Essen. Mit dem SC Wiedenbrück eröffnet Rot-Weiss Essen am Samstag die neue Saison an der Hafenstraße. Trainer Siewert lässt sich nicht in die Karten schauen.

Beim Namen „SC Wiedenbrück“, dem Auftaktgegner zur neuen Regionalligasaison (Samstag, 14 Uhr, Stadion Essen, live in unserem Ticker) huscht immer ein Lächeln über das verschmitzte Gesicht von Marwin Studtrucker, auf die Duelle mit seinem Ex-Klub freut sich der quirlige Angreifer immer ganz besonders. Zu Recht: In der Vorsaison gelangen „Studti“ in Hin- und Rückspiel immerhin drei Treffer. „Ich hab schon Kontakt aufgenommen zu ehemaligen Freunden dort, die haben schon gesagt, ich soll diesmal etwas ruhiger gehen lassen“, lacht er.

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Keine Frage, die Nummer 18 im rot-weissen Trikot wird heute Mittag an der Hafenstraße besondere Aufmerksamkeit durch die Gäste erfahren. Studtrucker im eigenen Strafraum hat Trainer Alfons Beckstedde, bis kurz vor der Abfahrt nach Essen sicherlich noch auf dem hofeigenen Traktor, so gerne wie die Schweinepest im eigenen Stall. „Studti gehört zu den besten Torjägern der Liga, und gegen uns ist er natürlich immer noch einen Tick motivierter“, weiß der hauptberufliche Landwirt, was auf seine Mannschaft zukommt.

Kein RWE-Joker ist so brandgefährlich wie Studtrucker

Aber wer weiß, vielleicht kommt ihm sein Pendant Jan Siewert bei seiner Ligapremiere durchaus entgegen und lässt seinen torgefährlichsten Angreifer der Vorbereitung erst einmal auf der Bank schmoren. Keiner ist als Joker so brandgefährlich wie der Ex-Wiedenbrücker. „Wenn einer Tore macht, egal, zu welchem Zeitpunkt er ins Spiel kommt, das ist doch richtig gut. Dass Marwin es in der Vorbereitung gut gemacht hat, hat doch jeder gesehen“, lässt Siewert völlig im Diffusen, ob Studtrucker zu seiner Anfangself gehören wird, die er „weitestgehend“ schon im Kopf hat. Auch zum heutigen Gegner lässt sich der junge Coach wenig entlocken. „Wir sind informiert über Wiedenbrück über unser Netzwerk, aber ich habe sie auch persönlich beobachtet gegen Hamm. Was ich heute mit Sicherheit sagen kann: Sie werden bei uns sicherlich anders auftreten als in den vorherigen Spielen. Das passiert mit jedem Gegner bei uns, wenn er vor neun- oder zehntausend Zuschauern spielt. Aber wer weiß, vielleicht werden sie uns auch überraschen“, so Siewert, auskunftsfreudig wie die NSA.

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Analog dazu sein Statement zur Auswahl seiner Formation für den Auftakt: „Ich könnte jeden zur Verfügung stehenden Spieler aufstellen, aber ich finde jetzt die Spieler, die am besten zu Wiedenbrück passen.“

Dass wird sicherlich auch vonnöten sein, die Fans erinnern sich noch mit Respekt an den letzten couragierten Auftritt der Ostwestfalen an der Hafenstraße. Es war der letzte Spieltag vor Weihnachten, in einem packenden und offenen Spiel bis zur letzten Minute siegten die Rot-Weissen denkbar knapp mit 3:2 nach zwischenzeitlichen Rückständen. Danach hing über Weihnachten mit der Herbstmeisterschaft der Himmel voller Geigen. Bis im Frühjahr die Paukenschläge einsetzten. Aber so weit muss es ja diesmal nicht kommen. Torschütze damals zum wichtigen 2:2: Marwin Studtrucker.