Oberhausen. Rot-Weiss Essen fällt im Aufstiegsrennen weiter zurück. In Oberhausen reichte es nur zu einem 1:1. Trainer Neidhart fand deutliche Worte.
Es hat wieder nicht gereicht für den ersten Auswärtssieg der Rückrunde. Rot-Weiss Essen kam im Derby bei Rot-Weiß Oberhausen nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Der Ausgleich für RWO fiel in der 93. Minute nach einem Elfmeter. RWE hat neun Punkte Rückstand auf die U23 des BVB, die ihr Spiel bei Fortuna Düsseldorf II gewann. Die Stimmen zum Derby:
RWE-Verteidiger Felix Herzenbruch, der in der Innenverteidigung zum Einsatz kam, war nach dem Spiel bei seinem Ex-Klub bedient: "Das ist sehr bitter für uns. Es tut natürlich richtig weh, wenn man zwei Minuten vor Schluss einen Elfmeter kassiert und der dann drin ist. Gerade weil wir vorher die Chance hatten, das Ding zu entscheiden. Aber es hat mal wieder nicht gereicht, das Spiel über die Bühne zu kriegen. Wir hatten am Ende genug Möglichkeiten, haben aber einfach nicht eingenetzt."
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Am kommenden Osterwochenende (Samstag, 14 Uhr) geht es für RWE mit dem kleinen Derby gegen Schalke II weiter. An der Hafenstraße wird dann auf einem neuen Rasen gespielt: "Auf dem neuen Rasen können wir die Kugel laufen lassen", betont Herzenbruch, der sich gewohnt kämpferisch gibt: "Wir geben nicht auf, es wurden schon ganz andere Dinger im Fußball aufgeholt. Das Spiel heute passt ins Bild der Rückrunde. Wir werden aber weiterspielen, dann kommen auch die Punkte und Tore."
RWE-Trainer Christian Neidhart sprach nach dem bitteren Ausgang von verschenkten Punkten: "So weit hätte es nicht kommen dürfen. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Wenn wir da schon Entschlossenheit gezeigt hätten, wären wir mit einem 2:0 in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir die zahlreichen Kontermöglichkeiten, die uns der Gegner angeboten hat, katastrophal ausgespielt. Dann ist Fußball manchmal so grausam, wie er aktuell für uns ist. Ein dreckiges 1:0 hätte uns sehr geholfen. Am Ende ist das sehr enttäuschend. Dortmund ist sehr souverän, auf die Tabelle müssen wir erstmal nicht schauen "
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Zu passiv habe seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel nicht agiert. Neidhart: "In der zweiten Halbzeit wollten wir weiter kompakt spielen. Wir haben wenig zugelassen und hatten unsere Konterchancen. Das wäre also alles aufgegangen, wenn es vernünftig umgesetzt worden wäre. Das haben wir aber nicht. Letztlich macht sich auch der Kräfteverschleiß bemerkbar. Wir hatten Mittwoch das Spiel in Ahlen und nun auch einige Verletzte. Die Viererkette war bis auf Daniel Heber neu besetzt, wobei es die Innenverteidigung um Jan Neuwirth und Felix Herzenbruch sehr gut gemacht hat."
RWE-Trainer Neidhart geht auf Engelmann und Kehl-Gomez los
Scharfe Kritik übte der Essener Trainer an seiner Offensivabteilung, die in Oberhausen erneut versagte. Denn bis auf Simon Engelmann treffen die RWE-Angreifer derzeit das Tor nicht. Isaiah Young vergab in der 90. Minute die große Chance zum 2:0. Doch auch Engelmann blieb trotz seines 23. Saisontreffers nicht von der Kritik des Trainers verschont: "Wir müssen uns langsam an die eigene Nase fassen. Was gerade offensiv passiert, das ist deutlich zu wenig. Auch Simon Engelmann gehört zur Offensive. Durchschlagskraft habe ich trotz seines Tores auch bei ihm nicht gesehen."
Und auch der Essener Kapitän Marco Kehl-Gomez bekam die Wut von RWE-Trainer Neidhart zu spüren. Der Mittelfeldspieler sah wegen Ballwegschlagens seine fünfte Gelbe Karte und fehlt am kommenden Samstag gegen Schalke II. "Da muss er sich selbst hinterfragen. Ich weiß nicht, ob er am Wochenende frei haben wollte. Das ist unverständlich für mich." (fs)