Essen. Nach dem Patzer von Borussia Dortmund II ist Rot-Weiss Essen näher herangerückt. Die Titelchancen haben sich etwas verbessert. Ein Kommentar.
Die Saison ist noch nicht entschieden, doch schon wird bereits mancherorts über die Mannschaft für die kommende Spielzeit diskutiert. Und wenn man so hinhört, hat man zuweilen das Gefühl, als hätte Rot-Weiss Essen diese Spielzeit ziemlich vergeigt. Der Titelkampf sei gelaufen, den Aufstieg feiern andere, neue, bessere Leute müssen her. Also alles so wie immer - ein absurder Gedanke.
Erst recht nach diesem Spieltag, der die Hoffnung der Essener neu befeuert. Dortmund hat im Derby gegen Schalke Federn gelassen, während die Rot-Weissen wieder einmal die Hausordnung im eigenen Stadion bestimmt haben. Dort könnten sie auch in einer Woche den Rückstand auf den BVB auf vier Punkte verkürzen. Nein, sie müssen es. Fünf Spieltage sind es dann noch, aussichtslos ist die Lage sicher nicht, auch wenn man nach wie vor auf andere angewiesen ist.
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Rot-Weiss Essen ist eine Spitzenmannschaft
Die Rot-Weissen sind eine Spitzenmannschaft, das hatten sie zu Saisonbeginn versprochen und haben Wort gehalten. Sie haben im DFB-Pokal Sensationelles vollbracht und waren ein Jahr lang in Pflichtspielen unbesiegt. Gut möglich, dass RWE am Ende an der 90-Punkte-Marke kratzt, sie sogar überbietet. Ein überragender Wert, der kaum geschmälert wird, weil es am Ende ja auch in der Zahl außergewöhnliche 40 Spiele sein werden. Nur Pech, dass es da in dieser Spielzeit einen ebenso außergewöhnlich starken Nebenbuhler gibt.
RWE-Trainer Christian Neidhart glaubt dennoch unverdrossen an die Chance. Aufgeben kommt nicht in Frage. Und nur so könnte es tatsächlich noch klappen mit dem Titelgewinn, und ja, es ist eine Durchhalteparole im positiven Sinn.
„Wir versuchen alles. Wenn wir am Ende über 90 Punkte haben sollten und Dortmund steigt auf, werden wir gratulieren“, sagt er. Auch das wäre eine wirklich starke Leistung: Bis zum Schluss kämpfen und in der Niederlage dann auch noch Größe zeigen.