Essen. Die Rot-Weissen setzen nach ihrem souveränen Heimerfolg über den 1. FC Köln II erneut auf Offensive. Gastgeber Bonn ist ebenfalls gut gestartet.
Nein, der Erfolg der Rot-Weissen macht nicht etwa sprachlos. Nur, wenn es läuft, gibt es im Tagesgeschäft naturgemäß weniger Diskussionen und kaum kritische Stimmen. Die obligatorische Pressekonferenz im Stadion Essen vor dem Spiel am kommenden Samstag beim Bonner SC (14 Uhr, Sportpark Nord) war entsprechend kurz und unaufgeregt.
Neue Verletzungssorgen gibt es nicht an der Hafenstraße. Die Blessur von Benjamin Baier aus dem Spiel gegen Köln hat sich als harmlos erwiesen, so dass er wieder am Ball sein wird. Nur Cedric Harenbrock, Hervenogi Unzola und Timo Becker fallen weiterhin aus. „Uns steht also die gleiche Mannschaft zur Verfügung wie gegen Köln“, ließ Trainer Sven Demandt wissen. „Und es gibt auch keinen direkten Grund, etwas zu ändern.“
Bonner SC ist gut gestartet
Denn der Auftritt beim 3:0-Heimsieg gegen die Geißböcke war überzeugend und souverän. Und grundsätzlich sind die Rot-Weissen – bezieht man die Auftritte im DFB- und Verbandspokal mit ein – gut gestartet, auch wenn die Heimpleite gegen den Wuppertaler SV einige noch immer beschäftigen mag. RWE hat es jedoch selbst in der Hand, diesen einen Fehltritt zu korrigieren und vergessen zu lassen. Mit einem Sieg in Bonn? Wäre auf jeden Fall hilfreich, aber leicht wird auch das nicht. Allerdings hat Sportdirektor Jürgen Lucas schon mehrmals betont, was man in dieser Saison von der Mannschaft erwartet: Die Leistungskurve sollte gradlinig horizontal verlaufen, und das auf möglichst hohem Niveau.
Es läuft gut bei den Gastgebern
Natürlich reisen die Essener selbstbewusst nach Bonn. „Wir wollen dort nachlegen“, sagt Demandt. Aber der Gastgeber wird ihnen nicht minder selbstbewusst entgegentreten, denn es läuft gut beim Tabellenneunten der Vorsaison. Sieben Punkte haben die Bonner aus drei Spielen geholt und dabei auch den KFC Uerdingen mit 1:0 besiegt, einen der vermeintlichen Titelkandidaten. Zuletzt wurde der SC Wiedenbrück mit 4:1 abgefertigt, Demandt war live dabei und konnte sich ein Bild vom Gegner machen. „Sie kommen noch mehr über die Mannschaft als in der Vorsaison“, fasst er zusammen.
In Lucas Musculus (20 Tore), Connor Krempicki (beide nach Uerdingen) und Kelvin Lunga (Wiedenbrück) hat der BSC zwar in der Offensive Federn gelassen, „doch dafür haben sie sich in der Defensive verbessert“, findet der RWE-Coach. Was wiederum eine Herausforderung für seine Mannschaft sein wird. Demandt will jedenfalls nichts Großartiges ändern an der Grundausrichtung: „Wir sind ja auch schon beim Auftakt in Dortmund offensiv aufgetreten und haben zwei Tore gemacht.“ Und nach dem erfolgreichen Comeback von Kamil Bednarski sollte der Essener Angriff genug Durchschlagskraft besitzen.
Ebenfalls stark im DFB-Pokal
Wozu die Bonner fähig sind, haben sie ähnlich wie die Rot-Weissen auch in der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal bewiesen. Dort verloren sie zwar gegen den Erstliga-Aufsteiger Hannover 96 mit 2:6, doch in der 83. Minute hatte es noch 2:3 gestanden. Die letzten drei Treffer fielen in der 90. Minute und in der Nachspielzeit.