans im Stadion ließen nicht locker. „Und dann mein erstes Profi-Pflichtspieltor vor der Kurve - ein Traum.“

„Er hatte schon in der ersten Hälfte sehr viele gute Aktionen ohne den letzten Zug zum Tor“, befand Chef Dabrowski, der sich darin bestätigt fühlen durfte, Ennali auf dem Platz gelassen zu haben. „In der zweiten Halbzeit hat man seine Qualität gesehen. Wenn man ihn in die Tiefe freigespielt bekommt, entwickelt er auch den Zug zum Tor. Und Abschluss heute macht er herausragend.“

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