Essen. Was wären Verbände ohne manchmal weltfremde Statuten, fragt sich Kolumnist Uwe Strootmann. Und freut sich auf ein emotionales Spiel am Mittwoch.
Manches bekommt man ja immer nur am Rande mit, oder ehrlicher ausgedrückt: Die Regelungen im Kartenwerk der Ligen sind mir wohl nicht bekannt genug. Ich war also etwas verdutzt, als man mir erklärte, dass Oguzhan Kefkir die ersten beiden Spiele der neuen Saison aufgrund seines Platzverweises im letzten Spiel der alten Saison lediglich in Zivil begleiten darf.
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Was ein Quatsch eigentlich: Wenn eine Saison beendet ist, dann sollte sie auch beendet sein. Noch absurder wird diese Regelung, wenn ein Spieler den Verein wechselt: Auch dann bleibt das Strafmaß bestehen. Was kann denn der neue Arbeitgeber für ein sportliches Fehlverhalten der Spieler in vergangenen Tagen?
Das ganze Augenmerk gilt der neuen Saison von Rot-Weiss Essen
Natürlich nichts. Aber was wären unsere Verbände ohne ihre bisweilen weltfremden Statuten. Also ist gefühlt die alte vergangene Saison ja immer noch nicht beendet? Können wir also doch noch hoffen?
Natürlich nicht! Die Hoffnung und unser ganzes Augenmerk gilt unwiderruflich direkt wieder der neuen Saison. Wusste ja auch schon (leicht abgewandelt) der olle Herberger: „Nach der Saison ist vor der Saison“! Unsere Mehrgenerationentruppe schwitzt somit bekanntermaßen seit mehr als einer Woche für den neuen Anlauf Richtung altbekanntes Ziel.
„Schwatte“ vom Hünting, aber im Herzen sicher weiterhin „Rote“ vonne Hafenstraße
Fast unwirklich nach so langer Zeit, dass zwei gewohnte Gesichter nicht mehr mit an Bord sind. Die an dieser Stelle schon öfter ob ihres langjährigen Wirkens für unseren RWE gewürdigten Marcel Platzek und Kevin Grund sind ja sportlich betrachtet nun „Schwatte“ vom Hünting, aber im Herzen sicher weiterhin „Rote“ vonne Hafenstraße. Daher mehr als verdient, dass das erste Testspiel für die neue Saison gegen eben jenen 1.FC Bocholt zugleich auch das Abschiedsspiel für unsere beiden altgedienten Haudegen sein wird.
Das dürfte eine emotionale Sache nicht nur für „Platzo“ und „Kev“ selbst werden, wenn sie vielleicht die erste Halbzeit noch in Rot-Weiss bestreiten, um dann in der Halbzeit die Kabine zu wechseln. Ich befürchte allerdings, dass die beiden gar nicht wissen, wo an der Hafenstraße die Gästekabine zu finden ist, um sich dort das schwarz-weiße Trikot der Bocholter überzustreifen.
Abschiedsgeschenk für „Platzo“ und „Kev“, Probelauf für die Neuzugänge
Hoffentlich findet das Spiel vor einer Kulisse statt, die diesem einen würdigen Rahmen verleiht. Einmal noch vor vielen Zuschauern an der Hafenstraße auflaufen: Nach der erforderlichen Tribünentristesse der letzten Monate wäre das für die beiden sicherlich das schönste Abschiedsgeschenk, welches sie sich momentan vorstellen können.
Und für unsere Neuzugänge ihrerseits ein Probelauf, wie sich die Hafenstraße eigentlich vor Zuschauern so anfühlt. Im Zuge der baulichen Veränderungen und Ideen für die Zukunft soll ja eines Tages auch eine LED Anzeigetafel die Gottschalk-Tribüne schmücken. So eine LED Anzeigetafel bietet nicht nur Informationen, sondern auch eine große Chance: Bei schlechtem Spielverlauf einfach mit einer angeschlossenen Kamera auf die schon unruhig werdenden Fans zoomen und diese dann auf der Anzeigetafel zeigen.
„Bo Frost“ ein heißer Kandidat als Sturmpartner für Sören Eismann
Blitzartig verfliegt beim Anblick des eigenen Angesichts die schlechte Laune und werden alle Hemmungen fallen gelassen, um freudig erregt in Richtung Anzeigetafel zu eskalieren. Für Sie getestet bei der gerade beendeten Europameisterschaft. Dort gab es auch wieder relativ neue Ausdrücke, wenn es darum ging, Fußballspiele zu kommentieren. Das „durchgesteckt“ und „Ergebnis auf XY gestellt“ vergangener Spielzeiten war diesmal die Begrifflichkeit „Kette“.
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Hinter die Kette kommen mag ja ganz toll sein, aber viel wichtiger ist doch, dass eine Mannschaft überhaupt was auf die Kette bekommt. Dann klappt das auch mit dem Rest. Für uns könnten wir ja den neuen Hashtag #dereismannklingelt erfinden, sollte Neuzugang Sören Eismann für den RWE treffen. Und wenn dann im Winter sportlich nachgebessert werden müsste, könnte ja der dänische Altinternationale Bo Frost an seine Seite gestellt werden.
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