Essen. Rot-Weiss Essen verpatzte den Regionalliga-Start und unterlag dem SC Wiedenbrück mit 0:3. RWE wirkte ein bisschen zu brav. Ein Kommentar.
Wer hat eigentlich behauptet, Fußball sei ein einfacher Sport? So nach dem Motto: Man nehme elf technisch gut ausgebildete Jungs, und fertig ist der Meisterschafts-Aspirant. Wenn’s doch nur so wäre.
Fußball erinnert bisweilen an die Formel 1: Hier und da ein paar Schrauben verstellt – und schon gerät die ganze Statik durcheinander. Wobei, um im Bild zu bleiben: Trainer Jan Siewert von Rot-Weiss Essen entschied sich für einen Satz profilloser Reifen und an der Antriebswelle wurde auch herumgefummelt.
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Bei allen technischen Vorzügen, die seine elf Auserwählten auf dem Feld in der ersten Hälfte zeigen konnten: So ein Mannschaftsgebilde ist auch ein Balanceakt, und man hätte sich schon noch ein wenig mehr Personal mit den Vorzügen eines Disco-Türstehers („Du kommst hier nicht durch“) auf manch wichtiger Position gewünscht.
Satz des Tages von RWE-Sportdirektor Winkler geriet komisch
Es wirkte alles ein bisschen lieb und brav, was RWE da gegen eine ausgebuffte Wiedenbrücker Truppe aufs Grün bekam. Siewert hat sich offensichtlich dazu entschlossen, wirklich alles auf Null zu stellen und hat die gewachsenen Hierarchien in der Mannschaft gehörig aufgedröselt. Da mag er noch so betonen, welcher Führungsspieler ein Benjamin Baier ist. Er ist vor dem Auftakt ein hohes Risiko gegangen, mit dem Ergebnis muss er nun leben.
Ungewollt komisch geriet der Satz des Tages von Sportdirektor Andreas Winkler: „Wir machen weiter“! Ja, was denn sonst?