Essen. Die Fans von Rot-Weiss Essen rollten riesige Transparente aus, die sich gegen Profitgier und Kommerzialisierung richteten. Ein Kommentar.

Die Demos gegen den DFB sind mittlerweile gang und gäbe in den deutschen Fußballstadien. Auch an der Hafenstraße gab es sie am Sonntag beim Spiel von Rot-Weiss Essen gegen die U21 des 1. FC Köln wieder, die Schmähgesänge gegen den Verband. Auf der West-Tribüne wurden auch riesige Transparente ausgerollt, die sich gegen Profitgier und Kommerzialisierung richteten und gegen die unsägliche Aufstiegsrelegation in der Regionalliga.

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Auch das Wort „Volkssport“ war dort zu lesen. Der Fußball begeistert die Massen. Nur ist aus ihm auch ein gigantisches (Show-)Geschäft geworden, bei dem Milliarden umgesetzt werden. Und wenn es um Geld geht, hört der Spaß bekanntlich auf. Das wissen sie auch bei den Amateuren, weshalb auch dort jede Möglichkeit genutzt wird, sich bestmöglich zu vermarkten.

Köln bot einen portugiesischen U19-Nationalspieler auf

Die Kölner U 21 bot am Sonntag den portugiesischen U 19-Nationalspieler João Pereira Queiros auf, für den der FC – so wir kolportiert – drei Millionen Euro nach Braga überwiesen haben soll. Der Junge fiel nicht weiter auf. Und außergewöhnlich ist diese Summe für ein 19-jähriges Talent längst nicht mehr. Sie deutet aber an, wie viel Geld mittlerweile auf dem europäischen Transfermarkt hin- und hergeschoben wird, um sich mehr Qualität leisten zu können. Keine heile Elf-Freunde-Mentalität mehr, sondern knallharter Kommerz. Das ist nicht schön, aber das Problem ist grundsätzlich: Wer nicht mitschwimmt, geht unter. Aber auf den sportlichen Erfolg will ja auch niemand verzichten.