Essen. Rot-Weiss Essen hat gegen den SC Verl mit 2:0 gewonnen. Die Tore erzielten Rabihic und Jesic. Essen bleibt zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentor.

Rot-Weiss Essen hat nachgelegt und auf den Dreier in Ahlen einen weiteren gegen den SC Verl draufgepackt. Doch es war wie in den Jahren zuvor ein Geduldsspiel gegen einen kompakten Gegner. Ein direkt verwandelter Freistoß von Kasim Rabihic löste die Bremse, der eingewechselte Vojno Jesic traf gegen die aufgerückten Verler mit Kunst und gutem Auge zum verdienten 2:0. Torjäger Kamil Bednarski saß zwar erstmals nach seiner Verletzung auf der Bank, brauchte aber nicht einzugreifen.

Der Gast aus Ostwestfalen wirkte ganz und gar nicht schüchtern. Warum auch? Er stand vor dem Anpfiff um zwei Punkte besser in der Tabelle und hatte zuletzt ebenfalls gewonnen. Und das Duell zwischen diesen beiden Kontrahenten war in den vergangenen Spielzeiten stets eine knapp Kiste. “Warum sollten wir hier nichts holen können?”, fragte also Verls Trainer Andreas Golombek im Stadionblatt “Kurze Fuffzehn”. Und mit dieser selbstbewussten Einstellung hatte er seine Spieler auch auf den Rasen geschickt. Die begannen überraschend offensiv, auch wenn sich nach wenigen Minuten der Elan verflüchtigte.

Es war nicht immer einfach, gegen diese disziplinierte Truppe eine Lücke zu finden. Gleichwohl war sie schon nach sieben Minuten da, die große Chance zu Führung für Rot-Weiss. Tolga Cokkosan flankte maßgerecht auf Marcel Platzek, doch dessen Kopfball war zwar gut platziert, aber der Verler Keeper Robin Brüseke kratzte die Kugel mit einer Blitzreaktion noch von der Linie. Eine Riesentat. Und Brüseke war auch beim einem Kopfball des aufgerückten Richard Weber auf dem Posten (25.).

Der bedingungslose Druck fehlte lange

Es entwickelte sich ein Essener Angriffspiel, das den beiden Vorgängern gegen Rödinghausen und auch in Ahlen ähnelte. RWE zeigte Initiative, doch es fehlte über weite Strecken einfach der unwiderstehliche Zug zum Tor, der bedingungslose Druck, der einem Gegner den Atem raubt und Fehler provoziert. Zu wenig kam über die Außenbahnen, links wie rechts, zu unpräzise blieb der finale Pass.

Allerdings hatte sich Golombek auch einiges einfallen lassen, um dem Gastgeber Probleme zu bereiten. Er veränderte sein Team nicht nur personell, sondern stellte auch innerhalb des Gefüges um. Das funktionierte in Hälfte eins, auch wenn die Offensive weniger davon profitierte. Da blieb ebenfalls vieles harmlos und im Ansatz stecken.

Kurz vor der Pause verpasste Weber den Verler Kasten mit einem Kopfbal knapp. Weber ist Verteidiger, was das Manko der Essener verdeutlichen mag. Nach einer halben Stunde musste auch noch Frank Löning nach einem Foul angeschlagen vom Platz. Das machte die Sache für RWE sicherlich nicht einfacher.

Ein Warnschuss für RWE folgte auf dem Fuß. Fabian Großeschallau spielte erfolgreich Doppelpass mit Maier und zog aus 16 Metern ab. Der Ball klatschte an die Latte (50.).

Doch RWE wurde stärker. Und als Malura mit vollem Risiko abzog, hatte die Rot-Weissen den Torschrei auf den Lippen. Doch Brüseke war wieder im Eck, lenkte den “Strahl” an den Pfosten (62.).

Immer häufiger ging’s nun energisch in Richtung Verler Tor - meist über die rechte Seite. Doch das erlösende Tor fiel von links. Freistoß für RWE nach einem Foul an Cokkosan, Kasim Rabihic nahm Maß vor der linken Strafraumlinie und zirkelte den Ball direkt ins Netz zum 1:0 (70.). Eine wirklich filigrane Arbeit. Und nicht minder fein war das 2:0 des eingewechselten Vojno Jesic, der aus 14 Metern unhaltbar einlochte (87.).

RWE: Heimann - Malura, Zeiger, Weber, Huckle - Ngankam (83. Becker), Brauer, Rabihic, Cokkosan (90.Lucas) - Platzek, Löning (30. Jesic).
Schiedsrichter: Siewer.
Zuschauer: 6773.
Tore: 1:0 Rabihic (70.), 2:0 Jesic (87.).