Essen. In der Regionalliga empfängt Rot-Weiss Essen am Sonntag den SC Verl zum Spitzenspiel. Der RWE-Trainer erwartet einen mutigen und offensiven Gast.

Rot-Weiss Essen gegen den SC Verl - das ist das Spitzenspiel der Regionalliga West an diesem Sonntag (14 Uhr, Hafenstraße). Ungewöhnlich, muss man sagen, zumindest auf den ersten Blick. Dass die Rot-Weissen endlich mal oben mitspielen - und das diesmal wohl nachhaltig - darauf mussten die Essener Fans ja lange genug warten. Nur, wer sich die Tabelle anschaut: RWE hat zwar sieben von acht Spielen gewonnen und ist ungeschlagen, aber doch nur auf Rang drei hinter Verl.

Die Verler verbaselten zwar zu Hause gegen Wattenscheid den Saisonauftakt (0:2), haben sich aber zwischen den Tabellenführer SV Rödinghausen und RW Essen gemogelt. Allerdings hat RWE zwei bzw. ein Spiel weniger ausgetragen als die beiden Konkurrenten davor und dadurch zumindest einen theoretischen Vorteil.

Gäste reisen mit hervorragenden Referenzen an

Die Ostwestfalen wiederum sind punktgleich mit Rot-Weiss und reisen mit hervorragenden Referenzen an. Sieben Spiele in Folge haben sie gewonnen und damit einen Vereinsrekord aufgestellt. So gut waren sie noch nie in ihrer langen Regionalliga-Zeit. RWE-Trainer Christian Titz wundert das allerdings nicht, er habe sie von Beginn an auf der Rechnung gehabt, sagt er. „Die Serie ist beeindruckend, auch die Art und Weise, wie sie zustande gekommen ist. Verl ist eine Spitzenmannschaft, die im oberen Drittel mitspielen wird.“

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Doch dann reicht’ mit dem Lob. „Bei allem Respekt vor der Stärke des Gegners - wir spielen zu Hause“, stellt der Cheftrainer fest und braucht das nicht großartig zu erläutern. Auch am Sonntag erwartet der Gastgeber über 10.000 Zuschauer, die ihre Mannschaft nach vorne peitschen und dem Gegner gehörig Feuer unterm Hintern machen werden.

Verler Offensive ist torgefährlich

„Wird sind vorbereitet“, sagt Titz, wie könnte es auch anders sein. Verl stünde sehr kompakt, sei eingespielt und bevorzuge auch die spielerische Lösung, sagt der RWE-Trainer. Und die gegnerische Offensive ist flott und torgefährlich. Vor allem der drittligaerfahrene Zlatko Janjic (8 Tore) mit seinem guten Abschluss in der Box sowie Aygün Yildirim (5) im Eins-gegen-Eins haben sich bislang hervorgetan. „Man weiß zwar nie, was letztlich auf dem Rasen passiert, aber ich gehe davon aus, dass beide Mannschaften am Sonntag die Sache mutig und offensiv angehen werden.“

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Natürlich haben auch die Gäste reichlich Respekt vor der Aufgabe. „Wir müssen von der ersten Sekunde voll da sein, sonst wird es gefährlich“, warnt Raimund Bertels, Sportlicher Leiter und Präsident des Vereins, gegenüber Reviersport. Und dann versucht er den Aufschwung seines Klubs zu erklären: „Wir haben uns auf jeder Ebene ein bisschen besser aufgestellt. Wir haben ein schönes, modernes Stadion, die Zuschauerzahlen sind besser geworden und die Mannschaft liefert ab. Wir wollen Stück für Stück weiter wachsen und bis 2024, unsere 100. Vereinsjubiläum, an die Tür zur 3. Liga klopfen. Wir haben es satt als die graue Maus der Liga angesehen zu werden.“ Also solche werden sie schon allerdings am Sonntag an der Hafenstraße ganz sicher nicht empfangen.