Essen. Zum 18. Mal in dieser Saison spielte Rot-Weiss nun „zu Null“. Die dabei durchaus risikoreiche Kurzpass-Spielweise nimmt der RWE-Torhüter in Kauf.
Nach einem souveränen 5:0-Sieg über den SV Lippstadt steht normalerweise nicht der siegreiche Torhüter im Blickpunkt - aber in diesem besonderen Falle schon: Zum 18. Mal in dieser Saison musste RWE-Keeper Daniel Davari die Kugel nicht aus dem Netz holen - und das schon nach nur 35 Spielen. Das ist neuer Rekord für die Regionalliga.
„Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es würde mir nichts bedeuten. Aber es ist eher ein Erfolg für uns alle und ein Beweis, dass wir als Mannschaft gut verteidigt haben, ich beziehe das Ganze gar nicht so sehr auf mich“, meinte der Torhüter nach der Partie bescheiden. Und fügte dann schnell hinzu: „Ich hoffe, es kommen noch einige Zu-Null-Spiele hinzu.“
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Dass Essens Nummer eins bei einigen Klärungsversuchen dabei durchaus Risiko fährt, nimmt er in Kauf. Statt die Kugel einfach nach vorne zu dreschen, sucht er meistens die mitspielenden Verteidiger, die beim Kurzpassspiel mit der Absicht, sich aus der Gefahrenzone zu befreien, allesamt hellwach sein müssen. Gegen Lippstadt klappte es wieder einmal vorzüglich.
RWE: Daniel Davari geht immer ins Risiko
„Da kann immer mal was passieren, wenn man so ins Risiko geht. Wenn es schief geht, dann ist man der Arsch, aber das würde mir nichts ausmachen“, so der 33-Jährige, in seinem ersten Jahr an der Hafenstraße. Dass bei den ganzen Spielen mittlerweile auch wieder das Torverhältnis zum Rivalen BVB eine immer größere Rolle spielt, auch das registriert Essens Nummer eins mit Freude: „Wir haben immer das Ziel, auch wenn es 2:0 steht, dieses Ergebnis nicht zu verwalten, sondern weiter aufs nächste Tor zu gehen.“
So sieht es auch sein Coach, der den Unterhaltungswert lobt: „Die Art und Weise, wie wir in den Heimspielen auftreten und siegen, die gefällt mir, das hat was mit Fußball zu tun“, so Christian Neidhart, der auch von der Bank Torhunger signalisiert: „Auch bei 5:0 wollen wir weiter anschieben und bestehen auf die Nachspielzeit. Da kommen manchmal gewisse Signale von den Schiedsrichtern, es zu belassen, aber wir nehmen alles mit was geht.“
RWE-Trainer Neidhart wunderte sich über forsche Gäste
Gewundert hatte sich der RWE-Coach über die forsche Anfangsphase der Gäste: „In den ersten 20 Minuten ist Lippstadt sehr mutig gewesen und vorne draufgegangen. Da hab ich mich gewundert, wie sie von Anfang an Gas gegeben haben. Wir haben in dieser Phase versucht, sie müde zu spielen. Mit dem unglücklichen 2:0 ihres Torhüters hatten wir sie dann geknackt. Wir haben einen guten Job gemacht, den Rückstand verkürzt, Druck aufgebaut - jetzt geht es weiter!“
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Für die letzten hohen Siege an der Hafenstraße mit Minimum vier eigenen Toren hat Neidhart auch eine Erklärung: „Mit dem neuen Rasen sind die Ergebnisse eindeutig ausgefallen, das spricht für unsere Qualität zu Hause. Die Bilanz und die Art, wie wir spielen, die ist über die ganze Saison richtig gut. Das andere wissen wir, warum man mit dieser guten Bilanz nur auf Platz zwei steht.“
Weil es noch eine bessere Mannschaft in dieser Saison gibt. Noch.
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