Essen. Die Rot-Weissen sind gut vorbereitet auf die Herausforderung beim Bonner SC. Der Gastgeber ist erfolgreich gestartet und noch ungeschlagen.
„Ein bisschen Schmerzen gehabt, das Schienbein ein bisschen blau..., aber das nehme ich gern in Kauf für einen 3:0-Sieg.“ Die Einstellung muss stimmen, das ist das A und O. Und Kapitän Benjamin Baier ließ die Fans unter der Woche auf der Vereinsseite der Rot-Weissen wissen, dass die Einstellung auf jeden Fall stimme.
Beim souveränen Heimerfolg über den 1. FC Köln II war Baier eine Viertelstunde vor dem Ende mit zwei Kölnern zusammengerasselt und musste vom Platz – humpelnd und mit gesenktem Kopf. Sah nicht gut aus. Doch Trainer Sven Demandt gab schon kurz nach Schlusspfiff Entwarnung. Nur ein Schlag vor das Schienbein sei es gewesen. „Und ich hatte fast den Eindruck“, schmunzelte der Coach, „Benni war sogar sauer, dass ich ihn ausgewechselt habe.“
Das Lazarett hat also nicht expandiert, so dass die Rot-Weissen an diesem Samstag mit derselben Mannschaft zum Bonner SC reisen werden, die sich gegen Köln bewährt hat (Anstoß 14 Uhr, Sportpark Nord). Und einen Grund, die Startelf zu ändern, gibt es für den Essener Trainer nicht wirklich.
Dass die Regionalliga auch in diesem Jahr ziemlich ausgeglichen sein dürfte, hat sich an den ersten Spieltagen bereits angedeutet. Wobei die Bonner mit ihren Ergebnissen aufhorchen ließen. Das 1:1 in Wuppertal war ordentlich, der darauffolgende 1:0-Heimsieg gegen den KFC Uerdingen schon etwas überraschend, weil die Uerdinger ja bekanntlich als Titelkandidat gehandelt werden. Und dann ließ die Mannschaft von Trainer Daniel Zillken noch einen couragierten und überzeugenden Auftritt im DFB-Pokal gegen Hannover 96 folgen sowie ein sattes 4:1 gegen Wiedenbrück. Respekt. Die Rheinländer knüpfen damit an ihre beachtliche Leistung der Vorsaison an, die sie auf Platz neun beendet haben. „Wir wollen nicht zufrieden sein“, sagt der BSC-Coach dennoch. Sieben Punkte zum Saisonstart hätte man vorher natürlich blind unterschrieben, er fügt aber auch hinzu: „Es sind alles Zähler gegen den Abstieg. Denn bis auf vier, fünf Teams spielt die ganze Liga um den Klassenerhalt.“
Starkes Bonner Umschaltspiel
Ein bisschen Understatement gehört dazu. Die Bonner selbst sprechen übrigens von einem „soliden“ 4:1 gegen Wiedenbrück und einer „brutalen Effizienz“ der eigenen Mannschaft. Man habe nur die Wiedenbrücker Geschenke angenommen, in vielen Situationen schnell umgeschaltet und hinten stabil gestanden. Das Umschaltspiel der Gastgeber lobt auch RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas. Außerdem sei Bonn brandgefährlich bei Standards. Dass der Gegner viele Situationen fußballerisch lösen wolle, „das kommt uns entgegen“.
Der Bonner SC bleibt vor dem Anpfiff bei seiner Taktik, möglichst bescheiden daherzukommen, aber dabei gleichzeitig die Witterung aufzunehmen. „Fast alle bei RWE machen Alarm. Und das ist gut so“, sagt Zillken, der dabei den eigenen Sieg gegen den Favoriten Uerdingen im Hinterkopf hat. Allerdings wird er sich auch daran erinnern, dass RWE in der Vorsaison beide Partien mit 2:1 für sich entschieden hatte. Und in beiden Spielen trafen jeweils Marcel Platzek und Benjamin Baier. Letzterer kann zum Glück am Samstag ja auch wieder dabei sein.