Essen. . Personelle Lage hat sich vor dem Freitagspiel beim Regionalligisten etwas entspannt: Jeffrey Obst und Kamil Bednarski stehen nun doch im Kader.

  • Die Personalsituation bei Rot-Weiss Essen vor dem Spiel in Verl hat sich doch wieder entspannt
  • Für das Verbandspokal-Halbfinale in Wuppertal hat RWE bereits rund 3000 Karten verkauft
  • Sportdirektor Lucas weiß, dass er bei Neuverpflichtungen ein besonderes Händchen braucht

Noch vor gar nicht langer Zeit konnte Sven Demandt von einer nahezu optimalen Personalsituation berichten, sofern man das angesichts des kleinen Essener Kaders überhaupt sagen kann. Doch unter der Woche kräuselte sich beim RWE-Trainer die Stirn auf die Frage nach dem Personal für das Spiel an diesem Freitag (19 Uhr, Poststraße) beim SC Verl: „Die Lage ist angespannt“, antwortete der Fußballlehrer. Nur 14 Feldspieler stünden ihm zur Verfügung. Aber es nutzt ja nichts zu lamentieren: Man muss es nehmen, wie es ist.

Kein Risiko

Zumal es Hoffnung gab: Am Donnerstag war der Belastungstest für den angeschlagenen Jeffrey Obst angesetzt (Adduktoren). Und überraschend tauchte auch Kamil Bednarski auf. Die Prellung auf dem Spann aus dem Ahlen-Spiel wurde intensiv behandelt und das offenbar erfolgreich. Dann die positive Nachricht: Obst und Bednarski sind gegen Verl dabei, stehen im Aufgebot. „Wir wären aber kein Risiko eingegangen“, betont Sportdirektor Jürgen Lucas. Schließlich steht am nächsten Dienstag das Verbandspokal-Halbfinale beim Wuppertaler SV auf dem Programm.

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Für die Rot-Weissen ein ganz besonderer Termin, denn der erneute Titelgewinn und damit verbundene Einzug in die DFB-Pokal Hauptrunde steht dick unterstrichen auf der Liste der Saisonziele. Und wie wichtig dieses Semifinale auch für die Fans ist, zeigt die Tatsache, dass RWE immerhin schon knapp 3000 Pokaltickets verkauft hat.

In der Regionalliga oben mitzumischen war bekanntlich auch ein Unterpunkt auf dem Papier. Doch der ist bereits durchgestrichen. Abgehakt ist die Saison deshalb allerdings noch nicht für die Essener. Es gibt noch einiges zu tun.

Keine Weltuntergangsstimmung

Im Prinzip ist es jetzt ja nicht mehr so entscheidend, auf welchem Tabellenplatz Rot-Weiss ins Ziel kommt. Aber es macht sehr wohl einen Unterschied, wenn man mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen kann. Die Grundstimmung sollte positiv sein, so wie es sich auch Trainer Sven Demandt wünscht. Obwohl das beispielsweise nach dem jüngsten, enttäuschenden 2:2 an der Hafenstraße gegen den Abstiegskandidaten RW Ahlen nicht leicht fällt. Und wer weiß, ein erfolgreiches Abschlussdrittel könnte sich vielleicht sogar positiv auf die Sponsoren-Akquise auswirken. Vielleicht könnte sich das eine oder andere Unternehmen dann eher für ein Engagement bei Rot-Weiss Essen begeistern.

Gleichwohl herrscht trotz der notgedrungenen Sparmaßnahmen längst keine Weltuntergangsstimmung bei den Verantwortlichen. „Wir haben keine Not, davon sind wir weit entfernt. Aber wir müssen jetzt nur noch viel genauer hinsehen, wen wir verpflichten und in welches Regal wir greifen“, erklärt Sportdirektor Lucas. Jeder Fehlgriff wiegt angesichts der finanziellen Situation doppelt schwer.

In Verl muss es die aktuelle Mannschaft richten. Und leicht wird das nicht. Der SC Verl ist ein etablierter Regionalligist. „Sie sind kampfstark und können auch Fußball spielen“, meint Sven Demandt. Und eine gute Moral haben die Ostwestfalen auch. Vor einer Woche lagen sie bei Fortuna Düsseldorf II mit 0:2 hinten und siegten mit 3:2. „Die Mannschaft hat eine Riesen-Moral gezeigt, es war eine Klasse-Leistung, davor ziehe ich den Hut“, freute sich SCV-Trainer Andreas Golombek. Zumal sein Team damit Distanz bewahrt hat zu den Abstiegsplätzen.