Essen. Mittelfeldspieler wechselt zum Drittligisten Madgeburg, wo er ehemaligen Trainer wiedertrifft. Bei RWE könnte ein Neuzugang Lücke schließen.

Bei Rot-Weiss Essen geht es Schlag auf Schlag bei der Personalplanung. Der Essener Regionalligist meldet nun, dass Amara Condé (24) in der kommenden Saison nicht mehr für die Rot-Weissen auflaufen wird. Der Mittelfeldspieler, dessen Vertrag ausläuft, wechselt zum Drittligisten 1. FC Magdeburg.

„Wir bedanken uns bei Amara für die gemeinsamen zwei Jahre und wünschen ihm für die Zukunft sowohl sportlich, als auch privat alles Gute“, wird RWE-Sportdirektor Jörn Nowak kurz und knapp in der Mitteilung zitiert. Wettbewerbsübergreifend kommt der Mittelfeldstratege auf 67 Einsätze für RWE, in denen er vier Treffer erzielte und zehn weitere vorbereitete.

Condé wurde schon von Zweitligisten umworben

Als der technisch beschlagene Condé vor zwei Jahren vom VfL Wolfsburg an die Hafenstraße wechselte, galt er fast schon als Königstransfer. Eigentlich hatte sich Rot-Weiss dann aber schon einmal im vergangenen Sommer von dem Mittelfeld-Antreiber innerlich verabschiedet. Zweitligist SC Paderborn buhlte heftig um die Gunst des 24-Jährigen, der seinerzeit beim VfL Wolfsburg schon vor einer Bundesligakarriere stand, ehe ihn ein Mittelfußbruch stoppte.

Zu Beginn der abgelaufenen Spielzeit saß Condé häufiger auf der Bank, auch, weil sich Cedric Harenbrock als der der wesentlich gefährlichere Spieler entpuppte. Und was die Zweikampfstärke und Spielübersicht angeht, war Routinier Dennis Grote in der Essener Zentrale ohnehin der unangefochtene Regisseur. Condé und Grote wuchsen dann aber im Laufe der Zeit zu einer schlagkräftigen Einheit zusammen.

Luca Dürholtz vom SV Elversberg soll im Mittelfeld von Rot-Weiss Essen für mehr Torgefahr sorgen. Rechts RWE-Sportdirektor Jörn Nowak
Luca Dürholtz vom SV Elversberg soll im Mittelfeld von Rot-Weiss Essen für mehr Torgefahr sorgen. Rechts RWE-Sportdirektor Jörn Nowak © NOAH PEIL

In Magdeburg trifft Condé Trainer Christian Titz wieder, mit dem er schon an der Hafenstraße zusammengearbeitet hat. Titz hatte erst im Februar den Drittligisten aus Magdeburg übernommen und den Abstiegskandidaten sicher zum Klassenerhalt geführt. Aus 16 Spielen holte er mit dem FC 30 Punkte.

Luca Dürholtz soll für mehr Torgefahr sorgen

Bereits gestern hatte RWE die Verpflichtung des Mittelfeldspielers Luca Dürholtz (SV Elversberg) verkündet, der die Lücke schließen soll, die Condé hinterlässt, und dem man mit der offensiveren Spielanlage ausgestattet auch weitaus mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld zutraut. Und gut möglich, dass es auch eine finanzielle Abwägung der Rot-Weissen war.

Sandro Plechaty, Shooting-Star der abgelaufenen Spielzeit, bleibt an der Hafenstraße. Jonas Behounek, Torhüter Leon Brüggemeier, Joshua Endres sowie Jan Neuwirt werden dagegen den Verein verlassen.

RWE hätte möglicherweise mit Neuwirt weitergemacht, aber dessen Beurlaubung bei VW ist ausgelaufen, so dass sich der Fußballer für den Beruf entschieden hat und im Wolfsburger Raum spielen wird.

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Auch der Abschied von Innenverteidiger Alexander Hahn gilt als sicher, unterschrieben hat er jedoch beim Drittliga-Aufsteiger Viktoria Berlin noch nicht. Das hat einen Grund: Hahns Vertrag würde sich im Falle des Drittliga-Aufstiegs bei RWE automatisch verlängern. Sportlich hat Rot-Weiss bekanntlich den Sprung als Vizemeister verpasst, aber es steht ja noch das Urteil des Sportgerichts nach dem Einspruch der Essener aus. Die Verhandlung ist am Mittwoch ab 18.30 Uhr in der Sportschule Duisburg-Wedau.

Kevin Grund und Marco Kehl-Gomez müssen sich noch entscheiden, ob sie an der Hafenstraße weiterspielen. Grundsätzlich wäre RWE bereit, mit ihnen weiterzumachen. Sollten die Essener in der 4. Liga bleiben, wollen sie auch mit Felix Backszat, Steven Lewerenz und Maximilian Pronichev noch einmal sprechen, abgeschrieben sie die drei ebenfalls noch nicht.

Rot-Weiss Essen Kaderplanung (Stand 8. Juni)

Tor: Daniel Davari, Jakob Golz.

Abwehr: Felix Weber, Daniel Heber, Yannick Langesberg, Sandro Plechaty, José-Enrique Ríos Alonso (VfB Stuttgart U23).

Mittelfeld: Dennis Grote, Felix Schlüsselburg, Isaiah Young, Cedric Harenbrock, Nils Kaiser (eigene U19), Erolind Krasniqi (ausgeliehen zum BFC Dynamo), Luca Dürholtz (SV Elversberg).
Angriff: Simon Engelmann, Kevin Holzweiler (Viktoria Köln).

Abgänge: Marcel Platzek (1. FC Bocholt), Jan-Lucas Dorow (Rot-Weiß Oberhausen), Jonas Hildebrandt (Energie Cottbus), Amara Condé (1. FC Magdeburg), Jonas Behounek, Leon Brüggemeier, Joshua Endres, Jan Neuwirt (alle unbekannt).