Gelsenkirchen. Regionalligist Rot-Weiss Essen verteidigt seine Tabellenführung. Bei der U23 des FC Schalke 04 gewinnt RWE nach Rückstand mit 2:1 (1:1).
Spitzenreiter Rot-Weiss Essen hat einen weiteren Schritt in Richtung Titel und Aufstieg gemacht. Im Derby beim FC Schalke 04 II mussten die Essener bei ihrem 2:1 (1:1)-Erfolg aber ordentlich ackern und zuweilen ihre individuelle Klasse ausspielen, um den engagierten Gastgeber in die Schranken zu weisen. Die jungen Schalker versuchten bis zum Schlusspfiff alles, um RWE zu ärgern, doch die erste Niederlage in diesem Jahr konnten sie nicht abwenden.
RWE-Matchwinner Dürholtz zunächst auf der Bank
Es ist wieder Liga-Alltag in der Regionalliga. Aber vor allem für Rot-Weiss Essen war es sicher kein gewöhnliches Spiel. Zum einen stand das Revierderby beim formstarken FC Schalke II auf dem Plan, zum anderen musste der Spitzenreiter beweisen, dass der Böller-Eklat am vergangenen Sonntag beim Spitzenspiel gegen Münster keine Spuren in den Köpfen hinterlassen hat.
Die zweite Garnitur hatte ja unter der Woche schon im Verbandspokal-Achtelfinale mit dem 9:1-Sieg gegen den Landesligisten VfR Krefeld-Fischeln bewiesen, dass der unsägliche Spielabbruch für sie keine Nachwirkung hatte.
Im Vergleich zum Münster-Spiel saß Luca Dürholtz auf der Bank, für ihn rutschte der Cedric Harenbrock in die Startelf, der noch mehr die Offensive unterstützen sollte. Schalkes Trainer Torsten Fröhling hatte Mut von seinen Jungs gefordert und bot im Angriff unter anderem Rufat Dadashov und Winter-Neuzugang Niklas Castelle auf. Nelson Amadin fehlt verletzt, im Vergleich zum Spiel gegen Rödinghausen (0:0) rückt Sven Mende wieder in die Startelf, in der auch wieder Kerim Calhanoglu steht.
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Vor dem Spiel stand zunächst aufgrund des Krieges in der Ukraine eine Gedenkminute für den Frieden. Aber dann ging’s los – in Richtung Schalker Tor. RWE direkt Gas, nach 30 Sekunden der erste Eckball für Essen, in der dritten Minute die erste Großchance. Sandro Plechaty hatte geflankt, doch Engelmanns Kopfbällchen aus vier Metern flog direkt in die Arme von Torhüter Wienand.
Die Gäste hatten die Kontrolle und machte Druck, der Gastgeber stand jedoch kompakt, setzte auf Konter und machte aus dem Nichts das erste Tor. Scienza dribbelte von links in den Essener Strafraum, kam zum Abschluss und der Ball flog irgendwie ins lange Eck zum 1:0 (17.). RWE-Keeper Davari stand wie angewurzelt und blickte dem abgefälschten Schuss nur hinterher. Ein glückliches Tor, auch angesichts der Spielanteile. Für S04 war es erst der zweite Abschluss. Der erste von Castelle hatte das Ziel klar verfehlt (10.).
Doch die Königsblauen verdienten sich die Führung und blieben wie von Trainer Fröhling mutig. RWE musste höllisch aufpassen, nicht ausgekontert zu werden. Und wenn es mal eng wurde, musste auch mal die individuelle Klasse von Heber und Alonso herhalten.
Chancen gab es kaum. Eine Eisfeld-Ecke köpfte Herzenbruch über die Latte (31.). Aber dann: Young flankte, Engelmann verlängerte per Kopf und am langen Pfosten zog Thomas Eisfeld volley ab und katapultierte die Kugel unter die Latte zum 1.1 Ausgleich (36.). Von wegen schwacher linker Fuß, es war ein technisch anspruchsvoller, ein klasse Treffer.
Die Rot-Weissen hatten mehr Ballbesitz und suchten nach Lösungen, aber die Gastgeber ließen sich nicht beeindrucken und wirkten durchaus gefährlich in ihrer Unbekümmertheit. Die Partie hatte wenig Torraumszenen, aber sie lebte von der Spannung.
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Nach einer Ecke von Eisfeld prallte der Ball Herzenbruch vor die Brust und von dort Keeper Wienand (65.) in die Arme. Der Vorbote.
Schalke II: Dadashov vergibt den Ausgleich
Erneut packte Eisfeld seine ganze Klasse aus mit einem langen Ball auf Dürholtz, der überlupfte gekonnt den Torhüter und schob ein zum 2:1 (67.). Danach war Schicht für Thomas Eisfeld. Er hatte es sich verdient.
Die Königsblauen ergaben sich keineswegs und hielten tapfer dagegen. Bleron Krasniqi servierte Castelle den Ball, der umspielte Torhüter Davari, traf aber aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten (73.). Aber entspannt feiern konnten die mitgereisten Essener Fans erst nach Schlusspfiff. Denn kurz zuvor hatte RWE noch einmal Riesenglück bei einer Chance von Dadashov.
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