Essen. Rot-Weiss Essen sorgt wieder für Spannung. Durch den 5:0-Sieg über Lippstadt beträgt der Rückstand auf den BVB II nur noch vier Zähler.

Ach ja, die lieben Hausaufgaben. Eigentlich sind sie ja nicht allzu beliebt, aber sie müssen halt sein. Was für die Schule gilt, ist auch für Rot-Weiss Essen in diesen Wochen von entscheidender Relevanz. RWE muss unbedingt punkten, Spieltag für Spieltag möglichst optimal, um im Titelrennen mit Borussia Dortmund II zu bleiben.

Die Essener waren als beste Heimmannschaft der Liga natürlich klarer Favorit in diesem Duell. Zumal die Lippstädter arg Corona geschädigt anreisten. Drei Wochen mussten sie pausieren, erst seit Mitte vergangener Woche sind sie wieder im gemeinsamen Training.

RWE: Lippstadt wehrt sich nur in der Anfangsphase

Aber dafür machten sie es wirklich gut. Mutig gingen sie ins Pressing, störten früh und versuchten, spielerisch mitzumischen. Und sie hatten sogar die ersten halbwegs gefährlichen Szenen. Kevin Hoffmeier zauderte allerdings beim Abschluss (17.), eine Minute später unterlief Heiserholt bei einem Konter ein Fehlpass.

RWE begann passsicher und kontrolliert. Die Gastgeber waren zwar überlegen, was sich aber zunächst nicht auszahlte, auch weil die Flanken oft zu lang gerieten und den Standards die Präzision fehlte.

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Doch keine Hektik bei den selbstbewussten Hausherren. Oguzhan Kefkir leitete sie erste Essener Chance ein, seine Flanke köpfte Simon Engelmann knapp am Kasten vorbei (21.). Zwei Minuten entschärfte SVL-Keeper einen Freistoß von Kevin Grund aus 20 Metern. Nach der folgenden Ecke war Kefkir nach einer Kopfball-Verlängerung acht Meter vor dem Tor zu überrascht, als dass er vernünftig hätte abschließen können.

Kefkir sorgt für die erlösende RWE-Führung

Aber dann bekam er seine Szene. Amara Condé bereitete über links vor, Engelmanns Schuss aus zentraler Position wurde noch geblockt, doch Kefkir versenkte die Kugel schließlich mit aller Entschlossenheit und Überzeugung zum verdienten 1:0 (42.). Engelmann hätte kurz vor der Pause sogar die Chance, zu erhöhen. Nur knapp flog der Ball quer zum Lippstädter Tor ins Aus.

Rot-Weiss blieb dran. Nach einem Chip von Kehl-Gomez in den Lippstädter Strafraum senste Isaiah Young aus guter Position über den Ball (48.).

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Dann folgte die Szene des Spiels: Torhüter Christopher Balkenhoff hatte den Ball im Fünfmeterraum am Fuß, als er abschlagen wollte, versagte die Motorik. Er trat über den Ball, Engelmann sagte Danke und legte die Kugel seelenruhig ins Netz zum 2:0 (54.). Da hat der Lippstädter Keeper eine sehr gute Chance bei der Wahl zu Zeiglers “Kacktor des Monats”.

Dann aber rettete Balkenhoff wiederum klasse gegen Kefkir, der zu den auffälligsten Spielern an diesem Tag zählte (56.).

Der Essener Außen bestätigte seine starke Leistung schließlich mit dem 3:0 (58.), als er einen Zauberpass von Dennis Grote ebenso schön volley verwandelte.

RWE überrollt Lippstadt in der Schlussphase

Nun wurde es sehr einseitig gegen die Gäste, die aufpassen mussten, nicht Opfer der rot-weissen Spielfreude zu werden.

Young scheiterte mit der Hacke an Balkenhoff (69.), der auch Engelmanns Kopfball (70.) reaktionsschnell entschärfte.

RWE hatte noch weitere gute Chancen, um etwas fürs Torverhältnis zu tun. Der eingewechselte Maximilian Pronichev erhöhte auf 4:0 ( 78.), Marco Kehl-Gomez auf 5:0 (86.). Damit hat RWE in der Tordifferenz nun auch nur noch zwei Treffer Rückstand auf den BVB II.

So spielten beide Mannschaften:

RWE: Davari - Grund, Herzenbruch, Heber (79. Weber), Kehl-Gomez, Grote (73. Neuwirt), Condé, Harenbrock, Young (73. Pronichev), Kefkir (73. Lewerenz), Engelmann.

Lippstadt: Balkenhoff - Steringer, Evers, Hoffmeier, Arenz (82. Oelsner), Schubert, Karimani (59. Hennecke), Heiserholt, Kaiser (65. Heinz), Liehr, Meier (65. Berisha).