Wuppertal. Rot-Weiss Essen hat den ersten Platz im Blick. Der Sieg beim WSV war hart erkämpft – RWE-Verteidiger Herzenbruch hatte schon böse Befürchtungen.

Es war kein großes Feuerwerk, das Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag abbrannte – aber auch wenn es etwas deutlich knapp war, gab es einen verdienten 2:1-Derbysieg im Stadion am Zoo beim Wuppertaler SV. RWE rückt damit bis auf einen Punkt an Regionalliga-Spitzenreiter BVB II heran. Großen Anteil am Essener Erfolg hatten die beiden Abwehrspieler, Daniel Heber und Felix Herzenbruch.

Heber machte in der ersten Hälfte das wichtige Essener Führungstor, war mal wieder nach einem Standard erfolgreich. Und hinten ließen die beiden fast überhaupt nichts anbrennen, bis zum Wuppertaler Ehrentor in der Nachspielzeit war immer ein Essener Bein dazwischen.

Rot-Weiss Essen holt den Derbysieg mit Kampf statt großem Glanz

Die Bezeichnung als „Abräumer vom Dienst“ nahm Felix Herzenbruch gerne an: „Das verstehe ich als Kompliment. Daniel und ich sind die Abräumer“, so der stolze Herzenbruch, der sich natürlich über den Sieg freute.

„So ist das im Derby“, meinte Herzenbruch. „es ist nicht so, dass man immer wie im Hinspiel mit 6:1 gewinnt. Gerade auswärts kommt es auch auf Kämpferqualitäten an und nicht immer nur schön spielen und 4:0, 5:0 gewinnen. Manchmal muss man sich reinhauen. Wobei ein 6:1 auch wieder möglich gewesen“, so der Verteidiger mit Blick auf das, was die Offensive liegen ließ. Aber weil RWE nicht frühzeitig für die Entscheidung sorgte, mussten Herzenbruch und Heber sich hinten immer wieder dazwischen werfen.

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27 Tore hatte RWE in den vergangenen fünf Spielen geschossen, unter anderem Schalkes U23, Bergisch Gladbach, Homberg und zuletzt Lippstadt deutlich geschlagen. „Die Chancenverwertung war heute nicht so gut wie in den Spielen davor, sonst wäre es entspannter gewesen. Auch das Gegentor, das muss einfach nicht sein“, so Herzenbruch über das Tor des Wuppertalers Moritz Römling. Die Leihgabe von Zweitligist VfL Bochum verkürzte in der Nachspielzeit zum 1:2.

Herzenbruch hat schlechte Erinnerungen an das Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen

„Dann kriegen die wieder einen Funken Hoffnung. Dann kann wieder alles passieren, einer tritt über den Ball ...“, hatte wohl nicht nur Herzenbruch in den letzten Sekunden schlechte Erinnerungen – unter anderem in Ahlen und Oberhausen hatte RWE nach späten Gegentoren Punkte liegenlassen. „Auch beim Stand von 1:0 habe ich schon an Oberhausen gedacht“, räumte Herzenbruch ein. Es stand ja lange 1:0 und am Ende stehst du da.“ Diesmal aber ging alles gut. Nach dem 2:1 darf RWE weiter von Meisterschaft und Aufstieg träumen.

Der Rückstand auf Borussia Dortmunds U23 beträgt nur noch einen Punkt, am kommenden Samstag kann RWE mit einem Sieg gegen Aachen sogar wieder auf Platz eins springen – auch das nächste BVB-Spiel ist schon wegen der Corona-Fälle.

Herzenbruch dazu: „Wenn wir wieder oben stehen, dann ist das erst einmal Fakt, egal wie viel Spiele wir mehr haben. Und die müssen erst ihre Spiele gewinnen, um uns wieder einzuholen. Der psychologische Druck liegt bei Dortmund, die haben dann ein enges Programm. Bringt aber auch alles nichts, wenn wir unsere Dinger nicht gewinnen.“

Mittwoch geht’s erst im Niederrheinpokal zu RW Oberhausen. nächsten Samstag geht’s gegen Alemannia Aachen in der Liga weiter. Das Ziel ist klar: RWE soll wieder auf Platz eins stehen.