Essen. RWE bekommt Konkurrenz, aber der Uralt-Ultra-Präsident will auf eine Prognosen verzichten. An dem Ziel von Rot-Weiss gibt’s nichts zu deuteln.

Eine gute Nachricht gleich zu Beginn: Rot-Weiss Essen geht endlich einmal nicht als Top-Favorit in die neue Saison. Sagt niemand Geringerer als MSV-Trainer Pavel Dotchev. Danke Pavel. Für ihn ist Preußen Münster Meisterschaftsfavorit Numero eins. Meinetwegen. Kann stimmen.

Meinetwegen könnten auch Rot-Weiß Oberhausen, Aachen, Wuppertal, Fortuna Köln oder wer auch immer von den Experten als heißeste Kandidaten auf den Titel genannt werden. Ich halte es da wie Paul Gascoigne, mache nie Voraussagen und werde das auch niemals tun.

An der Hafenstraße 97A weiß jeder und jede Einzelne, dass nur der Aufstieg zählt. Der Zwei-Jahresplan ist gescheitert, wie zuvor der Drei-Jahres-Plan von Prof. Dr. Welling oder der Fünf-Jahres-Plan unter Thomas Strunz. Doch noch nie war der Verein so nah dran, das Ziel zu erreichen, wie letzte Saison.

Digitalisierung wird auch bei Rot-Weiss vorangetrieben

Die Erwartungshaltung der Fans ist enorm. Der Druck auf alle Beteiligten nicht minder. Die Kaderzusammenstellung lässt keinerlei Zweifel, RWE will hoch. Ob der Club unter allen Umständen hoch muss, zum Aufstieg verdammt ist, kann ich von außen nicht beurteilen. Wiedervorlage Mai 2022.

Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte Rot-Weiss die Digitalisierung auf jeden Fall vorangetrieben haben. Als alter Knacker interessiert mich das nur am Rande, bin mir deren wachsender Bedeutung selbstredend bewusst. Soziale Medien wie Instagram, Facebook Twitter, TikTok und ähnliche sind heutzutage auch für Fußball-Profi-Vereine unerlässlich.

Infos aus erster Hand, nette Bildchen, Videos, Interviews mit Spielern, die neuesten Produkte aus dem Online-Shop, Internetpräsenz bringt Geld. Wenn sie gut gemacht ist.

Gute Pressearbeit bleibt unerlässlich

Der Trend ist nicht aufzuhalten und ganz sicher kein Alleinstellungsmerkmal von Rot-Weiss Essen. Was fehlt, sind kritische Betrachtungen von außen. Von daher ist und bleibt gute Pressearbeit ebenfalls unerlässlich. Meine Werke laufen außer Konkurrenz, alles andere ist vermessen und nur weil ich die Kolumne mit freiem Oberkörper tippe, bin ich noch lange kein Enthüllungsjournalist.

Persönlich reicht mir, wenn RWE attraktiven und gleichzeitig erfolgreichen Fußball präsentiert, so wie die Italiener bei der Europameisterschaft. Ist doch nicht zu viel verlangt, oder?

Digital ist auf dem Vormarsch, doch das Tal der Tränen zu verlassen, sprich Regionalliga, hat absolute Priorität. Endlich wieder Playstation zocken, weil Essen bei FIFA von EA Sports gelistet sein wird. Drücke fest beide Daumen, nicht nur auf dem Controller.

Mittwoch war es endlich soweit. Das Stadion Essen öffnete seine Pforten. Der Himmel leider auch, und so kamen anstelle von 4000 möglichen, „lediglich“ 2500 RWEler zum Abschiedsspiel der Dauerbrenner Kevin Grund und Marcel Platzek. Da ich derzeit auf der Sonneninsel Borkum residiere, fehlte ich notgedrungen. Schade, denn den beiden Haudegen kann man gar nicht genug für ihren Einsatz und ihre Treue zum Verein danken.

Auf die Kumpel vor Ort, die informieren, ist immer Verlass

Gut wenn man Kumpel hat, die kurz und knackig über das Geschehen an der Hafenstraße berichten, so, als wäre man live dabei gewesen. Die Uralten „Flemming Lund“, Pidder Dahl“ plus „Mad-Mathe-Prof-Verlinker-DJ-Oppa--Maddin“ waren sich einig; Kevin Holzweiler und Youngster Nils Kaiser wussten auf dem kaum bespielbaren Untergrund zu überzeugen. Lobende Worte auch für David Sauerland und natürlich Freude über das Tor von „Platzo“, weil für die richtigen Farben.

Tiefergehende sportliche Analysen ersparten sich die Urgesteine, empfahlen allerdings bei solchen Wetterbedingungen, Taucheranzug oder Schwimmweste - möglichst mit RWE-Logo - überzustülpen. Trotz Dauerregens, ihren trockenen Humor verlieren die Herren äußerst selten. Wer verliert schon gerne.

Christian „The Rock“ Neidhart ganz sicher nicht, auch wenn er solche Testspiele wie das gegen den ambitionierten Oberligisten aus Bocholt nicht überbewerten will. „Wichtig ist aber, dass die Jungs unsere Abläufe verinnerlichen.“ Seine Worte nach dem Abpfiff. Was soll er auch sonst groß von sich geben?!

So ist der Lauf der Dinge.

Rot-Weisse Grüße vonne Insel, der Happo

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