Essen. Rot-Weiss Essen will sich als Aufsteiger erst einmal in der Dritten Liga etablieren. Bei der Trainerumfrage schälen sich einige Favoriten heraus.

Die Zeiten haben sich bei Rot-Weiss Essen seit dem Drittliga-Aufstieg gravierend verändert. Der Traditionsklub wächst und expandiert gewaltig, die ungeheure Euphorie spiegelt sich im Kartenvorverkauf wider, denn bereits über 9200 Jahrestickets sind abgesetzt worden. Und in den vergangenen Jahren waren die Rot-Weissen stets der große Favorit im Aufstiegskampf der Regionalliga. Die Trainer waren sich in ihrer Prognose immer einig: RWE ist im Titelrennen ganz vorn.

Bei den Vorhersagen für die anstehende Drittliga-Saison, die für Rot-Weiss am 23. Juli mit dem Heimspiel gegen den Mitaufsteiger SV Elversberg beginnt (14 Uhr), spielt der Neuling von der Hafenstraße keine Rolle. Nun spielen andere Klubs die erste Geige, wie die traditionelle DFB.de-Umfrage unter den 20 Trainern zeigt.

Video: RWE und MSV Duisburg vor dem Saisonstart

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    Demnach hat TSV 1860 München nach zwei vierten Plätzen in Folge in der 3. Liga in der bevorstehenden Saison 2022/2023 beste Chancen, den ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen. 1860-Trainer Michael Köllner formuliert die Aufstiegsambitionen auch ganz offensiv, die „Löwen“ werden darüber hinaus von 18 seiner 19 Trainerkollegen zumindest zum Favoritenkreis gezählt.

    Rot-Weiss Essen hat Nebenrolle, Zweitliga-Absteiger hoch im Kurs

    Ebenfalls hoch im Kurs stehen die drei Absteiger aus der 2. Bundesliga, wobei die Experten Dynamo Dresden (18 Stimmen) am stärksten einschätzen. Aber auch der FC Ingolstadt 04 (14) und der FC Erzgebirge Aue (zwölf) zählen zu den chancenreichsten Anwärtern auf die ersten drei Tabellenplätze.

    Jeweils zwölf Trainer sind laut DFB.de-Umfrage überzeugt, dass der 1. FC Saarbrücken und SV Waldhof Mannheim, der vom ehemaligen Rot-Weiss-Trainer Christian Neidhart trainiert wird, um den Aufstieg mitspielen werden, nachdem beide Teams schon in der Vorsaison lange Zeit in der Spitzengruppe mitgemischt hatten.

    Trainer Christoph Dabrowski von Rot-Weiss Essen will sich mit seiner Mannschaft erst einmal in der Dritten Liga etablieren.
    Trainer Christoph Dabrowski von Rot-Weiss Essen will sich mit seiner Mannschaft erst einmal in der Dritten Liga etablieren. © Michael Gohl

    Christoph Dabrowski, Trainer von Rot-Weiss Essen, will mit seinem Team erst einmal in der neuen Umgebung angekommen und sich dort etablieren. „Zu den Favoriten gehören auf jeden Fall der FC Ingolstadt 04 und der TSV 1860 München, die viel investiert haben“, sagt er DFB.de. „Auch Dynamo Dresden wird sich sicher noch verstärken. Dazu kommen der FC Erzgebirge Aue und der SV Waldhof Mannheim, der seine Ambitionen offensiv formuliert. Wir wollen in erster Linie in der Liga ankommen und arbeiten hart dafür, eine stabile Saison zu spielen. Alle freuen sich riesig auf die 3. Liga und zahlreiche Traditionsduelle.“

    Ehemaliger RWE-Trainer Neidhart geht in die Offensive

    Christian Neidhart, der mit Rot-Weiss Essen zwei herausragende Regionalliga-Spielzeiten erlebte, geht mit Mannheim in die Offensive: „Unser Ziel ist es, bis zum Ende der Saison in der Spitzengruppe dabei zu sein. Deshalb haben wir uns vorgenommen, das auch mutig anzugehen. Klar ist aber, dass mindestens sieben oder acht andere Vereine dieses Ziel ebenfalls verfolgen, auch wenn sie es vielleicht nicht immer sagen. Garantie gibt es für niemanden. Dafür sind die Konkurrenz und die Leistungsdichte in der 3. Liga einfach zu groß. Klar ist für mich, dass die bisherigen Zweitligisten Dynamo Dresden, FC Erzgebirge Aue und FC Ingolstadt 04 ebenso den Aufstieg anstreben werden wie etwa der TSV 1860 München, der VfL Osnabrück, der SV Wehen Wiesbaden oder der 1. FC Saarbrücken.“

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    Und selbst den MSV Duisburg hat Neidhart im Blick: „Er hat andere Ansprüche, als im unteren Tabellendrittel zu landen.“ Sein Kollege beim MSV, Torsten Ziegner, indes bleibt zurückhaltend: „Um für uns eine Zielsetzung zu formulieren, ist es noch zu früh. Das Transferfenster schließt erst am 1. September. Für uns gilt es zuerst, uns gut vorzubereiten und von Beginn an in der Liga anzukommen. Danach können wir uns über eine direkte Zielsetzung unterhalten.“

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