Essen. Das ewige Sturmtalent konnte Trainer Jan Siewert nicht überzeugen. Es sieht nach Abschied aus. Lucas Arenz mausert sich hingegen zu einer Alternative.
Das letzte Testspiel ist gespielt, Rot-Weiss Essen gewann standesgemäß mit 4:1 beim Oberligisten Hammer SpVg. Gegen die Hammer übrigens, die noch am Wochenende gegen Essens ersten Ligagegner, SC Wiedenbrück, mit 0:4 unterlagen. Was das für Samstag bedeutet? Nichts.
Vor 420 Zuschauern in der schnuckeligen Evora-Arena war den Gästen eine gewisse „aktive Schonung“ im Spiel deutlich anzumerken. „Das war so: Komm, wir machen das heute, aber ich habe das respektiert“, gab sich Trainer Jan Siewert milde und seinen Schützlingen tags darauf dennoch trainingsfrei.
Platzek holt sich Selbstvertrauen, Studtrucker mit viel Willen
Unnütz war der letzte Test aber auf keinen Fall, bot er doch einige Erkenntnisse. Zum Beispiel, dass Lucas Arenz in dieser Vorbereitung viel investiert hat, um sich in dem Kader wieder in den Vordergrund zu spielen. Und es kam nicht von ungefähr, dass er auch in Hamm für das Führungstor verantwortlich war. Er, der in der vergangenen Saison durch die Schule stark eingeschränkt war, hat sich zu einer echten Alternative im Sturm gemausert. Auch dass Kollege Marcel Platzek mit einem abgefälschten Schuss kurz vor der Pause endlich sein erstes Tor in der Vorbereitung erzielen konnte, wird dem lauffreudigen Angreifer wieder ein bisschen mehr Selbstvertrauen geben.
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Ob es reicht, um seinen Konkurrenten Kevin Behrens aus dem Sturmzentrum zu vertreiben, wird man spätestens am Samstag sehen. Da scheint Marwin Studtrucker mit seiner eingebauten Wiedenbrück-Torgarantie fast schon gesetzt, wenn da nicht die auffälligen Stärken des Flügelstürmers als Einwechseljoker wären. Auch in Hamm machte „Studti“ noch einmal Alarm im Angriff, sein Treffer zum 3:1 war Willen pur.
Steffen bei RWE von Muskelverletzung ausgebremst
Das Tor zum 4:1-Endstand war dagegen Wellness für die Seele: Malcom Olwa-Luta, Trainingsteilnehmer und Neuzugang im Wartestand, zeigte bei seinem Abschluss von der Strafraumgrenze eine feine Schusstechnik. Sein Jubel fiel entsprechend aus. „Mich freut das unheimlich für den Jungen, dass er sich so mit dem Tor belohnt hat, er muss einfach neues Selbstvertrauen tanken“, so Siewert.
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Beim Konkurrenzkampf muss er sich gegen Tobias Steffen wohl nicht mehr behaupten. Der stand nach einer mauen Vorsaison unter besonderer Beobachtung. Unter dem neuen Trainer schien er anfangs auch neu motiviert zu sein, nun wurde er von einer Muskelverletzung ausgebremst. Aber nicht nur. „Er konnte den Trainer sportlich nicht von sich überzeugen“, meinte Sportdirektor Andi Winkler in aller Knappheit. Was meistens bedeutet: Da steht einer mit Preisetikett im Schaufenster.
Hammer SpVg. - Rot-Weiss Essen 1:4 (0:2)
RWE: Heller, Al Khalaf(46. Becker), Zeiger (57. Lucas), Weber (46. Windmüller), Grund (60. Huckle), Fritz (46. Baier), Rabihic (57. Demircan), Arenz (72. Studtrucker), Grebe (67. Kempes-Tekiela), Jesic (46. Cekic), Platzek (60. Olwa-Luta).
Tore: 0:1 Arenz (5.), 0:2 Platzek (40.), 1:2 Dos Santos (74.), 1:3 Studtrucker (80.), 1:4 Olwa-Luta (83.).
Zuschauer: 420