Essen. Regionalligist RWE tut sich beim 4:1-Heimsieg über den Bonner SC lange schwer und macht erst in der Schlussviertelstunde alles klar.

Vierter Heimsieg, weiterhin ungeschlagen, zumindest für eine Nacht Tabellenführer: Rot-Weiss Essen kann zufrieden sein. Die Essener besiegten den Bonner SC verdient mit 4:1 (1:1) und hätten sogar höher gewinnen können. Gleichwohl durften sie sich gegen tapfere Bonner erst eine Viertelstunde vor Schluss mit dem 3:1 der drei Punkte sicher sein.

Die Rollen schienen vor Anpfiff klar verteilt

Auf dem Papier war die Rollenverteilung für diese Partie längst fixiert. Rot-Weiss hatte bislang drei Heimsiege eingefahren, ist noch ungeschlagen. Die Bonner indes hatten sich zuletzt auf eigenem Rasen nach Kräften gegen Aufsteiger Bergisch Gladbach blamiert. Was sollte da schon schiefgehen aus Sicht der Gastgeber?

Und mit diesem Selbstverständnis gingen diese die Aufgabe an. Spielerisch waren sie den Rheinländern deutlich überlegen, versuchten sich unaufgeregt den entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Die Bonner standen allerdings kompakt, störten immer wieder und stellten die Wege geschickt zu.

RWE startet mit vielen Chancen

Dennoch ergaben sich für RWE Möglichkeiten. Nach einer schönen Kombination zwischen Endres und Grund, flankte Letzterer auf den Kopf von Condé, der aber BSC-Keeper Benz direkt in die Arme köpfte (4.). Zweite Chance: Condé bediente Kefkir, der das Ziel knapp verfehlte (8.). Und Kehl-Gomez kam frei zum Abschluss, traf bei seinem Seitfallzieher aber den Ball nicht richtig (10.).

Die Bonner hatten wenig später die Chance, als Schikowski im Essener Strafraum frei an den Ball kam, aber schwach abschloss (18.).

Die Essener verfielen in einen Trott, wobei sich auch Fehler und Ungenauigkeiten einschlichen. Ein Standard brachte schließlich die Führung. David Sauerland schlug den Ball per Freistoß diagonal in den Bonner Strafraum auf Daniel Heber, der legte den Ball in die Mitte, wo Alexander Hahn aus kurzer Distanz zum 1:0 vollstreckte (27.).

Bonn gleicht per Elfmeter aus

Allerdings währte die Freude nicht lange. Heber war erneut Vorbereiter, nur diesmal zum Bonner Ausgleich. Zu ungestüm oder ungeschickt ging er Kaiser im eigenen Strafraum von hinten an. Schiedsrichter Schuh entschied auf Elfmeter, den Dario Schumacher souverän zum glücklichen 1:1 verwandelte (30.).

RWE hatte danach noch einmal Pech, als Endres den Ball knapp am langen Pfosten ins Aus schlenzte (37.). Fazit zur Pause: Bonn hatte gut mitgehalten, zwar zumeist nur reagiert, aber das ordentlich und engagiert.

Natürlich reagierte RWE-Trainer Christian Titz. Und wieder mit einer überraschenden Maßnahme: Routinier Dennis Grote blieb in der Kabine, dafür kam Mittelstürmer Hedon Selishta, der die Partie in Lippstadt mit zwei Toren entschieden hatte.

Und der Stürmer hatte auch gleich die große Chance. Erst verstolperte er den Ball, dann scheiterte er im zweiten Versuch an Torwart Benz. Bei der anschließenden Ecke schlüpfte wieder Daniel Heber in die Hauptrolle und köpfte ein zum 2:1 (48.).

Dusel für RWE

Kurze Zeit später hatten die Rot-Weissen Dusel, als Omerbasic den Ball knochentrocken aus 20 Metern ans Lattenkreuz nagelte (52.). Die Bonner wagten sich fortan noch ein bisschen mehr aus der Deckung und sicher durften sich die überlegenen Rot-Weissen noch nicht fühlen. Auch weil sie ihre Angriffe nicht konsequent und präzise genug ausspielten.

Marcel Lenz musste sich ordentlich strecken bei einem Schuss von Lo Iacono (74.).

Zwei Tore in der Schlussphase

Als Endres jedoch den eingewechselten Selishta frei spielte, war’s entschieden. Cool vollendete der Torjäger zum 3:1 (76.). Und der eingewechselte Ayodele Adetula setzte den Schlusspunkt. Noch nicht eine Minute auf dem Feld traf er zum 4:1 (86.).

Rot-Weiss Essen - Bonner SC (1:1)

RWE: Lenz - Sauerland, Heber, Hahn, Grund (60. Bichler) - Grote (46. Selishta) - Kehl-Gomez, Condé - Kefkir, Dorow (85. Adetula), Endres (77. Dahmani).

Schiedsrichter: Schuh.

Zuschauer: 11.009.

Tore: 1:0 Hahn (27.), 1:1 Schumacher (30. FE), 2:1 Heber (49.), 3:1 Selishta (76.), 4:1 Adetula (86.).

Das Spiel zum Nachlesen im Live-Ticker:

Essen - Bonn