Essen. Nach dem Abpfiff im Stadion an der Hafenstraße brechen alle Dämme. Fans von Rot-Weiss Essen stürmen den Platz, die Spieler feiern frenetisch.

Als Schiedsrichter Niklas Dardenne ziemlich pünktlich das letzte Saisonspiel der Saison 2021/22 abpfiff, gab es kein Halten mehr an der Hafenstraße. Endlich! Geschafft! Rot-Weiss Essen hatte nach einer starken und entschlossenen Leistung RW Ahlen mit 2:0 besiegt. Das war der Aufstieg. Obwohl in Münster noch gespielt wurde. Die Preußen führten kurz vor Schluss mit 2:1, doch da konnte einfach nichts mehr passieren.

RWE-Fans lassen ihrer Freude freien Lauf

Der Rasen wurde geflutet, ein Meer in rot und weiß. Ein paar Bengalos flammten ebenfalls auf, doch alles im Rahmen. Die Fans hüpften, sangen und ließen ihrer Freude freien Lauf. Natürlich stürmten sie das Spielfeld, da konnte der Stadionsprecher Walter Ruege noch so bitten. Dieser Erfolg ist fast schon historisch, und wie lange hatten sie leiden müssen. Das musste raus.

Ekstase an der Essener Hafenstraße: Die RWE-Fans feiern den Aufstieg auf dem Rasen.
Ekstase an der Essener Hafenstraße: Die RWE-Fans feiern den Aufstieg auf dem Rasen. © ffs

In der Mixed-Zone, wo normalerweise die ersten nüchternen Analysen erfolgen, war ein wildes Treiben. Felix Herzenbruch hatte flott die mobile Mega-Box platziert und dann hämmerte ein „Oh, RWE“ durch die Gänge. So froh und fröhlich, wie selten zuvor.

Natürlich waren die Rot- Weissen vorbereitet. Die passenden T-Shirts zum Aufstieg hatte sie sich übergestreift: „Liga Drei, wir sind dabei“ - weiß auf rot. Und alles herzte sich, lag sich in den Armen. Während Keeper Raphael Koczor den Kühlschrank im Presseraum plünderte und für hopfigen Nachschub sorgte.

Und wo nur hatte Trainerassistent Vincent Wagner diesen Kübel Bier herausgekramt, mit dem er durch die Gänge wandelte? Am Abend soll die große RWE-Party im Essener Stadtteil Rüttenscheid fortgesetzt werden.

Rot-Weiss Essen steigt auf: Alle Texte zur RWE-Party

Selbst die Ahlener Spieler wagten sich aus ihrer Kabine und schauten dem launigen Treiben des Gegners etwas wehmütig zu. Trainer Andreas Zimmermann, auch mit einem Bierchen in der Hand, wünschte viel Glück. Man kennt sich, und man gönnt es RWE.

RWE-Chef Marcus Uhlig gab erste Interviews. Schwierig bei der Lautstärke. Und ja er musste zugeben, dass er kurz vor Schluss kein Netz und damit keine Infos mehr aus Münster hatte. Aber so kurz vor Schluss, da konnte nichts mehr anbrennen.

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Rot-Weiss Essen: Meister auf der Gästetribüne geehrt

Etwa eine Stunde nach dem Schlusspfiff dann die offizielle Ehrung des Meisters auf der Gästetribüne. Natürlich war RWE auf vorbereitet, man hatte ja immer an den Titel geglaubt. OB Thomas Kufen gratulierte: „Wir mussten zehn Jahre warten müssen, aber der heutige Tag hat uns wir alles entschädigt.“

„We are the Champions“, dudelte es durch das Stadion. Und schon wieder lagen sich alle glückselig in den Armen. Sicherlich nicht zum letzten Mal an diesem Tag.