Essen. Essener Regionalligist startet am Montag mit einem erheblich veränderten Kader in die Vorbereitung. Nicht nur die Klasse am Ball ist wichtig.
Am Montag geht’s wieder los bei Rot-Weiss Essen, die Vorbereitung beginnt. Und für den Essener Regionalligisten gibt es nach wie das eine große Ziel: Aufstieg in die 3. Liga. Daran hat sich nichts geändert. Leider muss man wohl sagen aus Sicht der Rot-Weissen. Doch wenn Trainer Christian Neidhart die erste Trainingseinheit an der Hafenstraße absolviert, wird er nicht nur ein kleineres Team vorfinden, sondern er wird auch viele neue Gesichter sehen.
19 Spieler und drei Torhütern stehen derzeit im Aufgebot, zehn davon sind externe Zugänge. Nur Talent Nils Kaiser aus der eigene U19 war im Vorjahr bereits dabei. Erolind Krasniqi kehrt von BFC Dynamo (ausgeliehen) zurück, aber Trainer Neidhart kennt den jungen Mann auch noch nicht.
Rot-Weiss Essen hat sich von 15 Spielern getrennt
- Transfers: Leistungsträger verlassen RWE
- Kommentar: Danke, Marco-Kehl Gomez
- Kommentar: Millionenspende: RWE kann sich auf Gönner verlassen
Es hat sich eine Menge getan bei RWE, die Fluktuation im Aufgebot war jedenfalls wesentlich größer, als noch vor einem halben Jahr gedacht. 15 Spieler haben den Verein verlassen, mehr als man nach einer wirklich herausragenden Saison hätte vermuten können. Aber Fakt ist auch: RWE hat als Vizemeister sportlich das Ziel verfehlt, und das zieht für gewöhnlich etwas größere Veränderungen nach sich.
Einen zweikampfstarken Spieler für die Sechser-Position, im Profil dem ehemaligen Kapitän Marco Kehl-Gomez ähnlich, sucht Jörn Nowak noch und der Sportchef ist zuversichtlich, dass er den bis zum Auftakt am Montag auch verpflichtet hat. „Dann wird sich in der Vorbereitung noch herausstellen, auf welcher Position wir eventuell noch Bedarf haben.“
Intensive Saisonpause für den Sportdirektor
Es war wieder einmal eine intensive Saisonpause für den Sportdirektor. Überstunden braucht er nicht aufzuschreiben, die sind ganz selbstverständlich in dieser Zeit. Torjäger Zlatko Janjic war noch einmal ein richtiger Transfer-Coup. Der 35-jährige ist, sagen wir es mal martialisch - eine „Granate“, die jeden Abwehrblock sprengen kann.
Beim SC Verl war er zwei Jahre lang eine unumstrittene Führungspersönlichkeit, mit ihm stiegen die Ostwestfalen in die Dritte Liga auf und spielten dort als Neuling eine respektable Rolle (Rang sieben). RWE hatte zunächst einen jüngeren, wuchtigen Stürmer im Auge. Die Chance, Janjic zu verpflichten, habe sich kurzfristig ergeben, sagt Jörn Nowak. „Und dann waren wir zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.“
Das Geld sei es ganz sicher nicht gewesen, das Janjic überzeugte. Sondern eher die private Lebenssituation des Stürmers, der offensichtlich auch noch einmal richtig Bock hat, vor einer große Kulisse (zu normalen Zeiten) zu spielen. „Und wenn man so einen ausgewiesenen Top-Spieler, der noch immer so fokussiert ist, bekommen kann, muss man einfach zugreifen.“
Janjic und Engelmann - zwei herausragende Stürmer
In Verl, heißt es, wollte man Janjic aufgrund eines neuen Konzepts nicht mehr die gewohnten Spielanteile garantieren. Doch wie ist das nun bei RWE, wo Torgarant Simon Engelmann in der vergangenen Saison als Platzhirsch gesetzt war? „Es ist viel zu früh, über Spielanteile zu sprechen“, findet Nowak. Fakt sei: „Es sind zwei herausragende Stürmer.“
Ob es nun eine Arbeitsteilung oder ein Nebeneinander der beiden Profis geben wird, werde sich im Laufe der wieder einmal sehr langen Saison (38 Liga-Spiele plus Pokal) zeigen. Auch jeden Fall gibt es die Option des Miteinanders, weil sich die beiden Fußballer nur bedingt im gleichen Raum aufhalten. „Ich bin erst einmal froh und glücklich, dass wir überhaupt diese hohe Qualität besitzen“, so Nowak.
Auch interessant
Genug Klasse und Erfahrung haben die meisten Essener Neuzugänge, keine Frage. Das vor allem auch, wenn es darum geht, sich in eine höhere Liga zu kämpfen. Kevin Holzweiler, Luca Dürholtz, Michel Niemeyer oder die beiden Verler Yannick Langesberg und Zlatko Janjic, alle sind gestandene Profis und schon einmal aufgestiegen. Sie wissen also, wie es geht und was passieren muss, damit es funktioniert. Und das könnten sie praktisch auch ihren Mitspielern vermitteln.
RWE will in dieser Saison die finalen Meter gehen
Es ist neben der Klasse vor allem die Mentalität, der Biss und die Abgeklärtheit, die diese Neuzugänge auszeichnet. Und genau das hat RWE gesucht. Jörn Nowak ist jedenfalls überzeugt, dass er den neuen Kader erfolgversprechend aufgestellt hat.
„Rot-Weiss Essen hat sich in den vergangenen zwei Jahren in der Spitzengruppe der Regionalliga etabliert“, sagt er. „Nun werden wir wieder eine absolute Top-Mannschaft aufbieten, die in der Lage ist, auch die finalen Meter noch zu gehen.“
Alle aktuellen Nachrichten und Bilder zum Sport in Essen finden Sie hier.