Essen. Schalkes U23-Trainer Fröhling ist nach der Klatsche bei Rot-Weiss Essen sehr enttäuscht. Trotz „Kollektivversagen“ haut er aber nicht nur drauf.

Das war eine deftige Klatsche: 0:5 (0:3) unterlag die U23 des FC Schalke 04 am Samstagnachmittag im Stadion an der Hafenstraße bei Rot-Weiss Essen, hatte dem Spitzenteam der Fußball-Regionalliga fast gar nichts entgegenzusetzen. Von der besonderen Motivation, an der Hafenstraße aufzulaufen, von der die Schalker vorher gesprochen hatten, war wenig zu sehen – zumindest nicht im positiven Sinne. Trainer Torsten Fröhling sprach das klar an.

Auch interessant

„Das sind Spiele, die man eigentlich genießen muss, in denen man Spaß haben kann, aber ich muss mich doch an die Vorgaben halten und habe nicht überall rumzudribbeln oder klein-klein zu spielen oder beim Standard nicht richtig dazusein und das hat Essen uns heute sehr diszipliniert vorgemacht“, kritisierte Fröhling den Auftritt seiner Mannschaft harsch.

Rot-Weiss Essen trifft dreimal vor der Pause – „hergeschenkt“, findet Fröhling

Mit dem Thema Standard meinte er wohl vor allem das erste Gegentor: Top-Torjäger Simon Engelmann wurde von der Schalker Abwehr komplett allein gelassen, Torwart Zadach hielt noch, aber Grote staubte ab. Fröhling war bedient: „Die ersten drei Gegentore haben wir hergeschenkt. Dass Engelmann beim ersten Tor so frei dasteht, das geht überhaupt nicht.“

Was lief noch nicht gut? „Wir waren im Aufbauspiel zu kleinlich, nicht schnell genug in die Tiefe und, und, und. Und in der zweiten Halbzeit sind wir ganz schön eingebrochen. Daran sieht man natürlich auch, dass da noch gewisse Mängel sind bei vielen Spielern und dass da eben noch eine ganze Menge kommen muss“, gab es eigentlich ganz wenig, was Fröhling passte. Und das ärgerte den Trainer, denn soo chancenlos wie das Ergebnis aussah hatte er seine Elf nicht gesehen.

Fröhling sieht Schalke nicht komplett chancenlos

Auch interessant

„Man hat doch gesehen, wie nervös auch Essen auch mit Führung war, wie sie den Ball abgegeben haben“, meinte Fröhling. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Marouane Balouk hätte sogar etwas Spannung ins Spiel bringen können. „Aber frei vorm Tor verspringt ihm der Ball, obwol er eigentlich eine gute Technik gehabt.“, so Fröhling – nur ein Beispiel für den Trainer, was Essen besser machte. „Essen hat sich auch wieder gefangen und wir haben es nicht durchgezogen gekriegt.“

Während die Essener ihrem Trainer gleich mehrere Wünsche erfüllten, wurde Fröhling auf ganzer Linie enttäuscht. Trotzdem wollte er nicht nur draufhauen – in der Kabine richtete er aber eine klare Botschaft an das Team: „So schlecht wie wir uns heute präsentiert haben, so schlecht seid ihr nicht. Aber an dem Punkt, an dem es drauf ankommt, müsst ihr eben bereit sein.“ Wenn man zu den Profis komme, habe man „vielleicht, ein, zwei oder drei Chancen, aber ich muss funktionieren“. Und am Samstag „funktionierte“ eben nichts und niemand.

Schalkes Trainer fasst die Leistung zusammen: „Kollektivversagen“

Fröhlings Fazit deshalb: „Wir hatten uns hier schon etwas vorgenommen, aber heute hat nicht ein einziger Spieler die Leistung gebracht, die er bringen könnte und dann hast du natürlich gegen so eine Mannschaft wenig Chancen. Das war eine Herrenmannschaft gegen eine Jugendmannschaft.“

Oder in einem Wort: „Kollektivversagen.“ phz / AHa