Essen. RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas hält die Flut an Gegentoren in den letzten Partien für inakzeptabel. In Kleve fallen Malura und Zeiger aus.

  • RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas bemängelt die Diskrepanz zwischen Offensivleistung und Abwehrverhalten.
  • Landesliga-Spitzenreiter 1. FC Kleve ist eine Mannschaft, die in der Defensive wenig zulässt.
  • Dennis Malura fällt die nächsten Wochen mit einer Rippenverletzung aus, Abwehrchef Philipp Zeiger liegt krank im Bett.

Die Trainingstage bei Rot-Weiss Essen waren schon angenehmer und auch die Videos, die gezeigt werden, hatten früher höheren Unterhaltungswert für die Spieler. In den vergangenen Tagen gab es wieder und wieder die Gegentore im Spiel gegen Wiedenbrück zu sehen. Ob es etwas gebracht hat, wird sich am heutigen Mittwoch in der Volksbankarena zeigen, wo Gastgeber 1. FC Kleve das Team von Trainer Sven Demandt zur zweiten Runde im Niederrheinpokal erwartet (Anstoß 19.30 Uhr).

Ein Spiel, dem Sportdirektor Jürgen Lucas mit gemischten Gefühlen entgegensieht: „Einerseits ist es gut, gleich wieder die nächste Aufgabe vor der Brust zu haben, andererseits wäre es bei der allgemeinen Gemütslage der Mannschaft auch von Vorteil gewesen, mal wieder eine komplette Trainingswoche zu haben.“

Von drei Heimspielen zwei verloren

Die 2:4-Pleite gegen Wiedenbrück hat auch beim Sportdirektor tiefe Spuren hinterlassen, sprach der bislang nach der Heimniederlage gegen Wuppertal doch immer von einem einmaligen Ausrutscher, muss er nun doch seine Meinung revidieren: „Von drei Heimspielen zwei zu verlieren, ist natürlich überhaupt nicht akzeptabel, dem müssen wir uns stellen.“

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Seit Tagen schaut er sich immer und immer wieder die entscheidenden Spielszenen an und kommt zum Urteil, dass eine riesengroße Diskrepanz innerhalb des Teams zwischen erfrischendem Offensivgeist und den dringlichsten Aufgaben vor dem eigenen Tor herrscht. „Es bleibt das alte Lied: Im Spiel gegen den Ball lassen wir die nötige Aggressivität vermissen, manche Spieler laufen einfach nur neben her. Und wenn dann auch noch individuelle Fehler sich hinzugesellen, kassiert man eben in drei Partien neun Gegentore“, so sein Zwischenfazit.

Boris Tomiak steht als Alternative bereit

So wird der Ton zwischen sportlicher Führung und Mannschaft unweigerlich rauer, auch wenn sich Veränderungen im Kader schon von alleine ergeben: Dennis Malura ist der nächste auf der Verletztenliste und wird mit einer muskulären Sache im Rippenbereich für mehrere Wochen ausfallen. Zudem liegt Abwehrchef Philipp Zeiger mit einem Infekt im Bett.

Alles keine guten Vorzeichen vor der Partie beim Landesliga-Spitzenreiter, dessen Spezialität das Verhindern gegnerischer Torchancen ist. Zeigers Part wird möglicherweise wieder Robin Urban übernehmen, aber auch Boris Tomiak ist eine Alternative, für rechts steht Timo Becker wieder zur Verfügung. Aber das Pokalspiel ist wohl eher keine Frage der Aufstellung, sondern vielmehr der Einstellung. Lukas: „Wer jetzt immer noch nicht kapiert hat, was die Stunde geschlagen hat, dem ist eh nicht mehr zu helfen.“