Essen. Der Uralt-Ultra-Präsident will nicht mit dem Finger auf KFC Uerdingen zeigen und wirbt noch einmal für seine große Flutopfer-Hilfsaktion.

Nicht nur im Essener Impfzentrum auf dem Messegelände ist derzeit wenig los, auch von der Hafenstraße 97A ist rein sportlich betrachtet, kaum Nennenswertes zu berichten. Corona-Testzentren wie auch Testspiele sind halt nicht der Renner.

Gegen Emmen ergebnistechnisch klar unterlegen, wobei die erste Halbzeit besser schmeckte. Nur die zweite war Käse, die Emmentaler besser. Gegen den Bezirksligisten ASC Wielen bekamen die anwesenden Journalisten und Blogger an den Händen Schwielen. Christian Neidhart ließ rotieren. Dazu mussten sie neun Tore für RWE notieren.

Zu Beginn der Woche dann die positive Nachricht, Neuzugang Michel Niemeyer kann nach seiner Oberschenkelverletzung wieder ins Geschehen eingreifen. Ein gutes Omen, denn keine (Aufstiegs-)Feier ohne (Nie-)Meyer.

Obwohl Testspiele eher für Trainer als für Fans von Bedeutung sind, so eine Partie wie das 4:1 von RWE gegen die Offenbacher Kickers auf dem Bieberer Berg hat schon was. Erinnerungen werden wach, gute wie schlechte. Noch lieber wäre mir das Kräftemessen allerdings in einem Punktespiel.

In der Not verkaufen Vereine ihre Seelen

Ob ein solches in der bevorstehenden Saison gegen den KFC Uerdingen stattfindet, ist weiterhin unklar. Klar ist nur der Uerdinger Wachholder. Der Teufel hat den Schnaps gemacht und Uerdingens Teufel trägt den Namen Mikhail Ponomarev. Der zwielichtigre Investor ist Richtung Innsbruck gezogen. In der Not verkaufen Vereine ihre Seele.

Als Rot-Weiss Essen-Fan habe ich keinerlei Recht, mit nacktem Finger auf andere Clubs zu zeigen. Für mich steht fest, lieber von ganz unten einen Neuanfang wagen und aus den Fehlern lernen. Der Verband scheint aus dem Wattenscheider Dilemma nichts gelernt zu haben.

Mit Corona konnte niemand rechnen, – außer die, die es immer schon gewusst haben – dass die Krefelder unter ihrem riesigen Schuldenberg kaum noch atmen können, pfeifen die Spatzen schon lange von den Dächern.

Dauerkarte und neues Trikot werden geliefert

Wenn der Postmann in den nächsten Tagen zweimal bei zahlreichen RWE-Anhängern klingelt, dann ist das nicht Jack Nicholson, sondern es wird die Dauerkarte und das neue Trikot aus dem Fan-Shop geliefert. Wie immer auch die Spielkleidung aussehen mag, am Ende kommt es darauf an, dass während der Saison keine Kluft zwischen Mannschaft und Fans entsteht.

Ich könnte mich beömmeln, mit welchen werbetechnischen Tricks und Energie das neue Dress zum Modeereignis des Jahres „hochsterilisiert“ wird, um es mal mit den Worten von Bruno Labbadia auszudrücken. Lediglich die Goldmedaillen der Deutschen Dressurreiterinnen finden medial etwas mehr Beachtung.

Gut, dass ich kein Pferd bin, und nur ein dressierter Mann. Der Wert einer Olympia-Medaille in dieser Disziplin hat für Isabell Werth ganz gewiss mehr wert als für mich.

Benefizspiel von RWE beim FC Iserlohn

Wie wertvoll Solidarität ist, sieht man an der riesengroßen Bereitschaft der Menschen, den Flutopfern in irgendeiner Weise hilfreich zur Seite zu stehen. Auch Rot-Weiss Essen engagiert sich vorbildlich, trat unter anderem am Freitag zu einem Benefiz-Spiel gegen den Westfalenligisten FC Iserlohn in deren Hemberg-Stadion an. Gute Sache.

Gut meinen es auch die Uralt-Ultras und Freunde. Die Aktion „Etwas ist besser als nichts“ zu Gunsten Menschen, die aufgrund der Hochwasserkatastrophe in Not geraten sind, finanziell sowie moralisch zu unterstützen, hat einmal mehr gezeigt, wie großzügig RWE-Fans doch sind.

Über 3000 Euro an Spendengeldern

Gesucht wird jetzt ein weiterer Geschädigter oder eine Geschädigte, denen wir mit dem Spendengeld (aktuell über 3000 Euro!) unter die Arme greifen können. Wenn jemand eine solche Person oder Familie kennt, bitte schreibt eine Mail an: hallo@happos-unkaputt-bar.de

Bis zum 1. August ist die Spendenkasse noch geöffnet. Rot-Weiss Essen ist halt mehr als Fußball, wie unser Tommy immer zu sagen pflegt. Auf sorgenfreiere Zeiten und eine erfolgreiche Saison für RWE!

Der Happo.