Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen trennen sich 1:1. Durch das Unentschieden bleibt das Aufstiegsrennen in der Regionalliga eng.
Rot-Weiss Essen lässt wieder einmal im Niederrheinstadion wichtige Punkte liegen. Das 1:1 (0:1) bei Rot-Weiß Oberhausen ist zu wenig, um das kleine Punktepolster anzulegen. Nach 31 Spielen haben die Münsteraner Preußen und RWE beide 70 Punkte, Münster ist um ein Tor vorne. Das könnte ein schönes Fotofinish im Zieleinlauf geben.
Vergebliche Appelle vor Anpfiff
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Vor der Partie stellten sich beide Vereinsbosse Seite an Seite aufs Spielfeld. RWE-Vorsitzender Marcus Uhlig richtete einen flammenden Appell an die Fans beider Lager, in Zeiten des Ukraine-Krieges ein sportlich friedliches Fußballfest zu feiern. Die Rede war kaum verklungen, da gingen die beidseitigen Schmähgesänge los. Alles wie immer – solche Reden können sich die Verantwortlichen getrost schenken.
Zumindest das Spiel begann recht friedlich, von Revier-Feuer war nichts zu spüren. Die Gastgeber gaben den Essenern bereitwillig Ballbesitz, um dafür in der eigenen Hälfte die Räume eng zu machen. Trotzdem kam RWE zu vereinzelt lukrativen Möglichkeiten: Marius Kleinsorge, der den Vorzug gegenüber Oguzhan Kefkir erhalten hatte, prüfte Justin Heekeren mit einem ersten Schuss (3.). Schon kräftiger musste er bei einem Versuch von Simon Engelmann (16.) von der Strafraumgrenze zugreifen. Und als Sandro Plechaty auf der rechten Seite durch war, klärte Heekeren mit dem Kopf, auf Kosten eines Brummschädels (23.).
Mit der ersten Chance geht RWO in Führung
Von Oberhausener Seite kam nichts bis gar nichts nach vorne. Und in der 38. Minute hatten die Essener sogar die Hundertprozentige: Engelmann diesmal als Flankengeber, Thomas Eisfeld kam angerauscht und setzte den Kopfball aus fünf Metern völlig frei neben den Pfosten. Die Quittung kam nur zwei Minuten später: Mit der ersten Chance ging RWO in Führung. Pierre Fassnacht zog am Strafraumeck nach innen, Kleinsorge konnte ihn nicht entscheidend stören. Und gegen seine „Fackel“ war für Torhüter Jakob Golz nichts auszurichten.
Golz‘ Ersatzmann war übrigens Raphael Koczor, Ex-RWO-Keeper Daniel Davari sei erkrankt, hieß es von Vereinsseite kurz und knapp. Gute Besserung, auch von dieser Stelle!
Der Ausgleich bringt Fahrt ins Derby
Aber noch blieb ja eine Halbzeit, und nach 55 Minuten wurde alles wieder auf Anfang gestellt: Felix Herzenbruch flankte von links, in der Mitte hielt Engelmann den linken Schlappen hin: 1:1. Nun nahm das Derby endlich Fahrt auf: Plötzlich war auf der anderen Seite der Ex-Essener Sven Kreyer frei durch, er zielte aufs kurze Eck, aber Goltz war reaktionsschnell zur Stelle. Jetzt war Musik drin, nicht nur auf den Rängen.
Zwei Minuten später jagte Kreyer die Kugel aus spitzem Winkel Richtung Emscher, die Gastgeber waren jetzt viel mutiger als in der ersten Hälfte. Auf der Gegenseite fast ein Eigentor: Kleinsorge flankte, der Oberhausener Fabian Holthaus setzte den Ball aufs Außennetz (61.). Es ging hin und her, nun war es wieder RWO mit einem Kopfball von Hüsyin Bulut aus kurzer Distanz – drüber!
In der Schlussviertelstunde beruhigte sich die Partie wieder. Mit Kefkir, Harenbrock und Janjic waren zwar noch frische Kräfte gekommen, aber die große Durchschlagskraft im RWE-Angriff stellte sich nicht ein.
RW Oberhausen – RW Essen 1:1 (1:0)
RWE: Golz, Herzenbruch, Alonso, Heber, Plechaty, Tarnat, Dürholtz (80. Janjic), Eisfeld (75. Harenbrock), Young (87. Krasniqi), Engelmann, Kleinsorge (66. Kefkir).
Tore: 1:0 Fassnacht (40.), 1:1 Engelmann (55.).
Zuschauer: 9128