Essen. Am Mittwoch holt Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen die Partie vom zweiten Spieltag nach. Zeiger ersetzt Weber, ein Mittelfeldplatz ist offen.

Hätte, hätte – Henriette... Auch das Leben in der Fußball-Regionalliga findet nicht im Konjunktiv statt. Und darum ist es müßig darüber zu lamentieren, ob Rot-Weiss Essen die heutige Nachholpartie bei der U21 des 1. FC Köln (19.30 Uhr, Franz-Kremer-Stadion, live in unserem Ticker) nicht besser damals am zweiten Spieltag über die Bühne gebracht hätte, als man im DFB-Pokal beschäftigt war.

Fest steht: Das Kölner Team von Trainer Martin Heck ist mit den ersten Spielen nicht mehr zu vergleichen. Aus den letzten beiden Spielen holte es die volle Punktzahl. Beim Aufsteiger RW Ahlen drehte man einen Rückstand in einen 3:2-Sieg, am vergangenen Wochenende setzte man ein fettes Ausrufezeichen: Das 2:1 vor 2700 Zuschauern – darunter RWE-Chefcoach Jan Siewert – im großen Stadion gegen die Aachener Alemannia hatte trifftige personelle Gründe. Die junge Kölner Garde wurde ordentlich mit Leihkräften aus der Profi-Abteilung aufgemotzt. Und es steht zu befürchten, das dies auch am Mittwochabend noch einmal geschieht: Mit Innenverteidiger Domini@c Maroh sammelt ein lange verletzter Profi Spielpraxis in der Unterabteilung. Und auch Lucas Cueto und Maurice Exslager werden eher dem Bundesliga-Kader zugerechnet. Auch Siewert als Augenzeuge war von den runderneuerten Kölnern beeindruckt: „Mit der Hilfe von oben haben sie eindeutig an individueller Klasse zugelegt.“

Darum ist mit einer ähnlich kniffligen Aufgabe für die Rot-Weissen zu rechnen wie am vergangenen Samstag in Velbert, wo eher der schwer zu bespielende Platz, im Zustand einer besseren Streuobst-Wiese, die besondere Anforderung stellte.

Zeiger verteidigt bei Rot-Weiss Essen neben Windmüller

Abgesehen von der maximalen Punkteausbeute war Trainer Siewert nicht mit den gesamten 90 Minuten an der Sonnenblume einverstanden: „Wir müssen in der Tiefe noch kompakter stehen, und auch auf den Flügeln müssen wir in der Rückwärtsbewegung besser verteidigen“, so seine Kritikpunkte und dachte dabei vor allem an die Szenen in Halbzeit eins, als es im eigenen Strafraum einige Male doch hoch her ging.

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Ein neues Innenverteidiger-Pärchen wird es auf jeden Fall geben: Durch die Verletzung Richard Webers rückt nun wieder Philipp Zeiger auf die Position neben dem beständigen Gino Windmüller. Im Mittelfeld ist durch die Spielsperre von Kapitän Moritz Fritz auch eine kurzfristige Arbeitsstelle frei geworden. Alles andere als ein Einsatz von Benjamin Baier würde dann doch überraschen, auch wenn Siewert „noch die letzten Eindrücke abwarten will.“

Die braucht er im Sturm wohl nicht mehr. Obwohl Kevin Behrens seine Rotsperre nun abgesessen hat, führt an Marcel Platzek momentan kein Weg vorbei: „Marcel hat es in den letzten Spielen sehr gut gemacht, ich würde ihm wünschen, dass er sich selbst mit einem Tor belohnen würde“, so sein Coach.

Außerdem gab es da diesen Trainings-Zwischenfall mit dem Ex-Aachener, der in einer Aussprache zwar bereinigt wurde, aber die Startplatz-Chancen wohl nicht unbedingt erhöht hat. „Kevin muss mich im Training überzeugen“, so der knappe Kommentar Siewerts.