Essen. Ein Neuzugang auf dem Flügel spielt sich gleich in die Herzen der Fans. Aber Rot-Weiss Essen kehrt vom Nord-Trip nicht ganz ohne Sorgen heim.

Am Montag durften die Spieler von Rot-Weiss Essen endlich einmal die Füße hochlegen. Hinter ihnen lag ein anstrengendes Fußball-Wochenende, beginnend mit dem 5:0-Sieg am Freitagabend beim Regionalliga-Aufsteiger Kickers Emden.

Spielfeld ähnelte einer Blümchenwiese

Allzu viele sportliche Erkenntnisse wollte Trainer Christoph Dabrowski dem Aufgalopp nicht entnehmen: „Dafür waren die Gegner nicht aussagekräftig genug. Freitag in Emden haben wir gut den Ball laufen lassen. Samstag gegen die Rheiderland-Auswahl (5:0) kamen vermehrt die U19-Spieler zum Einsatz; auf einem Feld, das mehr einer Blümchenwiese ähnelte. Und am Sonntag, nach den langen Tagen, waren die Kräfte aufgebraucht, da fehlten Frische und Esprit.“

Überhaupt stand auf dieser kleinen Nordtour mehr das Zwischenmenschliche im Vordergrund. So übernachteten die Profis am Samstag in Leer in einer besseren Jugendherberge - zu Dritt. „Da lernten manche wieder Demut“, grinste Sportdirektor Jörn Nowak auf der Jahreshauptversammlung. „Ja, keiner hat Hurra geschrien“, bemerkte auch der Coach, aber auch wohlwollend, dass die Neuen auf diese Art und Weise zügig ins Team integriert wurden.

Eisfeld muss diese Woche individuell trainieren

So ganz ohne Sorgen kehrte der Neu-Drittligist am Sonntagabend dann doch nicht ins Ruhrgebiet zurück: Mittelfeld-Stratege Thomas Eisfeld hatte gleich im ersten Spiel einen Schlag auf den Fuß bekommen und sich eine Knochenhaut-Entzündung zugezogen, die ihn an weiteren Einsätzen hinderte. Der Ex-Bochumer wird diese Woche individuell trainieren.

Etwas besser sieht es bei Neuzugang Björn Rother aus: Auch ihn traf ein gegnerischer Fuß, mit einer Prellung musste er beim Blitzturnier am Sonntag ausgewechselt werden. Nichts Gravierendes, meint sein Trainer: „Ich denke, dass er Mittwoch oder Donnerstag wieder einsteigen kann.“

Gar nicht erst mitgereist war Felix Bastians, ihm machte ein quer stehender Weisheitszahn zu schaffen, der behandelt werden musste. Auch er soll am Mittwoch aber wieder mittrainieren können.

Loubongo sorgt für viel Unterhaltung

Aber es gab auch Positives zu vermelden: Aurel Loubongo, Neuzugang von der U23 des FC St. Pauli, sorgte in Holthausen-Biene mit seiner erfrischenden Art, Fußball zu spielen, für viel Unterhaltung auf den Rängen, auch bei den neutralen Zuschauern. „Ja, er ist sehr leichtfüßig, geht aggressiv ins Pressing bei Ballverlusten, das sah schon sehr gut aus“, lobte ihn sein Trainer. Die Fans an der Hafenstraße werden also schon genau hinschauen müssen beim „Young-Double“, wen sie da vor sich haben auf dem Flügel.

Weitere Einzelkritik wollte sich Dabrowski aber nicht entlocken lassen: „Niemand ist jedenfalls negativ aufgefallen, alle hängen sich voll rein und machen richtig Meter.“ Was ja auch schon positiv ist.

Freitag kommt Mönchengladbach

Die werden auch am Freitag gefordert sein, wenn sich die Mannschaft erstmals unter Wettkampfbedingungen den heimischen Fans präsentieren wird. Kein Geringerer als Erstligist Borussia Mönchengladbach kreuzt dann an der Hafenstraße (19.30) auf. Das Team von Neu-Trainer Daniel Farke hat erst am Sonntag die erste Trainingseinheit absolviert.

Dennoch: „Wir freuen uns riesig auf den Gegner, der uns maximal fordern wird. Wir werden allerdings nicht frisch ins Spiel gehen, sondern bis dahin hart trainieren - aber das werden die Gladbacher ja auch“, glaubt Dabrowski.

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