Essen. Rot-Weiss Essen hat endlich wieder gewonnen. Der Sieg tat dem gesamtem RWE-Umfeld sehr gut. Aber: War es auch der Wendepunkt? Ein Kommentar.
Dieser Fußball-Fan liebt die Farben rot und weiß. Und deshalb krakelte er - Alkohol, du dummer Geist - nach dem Schlusspfiff ziemlich peinlich im Ahlener Presseraum herum: „Ich laufe seit 20 Jahren hierher. Aber jetzt habe ich die Schnauze voll. Jetzt ist Schluss!“ Der Mann liebt Ahlen, nicht Essen. Und die sechste Pleite seines Klubs in Folge hat ihn in Rage gebracht. Soll vorkommen.
Vor dem Anpfiff hatten die Ahlener Kicker einen offenen Brief an die Fans geschrieben, worin sie um Verständnis warben - und um weitere Unterstützung baten. Das Team sei jung, da brauche man Geduld. Nun, Geduld brauchen sie auch bei RWE, und das nicht zu knapp. Und hier muckt nicht nur einer auf, wenn’s nicht läuft, sondern dann brennt der Baum.
In den vergangenen Wochen waren die RWE-Fans aber trotz der Enttäuschungen relativ ruhig geblieben. Die Kritik blieb moderat für hiesige Verhältnisse, und es wurde weiter gesungen. Selbst nach dem 0:1 gegen Rödinghausen gab es Applaus. Der Einsatz hat auf beiden Seiten gestimmt.
War es auch der Wendepunkt?
An der Hafenstraße können sie nun wieder mit etwas mehr Ruhe an die Arbeit gehen, doch der Druck ist nur geringfügig gesunken. Man brauchte aber nur in die Gesichter zu schauen, wie gut dieser Sieg getan hat. War es auch der Wendepunkt? Freitag kommt Verl. Gewänne RWE, wäre man schon wieder etwas näher an die Region herangerückt, in der man sich wohler fühlen würde.