Essen. Rot-Weiss Essen ist nach 14 Jahren wieder drittklassig. 19 neue Gegner warten in der kommenden Saison auf Aufsteiger RWE. Die Übersicht.

Das letzte Pflichtspiel im deutschen Profifußball in der Saison 2021/22 ist absolviert: Der VfB Oldenburg verlor zwar das Relegations-Rückspiel gegen den BFC Dynamo Berlin mit 1:2 - steigt aber dank des 2:0-Hinspielerfolges in die 3. Liga auf.

Damit stehen alle Gegner von Aufsteiger Rot-Weiss Essen fest. Wir stellen alle vor - und ihre Ziele. Sechs Klubs gehen mit einem neuen Trainer in die Saison, einige peilen den Aufstieg in die Zweite Liga an.

Der VfB Oldenburg jubelt: Das Team kehrt nach 25 Jahren Abstinenz in den Profifußball zurück.
Der VfB Oldenburg jubelt: Das Team kehrt nach 25 Jahren Abstinenz in den Profifußball zurück. © Getty Images

Dynamo Dresden (Absteiger aus der 3. Liga) / Trainer: offen: Nach einer maßlos enttäuschenden Rückrunde scheiterte Dynamo in der Relegation an Kaiserslautern. Der kühne Plan, innerhalb von fünf Jahren in die Bundesliga aufzusteigen, muss nun verschoben werden. Das Ziel ist aber klar formuliert: Wiederaufstieg. Ein Trainer steht noch nicht fest. Abstiegstrainer Guerino Capretti wurde gefeuert.

Erzgebirge Aue (Absteiger aus der 3. Liga) / Trainer: Timo Rost (neu): Alles neu nach dem Abstieg. Timo Rost kam von Aufsteiger SpVgg Bayreuth, brachte ein ganzes Trainerteam mit. Nicht nur im Staff und im Kader gibt es einen Umbau - Sportchef Pavel Dotchev musste ebenfalls Auch Erzgebirge Aue strebt den direkten Wiederaufstieg an.

FC Ingolstadt (Absteiger aus der 3. Liga) / Trainer: Rüdiger Rehm: Die Schanzer waren nach dem Aufstieg 2021 in der Zweiten Liga 2021/22 chancenlos und standen fast durchgängig auf einem Abstiegsplatz. Nun gibt es einen großen Umbruch, lediglich Trainer Rüdiger Rehm, der während der Zweitliga-Saison übernommen hatte, bleibt. Obwohl viele Neue kommen, wird von Rehm der Wiederaufstieg gefordert.

TSV 1860 München / Trainer: Michael Köllner: Der stolze Klub aus München-Giesing verpasste den Aufstieg als Tabellenvierter nur knapp, die eigenen Ambitionen bleiben. Die Löwen sehen die 3. Liga als Durchgangsstation, Trainer Michael Köllner blieb unter der Prämisse, dass ihm ein aufstiegsreifer Kader zur Verfügung gestellt wird.

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Waldhof Mannheim / Trainer: Christian Neidhart (neu): Ein bekannter Mann sitzt auf der Waldhof-Bank. Ex-RWE-Trainer Christian Neidhart übernahm beim Traditionsklub. Neidharts Auftrag ist klar: Aufstieg in die Zweite Liga. Die Bosse des Vorjahres-Fünften kündigten nach Saisonende an, was ihr großes Ziel ist: "Definitiv aufsteigen im nächsten Jahr."

VfL Osnabrück / Trainer: Daniel Scherning: Ganz so viel Druck wie die Absteiger oder 1860 und Waldhof Mannheim gibt es beim VfL Osnabrück nicht, obwohl sich Trainer Daniel Scherning und Sportdirektor Amir Shapourzadeh noch ärgern, dass der Sprung auf den vierten Platz und damit die DFB-Pokal-Teilnahme am letzten Spieltag platzten.

1. FC Saarbrücken / Trainer: Uwe Koschinat: Ganz klar formuliert der Traditionsklub aus dem Saarland seine Ziele. Der jüngste Zugang Richard Neudecker (1860) sagte bei seiner Vorstellung: "Der FCS ist ein sehr ambitionierter Verein mit klarer Zielsetzung und großem Fanpotenzial." Trainer Uwe Koschinat war schon in der Zweiten Liga tätig, ebenso Sportdirektor Jürgen Luginger, der auf Schalke Profi war.

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SV Wehen Wiesbaden / Trainer: Markus Kauczinski: Immerhin einen Titel holte der SV Wehen Wiesbaden - er gewann die erste Ausgabe der 3. Liga-eMeisterschaft. Auf dem Rasen geht es für den Vorjahres-Achten nicht vorrangig um den Aufstieg. Trainer Markus Kauczinski steht aber für Ambitionen - er trainierte Ingolstadt in der Bundesliga, führte den KSC in die Relegation zur Bundesliga, kämpfte mit dem FC St. Pauli um den Erstliga-Aufstieg und war DFB-Trainer des Jahres 2015.

Borussia Dortmund II / Trainer: Enrico Maaßen: Als Aufsteiger beendet die U23 des BVB die Saison auf dem neunten Platz - ein großer Erfolg. Trainer Enrico Maaßen und die Spieler rückten sofort in den Fokus anderer Profivereine. Wie immer gilt für eine U23 in der 3. Liga - vor jeder Saison gibt es einen Umbruch, zunächst geht es darum, genügend Punkte zu holen, um den Klassenerhalt zu sichern.

