Essen. 2:1 in Wuppertal – nächster Dreier. Während Dortmunds U23 in Quarantäne sitzt, attackiert Rot-Weiss Essen. Stimmen zur neuen Lage an der Spitze.

Ein Punkt Rückstand nur noch – und in einer Woche könnte Rot-Weiss Essen sogar wieder ganz oben stehen in der Fußball-Regionalliga. Denn der Spitzenreiter, die U23 von Borussia Dortmund, ist wegen der Corona-Fälle im Team zum Zuschauen verdammt. Diese Nachricht platzte direkt in die Vorbereitung der Essener aufs Derby gegen den Wuppertaler SV, das schließlich mit einem 2:1 für RWE endete.

Für Rot-Weiss war es der fünfte Sieg in Serie. Ganz wichtig war, dass Joker Steven Lewerenz kurz vor Schluss zum zwischenzeitlichen 2:0 erhöhte. Nachher sagt der Torschütze: „Heute waren es nicht wieder vier oder fünf Tore, sondern zwei – aber das war eins mehr als der Gegner. Wichtig ist, dass wir überhaupt die drei Punkte holen. Das war wichtig für oben, dass wir dranbleiben. Am Ende können wir nur unsere Hausaufgaben machen und gucken, was dabei rumkommt.“

Rot-Weiss Essen zieht das Positive aus der neuen Situation

Nach erster Verwunderung und auch Ärger über die Probleme in Dortmund haben die Essener beschlossen das beste aus der Lage zu machen – und den eigenen Vorteil in der neuen Situation zu sehen. RWE-Trainer Christian Neidhart: „Das ganze Drumherum, auch gestern, hat die Mannschaft nicht viel beschäftigt. Du kannst dich schon zum Horst machen, wenn du hier heute nicht gewinnst, dann liegen die lachend zu Hause auf dem Sofa. So sind wir froh, dass wir weiter Druck aufbauen konnten.“

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Der BVB muss seine letzten fünf Saisonspiele wahrscheinlich in ganz kurzer Zeit vorm Saisonende durchpeitschen – und RWE kann bis dahin vorlegen. Mit einem Erfolg über Aachen in einer Woche kann Rot-Weiss vorläufig die Tabellenführung übernehmen.

Es bleibt aber dabei: RWE darf sich keine Aussetzer erlauben

Platz eins – genau das will Verteidiger Felix Herzenbruch: „Wenn wir wieder oben stehen, dann ist das erst einmal Fakt, egal wie viel Spiele wir mehr haben. Und die müssen erst ihre Spiele gewinnen, um uns wieder einzuholen. Der psychologische Druck liegt bei Dortmund, die haben dann ein enges Programm. Bringt aber auch alles nichts, wenn wir unsere Dinger nicht gewinnen.“ Denn in der Hand haben es die Essener weiter nicht selbst.

So sieht es auch Neidhart: „Was die Dortmunder nachher machen, können wir nicht beeinflussen. Aber wir haben ja gesagt, wir können uns nichts erlauben. Wir sind auf einem guten Weg. Umso mehr Punkte wir jetzt in der Phase holen, in der Dortmund nicht spielen kann, umso mehr Druck können wir aufbauen. Und das ist wichtig. Und dann müssen wir die Daumen drücken und abwarten, was passiert.“