Essen. Am Samstag trifft Rot-Weiss Essen in der Regionalliga auf Wegberg-Beeck. Gibt es keinen Heimsieg, dann wird's bei RWE richtig rappeln.
Es ist genug geredet worden. Die Rot-Weissen müssen endlich liefern. Schließlich stehen sie im Wort, weil sie ein ehrgeiziges Ziel formuliert und einen hohen Anspruch an sich selbst haben. Nachdem die vergangene Saison, die ziemlich zäh verlief, als Phase der Stabilisierung bezeichnet wurde, soll nun der Angriff auf die Spitzenplätze folgen. Doch diese kann RWE als Tabellenzwölfter mit sechs Punkten aus sechs Spielen derzeit nur schemenhaft erkennen.
Ein Sieg muss her. Man sagt das ja häufiger in der Saison, aber wenn es an diesem Samstag (14 Uhr, Hafenstraße) gegen den FC Wegberg-Beeck keinen Heimerfolg gibt, dann wird’s bei den Rot-Weissen richtig rappeln – mit allen Konsequenzen. Im Vergleich dazu dürften die Reaktionen nach dem 2:4-Heimdebakel gegen Wiedenbrück nur zarte Unmutsäußerungen gewesen sein. Und ja, im Falle einer Niederlage wird vermutlich auch Trainer Sven Demandt – Kontinuität hin oder her – um seinen Job bangen müssen. So ist das in diesem Geschäft.
Beachtliche Ergebnisse erzielt
Auf dem Papier wird der Favoritenstatus der Gastgeber noch einmal bekräftigt: Die Gäste werden als Abstiegskandidat gehandelt. Doch was heißt das schon? Nach anfänglichen Problemen mit satten Niederlagen gegen Fortuna Düsseldorf II (1:6) und beim Wuppertaler SV (0:3) hat der Aufsteiger beachtliche Ergebnisse erzielt. Ein knappes 1:2 gegen den Titelkandidaten Uerdingen, ein 2:1 beim Tabellennachbarn 1. FC Köln II und zuletzt ein 0:0 gegen Bonn. „Ich bin davon überzeugt, dass wir eine realistische Chance auf den Klassenerhalt besitzen“, sagt FC-Trainer Friedel Henßen mit frisch gestärktem Selbstbewusstsein.
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Auf jeden Fall sieht es so aus, als könne Wegberg-Beeck besser abschneiden als in der Saison 2015/2016, als man mit nur 16 Zählern (Negativ-Wert) direkt wieder abstieg. Die Rot-Weissen werden sich nur ungern an die beiden Duelle in jener Spielzeit erinnern. Das Hinspiel, fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, gewann RWE gegen den Tabellenletzten nach einem Last-Minute-Treffer (88.) von Moritz Fritz mit 1:0. Die Leistung war gemessen an den eigenen Ansprüchen indiskutabel. Umso erleichterter jubelten die Spieler mit Trainer Jan Siewert. Benjamin Baier und Philipp Zeiger saßen übrigens auf der Bank, Kevin Grund gehörte nicht einmal zum Aufgebot. Die waren zwar im Rückspiel dabei, doch das 1:1 dort war nicht minder blamabel.
Aber alles Schnee von gestern. Die Rot-Weissen hatten unter der Woche im Verbandspokal ein Erfolgserlebnis beim 3:1-Sieg gegen den Landesligisten 1. FC Kleve. Sie haben dort aber auch erfahren, dass es mühsam werden kann gegen einen stark defensiv ausgerichteten Gegner. „Dass es schwierig wird, ist klar. Aber wir müssen versuchen, ruhig zu bleiben“, sagt Trainer Demandt. Aber auch den nötigen Druck zu erzeugen, muss man wohl ergänzen. Man wird sehen, wie sehr bei den Spielern das Selbstbewusstsein unter den Rückschlägen gelitten hat. „Dass die Situation nicht spurlos an ihnen vorbeigeht, dafür habe ich absolutes Verständnis“, so der Trainer. Nur es hilft alles nichts. RWE benötigt Mumm, um mit einem Dreier Druck aus dem Kessel zu lassen.