Essen. Noch ist offen, ob Außenstürmer Isaiah Young bei Rot-Weiss Essen bleibt. Aber auf dessen Position muss sich Drittligist ohnehin noch verstärken.

Es ist immer das gleiche Spiel nach jeder Saison. Das Trainerkarussell dreht sich und auf dem Spielermarkt wird kräftig geschachert. Auch Rot-Weiss Essen ist seit knapp einer Woche mitten drin. RWE-Sportdirektor Jörn Nowak sucht vor allem erst einmal einen neuen Cheftrainer, den er nach eigenen Aussagen bis Ende Mai gefunden haben will.

Eine enorm wichtige Personalie, weil sie auch die weiteren Pläne beeinflusst, ist Außenstürmer Isaiah Young. Angeblich sind Zweitligisten an dem flinken Dribbelkünstler interessiert, der erneut eine klasse Saison beim Drittliga-Aufsteiger gespielt hat. Der Publikumsliebling stand bei allen 38 Liga-Spielen in der Startelf, erzielte neun Tore und lieferte 14 Torvorlagen. Er sorgte immer und unermüdlich für Alarm in der gegnerischen Hälfte, das sieht spektakulär aus und macht Eindruck, auch wenn der junge Mann hinten heraus manchmal noch etwas zu verspielt daherkommt und effektiver sein könnte. Aber das ist zunächst zweitrangig.

Rot-Weiss Essen würde „Isi“ Young gerne behalten

Unvergessen ist sein Treffer an der Hafenstraße zum 3:1 gegen Fortuna Düsseldorf II, bei dem „Isi“ am eigenen Strafraum zum Solo angesetzt hatte und sich nicht mehr aufhalten ließ. In der ARD-Sportschau wurde dieser Treffer zum „Tor des Monats Februar“ gewählt, womit sich der 24-jährige US-Amerikaner erst recht im Schaufenster für die Konkurrenz posiert hat.

Geht er oder geht er nicht? Für Sportdirektor Nowak stellt sich die Frage nicht, er würde „Isi“ natürlich liebend gern behalten. Aber irgendwann braucht auch RWE Klarheit. Deshalb hat man Young wohl ein finales Angebot unterbreitet. Er soll sich bis Anfang der nächsten Woche entscheiden, was er will. Und von dessen Entscheidungen hängen natürlich weitere Maßnahmen ab. Bei RWE liegt bei der Suche nach Verstärkungen ohnehin ein Schwerpunkt auf den Außenbahnen.

Nachwuchsmann Sascha Voelcke hat Potenzial angedeutet

Dort ist unter anderem Oguzhan Kefkir zu Hause, dessen Vertrag sich verlängert hat. Er hat mit 125 Spielen auch reichlich Drittliga-Erfahrung. Eine Alternative auf der linke Seite - oder derzeit noch eher eine Ergänzung - wäre der junge Sascha Voelcke (20), der im Vorjahr aus der U19 von St. Pauli gekommen ist und sich wirklich gut entwickelt hat. Eigentlich als linker Verteidiger gelistet, hat der junge Mann mit dem Wahnsinnstempo in der Offensive sein Potenzial angedeutet, ein Tor und eine Vorlage geliefert. Ende Februar verletzte sich Voelcke (Syndesmosebandanriss) und fiel bis zum Saisonende aus.

Richtig Tempo hat auch Rechtsaußen Felix Heim (20), der allerdings nicht diese Fortschritte wie Voelcke gemacht hat. Er wurde schließlich ausgeliehen und hat mit FSV Frankfurt immerhin den Abstiegskampf in der Regionalliga Südwest gemeistert. Zu wenig für die Essener Ansprüche? Heim darf RWE vermutlich verlassen.

Marius Kleinsorge steht auf der rechten Seite ohnehin nicht mehr zur Verfügung. Er war nur ausgeliehen vom 1. FC Kaiserslautern und ist dorthin zurückgekehrt. Auch für ihn braucht Rot-Weiss einen Ersatz.

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Gerüchteküche brodelt auch wieder bei Daniel Heber

Ein Beispiel dafür, wie es in der Gerüchteküche brodeln kann, zeigt sich auch bei Daniel Heber. Der Kapitän war schon im Vorjahr als Wechselkandidat gehandelt worden. Ende Mai 2021 verlängerte der Verteidiger dann an der Hafenstraße langfristig bis 2025. Nun soll Heber nun bei Fortuna Düsseldorf im Gespräch sein. „Wir haben mit Daniel bewusst einen langfristigen Vertrag, der Gültigkeit für mehrere Ligen hat, abgeschlossen. Wir haben da überhaupt kein Interesse, einen wichtigen Spieler von uns abzugeben“, sagt Sportchef Jörn Nowak gegenüber RevierSport. „Da muss man sich überhaupt keine Sorgen machen, weil wir auch in der Vertragsgestaltung mit den Spielern die 3. Liga nicht als das Ende unserer Ziele sehen. Da werden wir doch nicht unsere besten Spieler abgeben.“

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