Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen spielt erstmals in 2017 vor eigenen Fans um Punkte. Gast ist Düsseldorf II. Vermeintliche Pflichtaufgabe.

  • 1:2 bei Viktoria Köln. Die Leistung stimmte, sagt Rot-Weiss-Trainer Demandt
  • Am Samstag kommt Düsseldorf II. RWE muss die Initiative ergreifen
  • Angriff scheint im Moment die Schwachstelle der Essener zu sein

Erstes Punktspiel im neuen Jahr, erste Enttäuschung. Aber einen Kater? Nein, versichert Sven Demandt, den habe er am Sonntagmorgen nach der 1:2-Niederlage der Rot-Weissen beim Tabellenzweiten Viktoria Köln nicht gehabt. „Direkt nach dem Spiel überwog sicherlich der Ärger“, gab der RWE-Trainer zu, weil das entscheidende Gegentor ausgesprochen unglücklich fiel. Aber der Ärger sei am nächsten Morgen schon abgeflaut. „Die erste Halbzeit von uns war richtig gut, in der zweiten haben wir es im Ballbesitz nicht mehr so gut hingekriegt.“ Gleichwohl überwiegt die Zufriedenheit. Die Leistung, findet Demandt, habe unterm Strich gestimmt. Auch das zählt, nicht für die Rangliste, aber für einen Fußballlehrer.

Die Leistung wiederholen

„Wir müssen an die Leistung von Samstag anknüpfen“, fordert der Essener Coach deshalb folgerichtig. Und zwar gleich am Samstag beim Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf II (14 Uhr, Hafenstraße). „Wenn wir das hinbekommen, haben wir große Chancen, das Spiel zu gewinnen.“ In Köln habe seine Mannschaft aggressiv gespielt, nicht so tief gestanden wie früher, und das gezeigt, was sie im Vorjahr häufiger vermissen ließ. So auch Mitte Dezember in Düsseldorf, als die Roten mit 1:2 unterlagen und dieses Negativerlebnis mit in die Winterpause nehmen mussten.

Sven Demandt: „Wir haben etwas gut zu machen“

Durch die Spielverlegung aufgrund der Essener Pflicht im DFB-Pokal wurde das Duell mit der Fortuna 2016 erst zum Jahresende nachgeholt. Gut zwei Monate ist das erst her, sodass die fiesen Erinnerungen noch relativ frisch sind. Ungewöhnlich, aber gut so, denn so etwas kann ja durchaus förderlich sein für die Motivation. „Wir haben noch etwas gut zu machen“, findet auch Demandt.

Ein Heimspiel und dann gegen ein Kellerkind, da steht RWE natürlich in der Pflicht. Es wird ein anderes Spiel werden als das gegen die Viktoria. Rot-Weiss wird vermutlich mehr Ballbesitz haben und die Initiative ergreifen müssen. Aber vor allem muss aus der optischen Überlegenheit auch etwas herausspringen. Der Angriff scheint aber im Moment eher die Problemzone der Roten zu sein, legt man den Auftritt bei der Viktoria zu Grunde. Es braucht mehr Spieler, die Tore machen.

Marcel Platzek ackerte und wirkte gefährlich

In Köln ackerte Marcel Platzek und wirkte gefährlich. Kamil Bednarski wiederum enttäuschte, war weit entfernt von seiner Bestform und hatte kaum auffällige Szenen. Auf der rechten Seite improvisierte Demandt mit Dennis Malura, der im Kader eigentlich als Defensivmann geführt wird. Frank Löning und Roussel Ngankam, die eingewechselt wurden, kamen nicht richtig zum Zug.

Man darf noch einmal auf das Kölner Aufgebot blinzeln, und als RWE-Fan etwas neidisch werden. Fatih Candan, Sven Kreyer und Mike Wunderlich verkörpern Angriffskraft vom Feinsten. Auf der Bank saßen noch David Jansen, Marcel Gottschling und Kevin Holzweiler, ebenfalls Offensivleute mit Top-Niveau, die woanders in der Regionalliga wahrscheinlich erste Wahl sein würden. So viel zum Thema Kader-Qualität auch in der Breite.

Düsseldorf II holte respektables 0:0 gegen M’gladbach

Die Düsseldorfer haben Marlon Ritter in ihren Reihen. „Wenn man ihn in der Mannschaft hat, ist das immer gut“, zeigt Demandt seine Wertschätzung für den Torjäger Nummer eins der Vorsaison. Getroffen hat Ritter zum Jahresauftakt zwar nicht. Aber Düsseldorf trotzte dem Spitzenreiter Mönchengladbach II immerhin ein respektables 0:0 ab.