Essen. Erster Test der Essener ist auch gleichzeitig das Abschiedsspiel für zwei verdiente Spieler. Drehbuch steht, und die Neuen kommen auch darin vor.

Es ist Auftakt und Abschied zugleich - das kommt auch nicht alle Tage vor. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen bestreitet an diesem Mittwoch sein erstes Testspiel nach anderthalb Wochen Saisonvorbereitung. Zu Gast an der Hafenstraße ist der ambitionierte Oberligist 1. FC Bocholt (19 Uhr). Soweit so interessant aus sportlicher Sicht, denn die Bocholter wollen in der kommenden Spielzeit auf jeden Fall um den Titel mitspielen.

Und dafür haben sie sich ordentlich verstärkt, unter anderem mit den beiden ehemaligen Rot-Weissen Kevin Grund und Marcel Platzek. Und weil diese beiden Fußballer über Jahre eine feste Größe bei RWE waren, bekommen sie nun die Chance, sich von ihren Essener Fans offiziell zu verabschieden.

Gemeinsam mehr als 500 Spiele für Rot-Weiss Essen

Verdient haben sie es sich allemal. Der technisch filigrane Grund kam vor zehn Jahren zu Hafenstraße und war bis zur abgelaufenen Saison stets eine feste Größe in Team. „Platzo“, der Kampfstürmer, wiederum wechselte 2013 von Borussia Mönchengladbach II zu Rot-Weiss, wo er schon zuvor zwischen 2007 und 2009 gespielt hatte. Er war zuletzt nur noch selten erste Wahl.

Die Leistung dieser beiden Spieler ist beeindruckend und zeugt von tiefer Verbundenheit mit dem Essener Traditionsverein. Mehr als 500 Spiele haben beide insgesamt im RWE-Trikot bestritten. Und das soll auch an diesem Mittwoch noch einmal gewürdigt werden mit einem offiziellen Rahmen.

Auf zum letzten Tanz an der Hafenstraße. Stürmer Marcel Platzek hat getroffen, Kevin Grund grantuloiert.
Auf zum letzten Tanz an der Hafenstraße. Stürmer Marcel Platzek hat getroffen, Kevin Grund grantuloiert. © Thorsten Tillmann

Das Schöne daran ist, dass diese Abschiedsvorstellung auch vor Publikum stattfinden wird. Um die 4000 dürfen laut Hygienekonzept ins Stadion, nach etwa 2500 Gästen sah es bis Dienstagnachmittag aus. Es sind also noch Plätze frei.

Zunächst einmal ein ganz normales Testspiel

„Für uns ist es erst einmal ein ganz normales Testspiel“, sagt RWE-Trainer Christian Neidhart. Natürlich weiß auch er um die Verdienste und das Standing von Grund und Platzek. Aber der Vergleich soll ihm ja auch erste sportlich Erkenntnisse liefern. „Wir wollen allen Spielern im Kader möglichst viele Spielanteile ermöglichen, damit wir sie alle fit und auf ein gutes Niveau bekommen“, beschreibt der Cheftrainer seine Strategie während der Vorbereitung. „Gleichzeitig wollen wir aber gerade im ersten Spiel auch möglichst viele Neuzugänge unseren Fans vorstellen.“ Das Ergebnis sei dabei ohnehin erst einmal zweitrangig.

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Das Abschiedsspiel wird dann wohl vor allem in der Endphase der Partie seinen Namen gerecht werden. Zunächst werden Kevin Grund und Marcel Platzek das Trikot ihres neuen Vereins tragen. Laut „Drehbuch“ sollen die beiden dann in der Schlussphase ausgewechselt werden, noch einmal das Rot-Weiss-Trikot überstreifen und beim Gastgeber auflaufen. Dort wiederum „droht“ ihnen dann erneut die Auswechslung.

Tickets bis Mittwoch im Verkauf

Eintrittskarten für das Testspiel können bis einschließlich Mittwoch, 12-16 Uhr, im Fanshop an der Hafenstraße erworben werden. Die Abendkasse öffnet nicht.

Zutritt zum Stadion haben ausschließlich Personen, die getestet (Test maximal 48 Stunden alt), geimpft (seit 14 Tagen vollständig) oder genesen (positiver PCR-Test, mindestens 28 Tage alt, maximal 6 Monate alt oder nach Infektion erstgeimpft) sind. Nachweis in Kombination mit dem Personalausweis ist erforderlich.

Eine medizinischer Mund/Nasenschutz ist im Stadion Pflicht auf den Wegen sowie in den Warteschlangen. An den Sitzplätzen muss aber keine Maske getragen werden.

Niemeyer und Voelcke müssen sich gedulden

Die Neuen Michel Niemeyer und Sascha Voelcke (beide muskuläre Probleme) sind noch nicht dabei, Niemeyer absolviert ein Reha-Programm, bei dem man abwarten muss, wie gut es anschlägt. Der junge Voelcke trainiert individuell. Routinier Dennis Grote (Achillessehne) kann immerhin schon Laufeinheiten abspulen. Ein MRT zur Kontrolle steht noch bevor. Es gibt immerhin Hoffnung, dass Grote schon im Trainingslager in Herzlake (ab Sonntag bis Freitag) wieder gemeinsam mit der Mannschaft arbeiten kann.

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