Worms. RWE führte beim 1:1 bei Wormatia Worms durch Sascha Mölders, musste aber nach Neubauers Platzverweis noch lange um den Auswärtspunkt zittern.

Natürlich kann sich innerhalb von wenigen Tagen nichts groß verändern. Aber nach dem mageren 1:1 (1:0) der Rot-Weißen in Worms spürte man einmal mehr die Ernüchterung. RWE-Vorstands-Boss Stefan Meutsch war gespannt auf die erste Partie nach der Entlassung von Teamchef und Sportdirektor Thomas Strunz und mit ihm rund 100 mitgereiste RWE-Anhänger unter den 2205 Zuschauern im Wormatia-Stadion. „Jetzt muss eine Reaktion der Mannschaft kommen”, forderte Meutsch.

Das Trainer-Gespann Uwe Erkenbrecher und Ralf Aussem vertraute fast demselben Team, das zuletzt so enttäuscht hatte. Finn Holsing konnte nicht in die Startelf rücken, weil er sich unter der Woche einen Achillessehnenriss zugezogen hatte und mehrere Monate aus. Einzig Sebastian Stachnik stand neu in der Anfangsformation (für Dirk Heinzmann).

„Wir haben auf den großen Ruck gehofft, es ist ein Rückchen geworden”, fand Ralf Aussem nach dem Spiel. Die Rot-Weißen begannen stark, hatten mehr Zug zum Tor als die Gastgeber, zu selten allerdings fuhr der „Zug” auch in den gegnerischen Strafraum ein. Sascha Mölders, Sebastian Stachnik oder Mike Wunderlich unternahmen in den ersten Minuten erste Annäherungsversuche, ohne dabei gefährlich zu werden. Das wurde es zum ersten Mal in der 11. Minute – und prompt lag RWE mit 1:0 in Führung. Eine gefühlvolle Flanke von Markus Kurth plumpste durch die Wormser Innenverteidigung hindurch auf die Brust von Mölders, der entschlossen abzog und rechts oben in den Winkel traf. Verdient zu diesem Zeitpunkt, keine Frage.

Doch egal auf welcher Seite es einschlägt, Tore scheinen den Essenern nicht besonders gut zu tun. Natürlich musste Wormatia nun mehr tun und erspielte sich fast automatisch ein Übergewicht. Auch wenn Worms die Rot-Weißen zunächst vor keine großen Probleme stellte. RWE verteidigte abgeklärt, doch die Passivität bereitete Sorgen. Die Essener ließen die Gastgeber großzügig gewähren und schon bald zog Gefahr auf. Dass Zouhair Bouadoud in der 31. Minute nicht einnicken konnte, war nur der Tatsache zu verdanken, dass er wenige Zentimeter zu klein gewachsen ist. In der 32. Minute war es der Umstand, dass Matteo Monetta zu eigensinnig agierte. In Überzahl steuerten die Wormser auf das Gehäuse von André Maczkowiak zu, doch der VfR-Stürmer verdribbelte sich, statt die mitgelaufenen Mitspieler zu bedienen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war es dann aber so weit. Worms kam bissig aus der Kabine, Zouhair Bouadoud traf nach einem Eckball per Kopf zum 1:1 (52.). Nein, es hat sich kaum etwas geändert, dieselbe Mannschaft hat dieselben Probleme.

Und es sollte noch schlimmer kommen. Worms blieb angriffslustig und stand ab der 66. Minute mit einem Spieler mehr auf dem Platz. RWE-Mittelfeldspieler Sergej Neubauer foulte binnen zehn Minuten jeweils gelbwürdig (56./ 66.) und wurde von Schiedsrichter Wagner folgerichtig unter die Dusche geschickt.

Immerhin, die Essener verteidigten den einen Punkt konzentriert, nahmen den Kampf an und ließen kaum noch etwas anbrennen. Das ist eine gute Nachricht. Auch wenn das kaum zufriedenstellt.

Trainerstimmen

Ralf Aussem (RWE): Nach der turbulenten Woche war wichtig, dass die Mannschaft alles gibt, dass die Einstellung stimmt. Das war definitiv der Fall. Wir haben es auch zu zweit nicht geschafft, drei Punkte zu holen, die wir gerne eingefahren hätten. Aber es war ein Anfang und damit sind wir zufrieden.

Sascha Koch (Worms): Wir haben wieder einmal einen Riesenaufwand betrieben und müssen am Ende mit einem Punkt leben. Keiner kann der Mannschaft einen Vorwurf machen, spätestens mit dem 1:1 war es ein Spiel auf ein Tor. Wir haben heute nicht gegen irgendwen, sondern gegen Rot-Weiß Essen gespielt. Ich denke, wir können unter dem Strich zufrieden sein. Wir haben wieder einmal einen Riesenaufwand betrieben und müssen am Ende mit einem Punkt leben. Keiner kann der Mannschaft einen Vorwurf machen, spätestens mit dem 1:1 war es ein Spiel auf ein Tor. Wir haben heute nicht gegen irgendwen, sondern gegen Rot-Weiß Essen gespielt. Ich denke, wir können unter dem Strich zufrieden sein.

Wormatia Worms -Rot-Weiß 1:1 (0:1)

RWE: Maczkowiak – Broniszewski, Herzig, Zinke, Bührer – Neubauer, Wunderlich, Mainka (81. Lemke), Kurth (83. Heinzmann) – Stachnik (67. Schnier), Mölders.

Schiedsrichter: Lutz Wagner (Hofheim). Zuschauer: 2205. Tore: 0:1 Mölders (11.), 1:1 Bouadoud (52.). Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot für Sergej Neubauer wegen wiederholten Foulspiels (66.).