FSV Zwickau / Trainer: Joe Enochs: Trainer Joe Enochs steht mit dem FSV vor einem schwierigen Jahr, das Budget für das Aufgebot wurde um 800.000 Euro auf rund 2,2 Millionen Euro reduziert. Viele Zugänge gibt es noch nicht. "Die Kaderplanung läuft sehr schleppend", sagte Sportchef Toni Wachsmuth. Das Ziel: Klassenerhalt.

SC Freiburg II / Trainer: Thomas Stamm: Siehe BVB II - Trainer Thomas Stamm führte die U23 des SCF souverän zum Klassenerhalt. Auch er und einige seiner Spieler standen danach auf den Listen zahlreicher Erst- und Zweitligascouts. Das Ziel ist klar: Klassenerhalt.

SV Meppen / Trainer: Stefan Krämer (neu): Die Emsländer spielten eine ganz schwache Rückrunde und wurden bis auf den zwölften Platz durchgereicht. Zu allem Überfluss verlor Meppen auch noch das Endspiel des Niedersachsenpokals - DFB-Pokal adé. Trainer Rico Schmitt musste gehen, dafür übernimmt ein Wandervogel - Stefan Krämer (Bielefeld, Cottbus, Erfurt, Mageburg, Uerdingen, Eupen) ist einer der erfahrensten Drittliga-Trainer. Ambitionen nach ganz oben gibt es in Meppen nicht.

Viktoria Köln / Trainer: Olaf Janßen: Die Viktoria zog das große Los: Im DFB-Pokal kommt der FC Bayern München nach Köln. Nach dem erreichten Klassenerhalt war das die zweite gute Nachricht. Das Ziel von Trainer Olaf Janßen für die Drittliga-Saison formulierte er bei dfb.de: "Wir wollen in der kommenden Spielzeit tabellarisch besser als auf dem jetzigen 13. Rang abschließen und im besten Fall eine zu jeder Zeit sorgenfreie Saison spielen."

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Hallescher FC / Trainer: André Meyer: Trainer André Meyer und Sportchef Ralf Minge basteln schon lange am Kader für die Dritte Liga. Der 38 Jahre alte Meyer bezeichnete im spannenden Abstiegskampf der vergangenen Saison das Publikum als großes Plus: "Man sieht, was wir als Verein und Region für eine Wucht entwickeln können. Wir sollten diese Wucht auch mit in die neue Saison nehmen. Dann können wir zusammen auch Erfolge holen.“

MSV Duisburg / Trainer: Torsten Ziegner: Die Zebras werden normalerweise stets heiß gehandelt in der 3. Liga - diesmal aber nicht. Nach zwei schlechten Jahren und dem erneut nur knapp vermiedenen Abstieg ist die Stimmung bei den Fans schlecht, das erste Saisonziel von Trainer Torsten Ziegner und dem neuen Sportchef Ralf Heskamp ist einfach formuliert, aber doch schwer: Vertrauen zurückgewinnen. Die Zebras wünschen sich eine ruhige Saison und eine Versöhnung mit dem Publikum.

SC Verl / Trainer: Michel Kniat: Nur ganz knapp vermied der kleine Klub aus Ostwestfalen den Abstieg - noch einmal so lange zittern will das Team von Trainer Michel Kniat nicht. Aktuell hat Verl bereits sieben Zugänge verpflichtet, um sich rechtzeitig im Tabellen-Mittelfeld festzusetzen.

VfB Oldenburg (Aufsteiger aus der Regionalliga Nord) / Trainer: Dario Fossi: In der Relegation gelang dem VfB gegen den BFC Dynamo Berlin die Rückkehr in den Profifußball. Nach einem 2:0-Hinspielsieg konnte sich der VfB eine 1:2-Pleite im Rückspiel erlauben. In der Saison 1996/97 spielte Oldenburg zuletzt im Profifußball, stürzte danach bis in die Fünftklassigkeit ab, verkaufte das einst gefürchtete Stadion am Donnerschwee. Ein drittligataugliches Stadion gibt es aktuell aber nicht in Oldenburg. Möglicher Ausweichort: Lotte. Saisonziel: Klassenerhalt.

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SV Elversberg (Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest) / Trainer: Horst Steffen: Acht Jahre lang bemühte sich der SV um den Wiederaufstieg in die 3. Liga, spielte stets oben mit. Im vierten Jahr unter Trainer Horst Steffen klappte es, der kleine Klub behielt im spannenden Kampf um den Aufstieg die Nerven. Klar ist: Elversberg geht als Außenseiter in die Saison.

SpVgg Bayreuth (Aufsteiger aus der Regionalliga Bayern) / Trainer: Thomas Kleine (neu): Noch länger als beim VfB Oldenburg dauerte die Abstinenz der Bayreuther aus dem Profifußball: 1989/90 stieg die SpVgg aus der Zweiten Liga ab. Die Rückkehr wurde groß gefeiert. Die Aufstiegseuphorie erhielt einen großen Dämpfer: Trainer Timo Rost verabschiedete sich und wechselte zum FC Erzgebirge Aue. Rost-Nachfolger Thomas Kleine soll den Klassenerhalt bewerkstelligen, dann wäre jeder in Bayreuth zufrieden.