Essen. Rund 3000 Zuschauer verfolgten das erste öffentliche Training von RWE im Stadion an der Hafenstraße. Ständchen für Glatzkopf Herzenbruch.
Von so einer Kulisse träumt mancher Drittligist - bei Meisterschaftsspielen! Als Aufsteiger Rot-Weiss Essen an Fronleichnam um 15 Uhr die Stadiontore zum öffentlichen Training öffnete, bevölkerten rund 3000 Zuschauer die Sparkassentribüne. „Habt ihr alle kein Zuhause“, fragte der Stadionsprecher völlig perplex in die Masse. Offensichtlich nicht.
Rot-Weiss Essen: Als die Mannschaft kam, erhoben sich alle
Dann wurde es feierlich: „Bitte erheben sie sich für - die Mannschaft“, schallte es über das Stadionmikrofon, und fast alle leisteten der Bitte Folge. Lang anhaltender Applaus - selbst Neu-Trainer Christoph Dabrowski schien beeindruckt, was er kurze Zeit später auch in Worte fasste: „Ich freu mich schon jetzt drauf, wenn die ganze Bude hier voll ist - auf eine gute Zusammenarbeit! Wenn ich das hier sehe, weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war, hierhin zu kommen. Ich freue mich auf die nächsten Jahre mit euch“, meinte der neue Coach, ganz Optimist.
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Welchen Fußball die Rot-Weiss-Fans erwarten dürften, wollte der Fragesteller noch wissen: „Mutiger Ballbesitz-Fußball, dabei zielgerichtet“, so die Traineraussage. Den Ball einmal mehr ins Tor zu befördern als der Gegner hätte den meisten schon als Aussage gereicht, hätte aber nicht so professionell geklungen.
Herzenbruch „hatte die Haare schön“
Beim anschließenden Aufwärmprogramm des üppigen Kaders war das Interesse der Zuschauer eher gering, so blieb genug Zeit zum Schwätzchen mit dem Nachbarn. „Also, nach Dresden fahre ich auf keinen Fall, ich habe so auf Lautern gehofft, da wäre ich viel lieber hin.“ Also, auch die Fantreue bei Auswärtsfahrten hat wohl Grenzen.
Applaus gab es erst wieder bei der Vorstellung der Neuen, allerdings Höflichkeits-Applaus, den wahren muss man sich im Stadion an der Hafenstraße erst verdienen. „Der Neue ohne Haare ist übrigens Herzenbruch“, feixte der Ansager. Da brandete richtiger Applaus auf, gefolgt vom unweigerlichen: „Du…. hast…. die ….. Haare schön, du hast die Haare schön.“ Herze wird’s verkraften.
Tanja wünscht sich noch einen „richtig Guten“
Beim abschließenden Trainingsspiel Rot gegen Grün erzielte Thomas Eisfeld das erste Tor - und erntete die Anerkennung von den Rängen. Und was erwarten die treuesten der Treuen von ihren Idolen? Tanja (54), seit 1986 Dauergast an der Hafenstraße und auch auswärts: „Also, ein Platz unter den ersten Acht, dann wäre ich zufrieden.“ Die frühere Westkurven-Besucherin freut sich besonders auf die Duelle mit Duisburg, Mannheim (wegen Neidhart!) und Verl.
Und ist natürlich noch nicht wunschlos glücklich: „Also, wenn wir noch drei, vier Spieler los werden, dann sollten wir noch einen richtig Guten holen. Vielleicht als Zehner - oder ein Mittelstürmer!“ Na ja, wünschen darf man sich ja alles….
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