Essen. . Beim Sieg von Rot-Weiss Essen in Ahlen taten sich einige Spieler guten Leistungen hervor. Auch Torjäger Kamil Bednarski lässt hoffen.
- Ein Sieg allein reicht den Rot-Weissen in der Regionalliga nicht für die Wende
- Mittelfeldmann Tolga Cokkosan gewinnt nach guter Leistung Online-Abstimmung
- Torjäger Kamil Bednarski ist nach langer Verletzung auf dem Sprung
Vier Spiele in Folge hatte Rot-Weiss Essen in der Regionalliga nicht mehr gewonnen, doch die Negativserie hat ein Ende. In Ahlen gab’s am vergangenen Spieltag einen 3:0-Erfolg, der Balsam war für die geschundene RWE-Seele. Er war nicht spektakulär und überragend herausgespielt, aber für mehr Ruhe und Selbstbewusstsein sollte es allemal reichen. Ein Dreier allein ist aber noch keine Wende, dazu braucht es eine weitere Serie, diesmal eine positive. Das heißt, RWE sollte am Freitag (19.30 Uhr, Hafenstraße) gegen den SC Verl möglichst gewinnen, damit das zarte Pflänzchen Hoffnung nicht gleich wieder zertreten wird.
Beim jüngsten Auftritt in Ahlen gab es einige gute Ansätze, die hoffen lassen. Tolga Cokkosan beispielsweise hat auf der linken Seite für Schwung gesorgt. Und mit seiner Leistung hat er sogar eine bundesweite Online-Abstimmung gewonnen. Das DFB-Portal „Fußball.de“ lässt nach jedem Spieltag über den Regionalliga-Spieler der Woche abstimmen. Und Cokkosan hat das Rennen gemacht. Nach über 400 torlosen Minuten erzielte er mit einem sehenswerten Volleyschuss das 1:0. Das 2:0 durch Platzek hatte er mit einem Distanzschuss vorbereitet. Und nicht nur das, auch defensiv agierte er diszipliniert, machte viele Wege nach hinten. Dass Kevin Grund (Innenband) auch gegen Verl noch fehlen wird, wird die Rot-Weissen deshalb nicht allzu sehr beunruhigen. Da wiegt möglicherweise das Fehlen von Kapitän Benjamin Baier und Jan-Steffen Meier (beide gesperrt) doch etwas schwerer.
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Auf der rechten Seite belebte in Ahlen Neuverpflichtung Roussel Ngankam die Offensive. „Er hat das sehr ordentlich gemacht“, lobt RWE-Trainer Sven Demandt. Zumal Ngankam offiziell eher als Mittelstürmer geführt wird. „Er hatte außerdem bis dahin kaum mit uns trainiert, die Leistung ist sicher noch ausbaufähig“, glaubt der Cheftrainer.
Einen guten Eindruck gemacht
Einen guten Eindruck machte auch Kasim Rabihic. Der Mittelfeldstratege ist technisch sehr versiert, doch nun stimmen auch Zweikampfverhalten und Körpersprache. Da hat ihm der Trainer wohl gut zugeredet und ihm deutlich verklickert, was er erwartet.
Was RWE von Kamil Bednarski erwartet, dürfte ebenfalls klar sein. 19 Tore hat der Angreifer in der vergangenen Saison für Wiedenbrück erzielt, das war der zweitbeste Wert in der Regionalliga. Doch Ende Juli verletzte sich der Torjäger im Testspiel gegen Aue und hat deshalb noch kein einziges Pflichtspiel für seinen neuen Klub absolviert. Gerade in den vergangenen Wochen, während der quälenden Torlosigkeit, hatte man sich einen solchen Mann mit Riecher herbeigesehnt. „Seit zwei Wochen macht er im Training wieder mit“, sagt Demandt. Und ja, er könnte schon gegen Verl ins Aufgebot rutschen. Für die Startelf ist es noch zu früh, aber nach hinten heraus - warum nicht? „Wir werden das mit ihm besprechen und in Ruhe klären“, so Demandt, „Kamil ist ja kein 18-Jähriger und kann seinen Körper schon richtig einschätzen.“
Andreas Ivan ist 21 Jahre jung und hat offenbar Probleme, die Dinge richtig einzuordnen. Er fehlte jedenfalls in Ahlen. „Sportliche Gründe“, sagt der Chefcoach lapidar. „Ich habe bei ihm nicht das Gefühl, dass er uns helfen könnte, so wie er sich präsentiert.“ Im DFB-Pokal gegen Bielefeld war Ivan aus dem Aufgebot gestrichen worden aus disziplinarischen Gründen. Dann saß er wieder auf der Bank. Und in Ahlen wieder nicht. Der Junge hat offenbar derzeit schlechte Karten. Muss es sich aber anscheinend selbst zuschreiben.