Essen. Rot-Weiss Essen steht kurz vor Verpflichtung von Christoph Dabrowski. Was den ehemaligen Profi vom VfL Bochum interessant macht.

Praktisch seit Beginn der Sommerpause wird intensiv spekuliert, wer denn nun der neue Cheftrainer bei Rot-Weiss Essen wird. Es wurden - wie üblich bei solchen Personalien - viele Namen in der Gerüchteküche gekocht und auch wieder vom Herd genommen. Doch nun scheint die Spur heiß zu sein: Christoph Dabrowski (43) ist der Wunschkandidat des Essener Drittliga-Aufsteigers und soll in Kürze einen Vertrag an der Hafenstraße unterschreiben.

Kommentieren wollte RWE-Sportdirektor Jörn Nowak diesen Namen natürlich nicht. Nur so viel fürs Protokoll: „Wir haben bisher weder eine Einigung, noch einen unterschriebenen Vertrag.“

Passt ins Anforderungsprofil von Rot-Weiss Essen

Aber der Mann würde ins rot-weisse Beuteschema passen. Von Dezember 2021 bis zum Saisonende trainierte Dabrowski den Zweitligisten Hannover 96, der zeitweise in Abstiegsnot geriet. „Er hat die Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen, stabilisiert und am Ende den Klassenerhalt sichergestellt“, sagte 96-Sportdirektor Marcus Mann. Also kann Dabrowski mit Druck umgehen. Der Neue sollte Erfahrung haben in der Entwicklung junger Spieler.

Dabrowski hatte zuvor bei den Niedersachsen mit der U17-, U19- und U23 gearbeitet. Und er kennt sich bestens aus im Ruhrpott. Den hiesigen Fußballfans dürfte der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler vor allem als Profi beim VfL Bochum ein Begriff sein. Im Sommer 2006 kam er aus Hannover zur Castroper Straße und beendete dort 2013 seine aktive Karriere nach 208 Pflichtspielen.

Vorverkauf für Testspiel gegen Gladbach läuft

Für Drittliga-Aufsteiger Rot-Weiss Essen ist der Höhepunkt der Vorbereitung das Testspiel am Freitag, 1. Juli, an der Hafenstraße (19 Uhr) gegen den Erstligisten Borussia Mönchengladbach. Der Vorverkauf für diesen sportlichen Leckerbissen hat begonnen.

Zum ersten Mal präsentiert sich RWE in dieser Partie vor heimischer Kulisse. Auch Mönchengladbach absolviert an der Hafenstraße den ersten Testlauf der eigenen Vorbereitungsphase.

Die Eintrittskarten sind im Online-Ticketshop sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Fanshop an der Hafenstraße erhältlich. Eine Reservierung für aktuelle Dauerkarteninhaber gibt es nicht. Gästeblock-Tickets sind nur über Mönchengladbach erhältlich. Es gelten die Regionalliga-Tageskartenpreise der Vorsaison.

Derweil zeichnet sich ab, dass der ehemalige Essener Cheftrainer Christian Neidhart wohl beim Drittligisten Waldhof Mannheim anheuern wird. In diesem Fall würden sich die Wege von ihm und RWE schon relativ früh wieder kreuzen.

Nach Youngs Entscheidung verändert sich Fokus bei Suche

Die Trainersuche hat (oder hatte?) natürlich absolute Priorität bei RWE. Gleichwohl muss sich Jörn Nowak auch um den Kader für die kommende Saison kümmern. Und das tut er durchaus erfolgreich. Dass der begehrte Flügelstürmer Isaiah Young bei Rot-Weiss bleibt, begeistert die Fans. Für seine unwiderstehlichen Sprints und flinken Dribblings lieben die Essener Fans den 24-jährigen US-Amerikaner, der auf dem Weg zum Titel neun Tore und 14 Vorlagen geliefert hatte.

Trhüter Jakob Golz bleibt die Nummer eins bei Rot-Weiss Essen.
Trhüter Jakob Golz bleibt die Nummer eins bei Rot-Weiss Essen. © Thorsten Tillmann

Der Kader ist mit 25 Spielern bereits gut gefüllt. Doch es wird natürlich Veränderungen geben. Auch frisches Blut wird die Meisterschaftmannschaft noch bekommen. Mittelstürmer Ron Berlinski (vom SC Verl) ist bislang der einzige externe Neuzugang.

Nach Isi Youngs Entscheidung zu bleiben, rückt die Suche nach Verstärkung für die Außenbahn erst einmal ins zweite Glied. Young, Kevin Holzweiler, Oguzhan Kefkir sind dort geführt, Sandro Plechaty wäre auch eine Option auf der rechten Seite. Der junge Rechtsaußen Felix Heim (20) konnte sich nicht durchsetzen und war bereits an den Regionalligisten FSV Frankfurt ausgeliehen worden. Nun sind die Ansprüche bei RWE noch einmal gestiegen, so dass die Signale bei ihm auf Abschied hindeuten.

Torwart Koczor bleibt die Nummer drei, Golz die Nummer eins

Rot-Weiss sucht auch noch einen Rechtsverteidiger als Alternative für Sandro Plechaty. David Sauerlands Vertrag ist ausgelaufen, auch dort sieht es eher nach Trennung aus.

Nachdem Raphael Koczor verlängert hat, suchen die Rot-Weissen einen dritten Torhüter. Koczor bleibt die Nummer drei in der Hierarchie, das steht fest und Jakob Golz die Nummer eins. „So ist der Plan, das hat er sich verdient“, sagt der Sportdirektor. Er sucht deshalb einen ambitionierten U23-Keeper.

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Bliebe noch eine Vakanz auf der zentralen Position im Mittelfeld, wo zuletzt das Duo Luca Dürholtz und Niklas Tarnat die Fäden zog. „Da suchen wir einen zweikampfstarken Spieler, der die nötige Mentalität mitbringt und auch eine gewisse Erfahrung.“

Aus der eigenen U19, die eine sehr erfolgreiche Saison in der Bundesliga hinter sich hat, hat Abwehrmann Mustafa Kourouma einen Vertrag bekommen. Weitere werden folgen. Stürmer Timur Kesim und Verteidiger Nico Haiduk dürften die Auserwählte sein, sie hatten ja schon Kurzeinsätze in der vergangenen Saison und hinterließen einen guten Eindruck.

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