Essen. . Rot-Weiss Essen will gegen Verl einen Dreier nachlegen. Torjäger Kamil Bednarski ist wieder mit dabei. Auch zwei junge Talente gehören zum RWE-Kader.
- Gast aus Verl hat seit Jahren eine gestandene Regionalliga-Truppe
- RWE-Torjäger Kamil Bednarski hat ohne Probleme trainiert und ist einsatzfähig
- Zwei Talente haben sich bei Rot-Weiss für einen Einsatz empfohlen
Natürlich hat der Erfolg in Ahlen den Rot-Weissen gut getan. Den Dreier hatten sie nach drei Niederlagen in Folge allerdings auch bitter nötig. Drei Siege, drei Niederlagen, ein Unentschieden, so präsentiert sich das Konto der Essener nach sieben Spieltagen. Durchwachsen muss man sagen. Doch Mittelmaß ist ja bekanntlich nicht das, was sie an der Hafenstraße anstreben. Und deshalb hilft RWE an diesem Freitag gegen den SC Verl nur ein Heimsieg weiter (19.30 Uhr, Hafenstraße). Gerade auf heimischen Rasen haben die Essener schon früh in der Saison einigen Nachholbedarf.
Im Prinzip ist es beim SC Verl so wie mit dem SV Rödinghausen. Irgendwie versprühen diese beiden Namen das Flair der Fußballprovinz. Die Frage nach der sportlichen Qualität ist deshalb aber ganz sicher nicht beantwortet. Der SC Verl ist ein gestandener Regionalligist und hat sich, nachdem dass Stadion an der Poststraße zu dieser Spielzeit ausgebaut worden ist, vorgenommen, in zwei, drei Jahren ganz oben anzugreifen. Respekt. In der laufenden Saison werden die Ostwestfalen aber wohl weiterhin eher die Rolle des Spielverderbers einnehmen. Dessen Ergebnisse bislang ordentlich sind. In Wattenscheid gewonnen, gegen RWO gewonnen, gegen den Liga-Favoriten Viktoria Köln nur knapp mit 1:2 unterlegen. Verl kann unangenehm werden, aber das weiß Rot-Weiss ja aus Erfahrung. Die Bilanz aus den vergangenen zwei Jahren: 1:1, 0:1, 1:1 1:0. Wirklich keine Zahlen, die ein rauschendes Fußballfest dokumentieren, sondern zähe Maloche. Aber es ist und bleibt auch einfach nur Statistik.
„Die Verler haben einen Kern von fünf sechs Spielern, die schon sehr lange zusammen sind“, sagt RWE-Trainer Sven Demandt. Ein paar junge Fußballer seien dort hinzugekommen. „Sie sind deshalb vielleicht nicht mehr ganz so abgezockt wie früher.“ Aber einen Torjäger haben sie auch in diesmal in ihren Reihen, obwohl Hamadi Al Ghaddioui an den BVB II abgegeben worden ist, wo er bislang schon beachtliche acht Tore erzielt hat. Für ihn ist Viktor Maier gekommen, der sechs Tore auf dem Konto hat, doppelt so viele wie in der Vorsaison in Aachen. Auch Matthias Haeder ist eine Konstante im Angriff. „Wir müssen gut vorbereitet sein“, sagt Demandt.
Brauer und Rabihic überzeugten
Nun, Benjamin Baier und Jan-Steffen Meier müssen noch einmal pausieren (gesperrt). „Richard Weber hat in der Innenverteidigung in Ahlen gut gespielt“, findet aber der Trainer. Auch die Mittelfeldstrategen Timo Brauer und Kasim Rabihic überzeugten ihn, sodass sich wohl nicht viel ändern wird an der Aufstellung. Rabihic hatte in Ahlen zwar einen Pferdekuss kassiert, wird aber auflaufen.
Andernfalls hätte wohl Nico Lukas (19) sein Startelf-Debüt gegeben. Mit ihm, Timo Becker und Enre Demircan haben zuletzt gleich drei Youngster im RWE-Kader gestanden. „Sie haben sich das Vertrauen erarbeitet und geben uns ein gutes Gefühl“, sagt der Sportliche Leiter Jürgen Lucas. „Die Jungs hatten sich die Nominierung verdient, sie sind sehr dicht dran am Team“, bestätigt Demandt. Zumindest Becker und Lucas, die in Ahlen eingewechselt wurden, werden wohl auch Freitag wieder auf der Bank sitzen. Praktizierte Nachwuchsförderung.
Wahrscheinlich werden sie neben Kamil Bednarski hocken. Der Torjäger hat am Donnerstag trainiert und es sieht gut aus. Ende Juli hatte sich der Torjäger verletzt, nun ist die Pflichtspiel-Premiere bei RWE offenbar nicht mehr fern. „Er hat alle Übungen mitgemacht und ein gutes Gefühl“, berichtet Jürgen Lucas. Und einen Mann mit einem solchen Torriecher, der könnte es auch in den letzten Minuten richten - wenn es eng wird.