Essen. Es läuft wieder rund an der Hafenstraße. Regionalligist Rot-Weiss Essen überrascht im Pokal und ist auf Aufstiegskurs. Eine Analyse.
Es war ein sensationeller Abschluss, der viel Freude auf das neue Jahr macht: Der Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals nach dem 3:2 über die klassenhöhere Fortuna aus Düsseldorf hatte aus Sicht von Rot-Weiss Essen nichts mit Dusel zu tun. Der Fußball-Regionalligist hatte sich diesen Erfolg so kurz vor dem Weihnachtsfest redlich verdient. Ähnlich wie in Runde eins, als der Erstligist Arminia Bielefeld mit 0:1 an der Hafenstraße gestrauchelt war.
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Im Sport gehen einem Superlative oft schnell über die Lippen, aber mehr, als die Rot-Weissen bisher in dieser Saison erreicht haben, geht tatsächlich kaum. „Wir sind sehr zufrieden, sehr glücklich – trotz Corona, trotz aller Probleme. Und trotz der Tatsache, dass wir hier die Saison unseres Lebens ohne Zuschauer spielen. Wir machen gerade das Beste daraus“, sagt Essens Vorstands-Boss Marcus Uhlig voller Stolz. „Corona hat uns alles abverlangt. Unsere Fans und unsere Sponsoren haben uns durch die schwere Zeit getragen.“
Das Weiterkommen im Pokal bessert die Vereinskasse auf, sportlich liegen die nach 20 Spielen noch immer ungeschlagenen Rot-Weissen in der Tabelle sechs Punkte vor der U23 von Borussia Dortmund, die als einziger Konkurrent Schritt halten kann und ein Spiel weniger absolviert hat. „RWE ist kein normaler Viertligist“, behauptet die Konkurrenz gerne.
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Dem zu Saisonbeginn verpflichteten Trainer Christian Neidhart ist es bisher eindrucksvoll gelungen, den schlafenden Riesen zu wecken. Der Pokal-Coup war die Krönung, die Essener Fans feierten ihn auch mit Blick aufs Liga-Geschehen. Ihre Hoffnung: Die RWE-Mannschaft hat offenbar auch das Zeug dazu, endlich den steinigen Weg in die Dritte Liga zu meistern.
Simon Engelmann ist der Torgarant für RWE
Dazu musste der Traditionsklub vor dem Saisonstart den Kader aufrüsten. Vor allem Simon Engelmann hat RWE zum Liga-Favoriten Nummer eins gemacht. Der Torjäger, der vom SV Rödinghausen kam, hat in dieser Saison bereits 18 Tore erzielt und traf auch in beiden DFB-Pokal-Partien. Auf ihn ist Verlass – doch Trainer Christian Neidhart ist es vor allem gelungen, ein homogenes und stabiles Team zu formen, das 2021 noch viel erreichen kann.