Köln. . Zum Abschluss der Hinrunde der Regionalliga erzielte Marvin Studtrucker das entscheidende Tor für Rot-Weiss Essen und sichert RWE mit seinem Siegtreffer die Herbstmeisterschaft vor Verfolger Alemannia Aachen. Das Team von Marc Fascher bleibt so auch im elften Spiel in Serie ohne Niederlage.
Die Rot-Weiss Essen ist spitze. Die Essener beenden die Hinrunde mit einem verdienten 1:0-Arbeitssieg beim 1.FC Köln II und beschließen die erste Saisonhälfte in der Regionalliga als Tabellenerster. Herbstmeister sagt man auch dazu, und es fühlt sich gut an, wie alle Essener mit einem zufriedenen Grinsen nach dem Schlusspfiff bestätigten. Zwar muss sich RWE den Thron teilen mit der punktgleichen Alemannia aus Aachen, aber die Optik allein sorgt für Optimismus. Zumal die Mannschaft von Trainer Marc Fascher eine beeindruckende Erfolgsserie hingelegt hat. Nur eines von 17 Spielen haben sie verloren. Die Pole-Position ist verdient, keine Frage angesichts dieser Konstanz.
Eingebettet in Mutter Natur ist das Franz-Kremer-Stadion ein Idyll. Doch mit der Ruhe war es am Samstagmittag vorbei. Rund 1500 RWE-Fans bevölkerten die Sportanlage im Kölner Süden und wollten ihre Mannschaft siegen sehen. Dafür gaben sie alles, manchmal auch ein bisschen zu viel. Ein Zaun musste in der ersten Hälfte dran glauben. Dann trabt ein junger Bursche aus dem Essener Block bei einer Unterbrechung quer über den Rasen und ließ sich feiern. Die Kölner zeigten sich unaufgeregt und nachsichtig, ein Abklatschen mit dem Ordner und die Sache war erledigt. Auch so geht Gastfreundschaft. Gut so, sofern man sie nicht ausnutzt. Als der junge Mann provozierend lässig hinter dem Kölner Tor die eigenen Leute wieder aufsuchte, wurde er dann doch “einkassiert”. Gleichwohl war es einer der ganz wenigen Szenen, die für Aufsehen sorgten in Hälfte eins, denn auf dem Rasen tat sich zunächst herzlich wenig.
Nur eine gefährliche Szene vor dem RWE-Tor
Im Spiel waren die Kölner weniger entgegenkommend. Sie versuchten erst einmal Druck zu machen und hatten in der Auftaktphase leichte Vorteile. Rot-Weiss musste sich erst einmal orientieren und hatte die Partie nach gut einer Viertelstunde so ziemlich im Griff. Eine halbwegs kribbelige Situation (12.), als Niclas Heimann überlupft worden war, hatte die RWE-Abwehr in Person von Philipp Zeiger zu klären, das war’s. Die Defensive stand alles allem gewohnt sicher, doch im Spiel nach vorn kam nicht viel herum. Die Gastgeber machten das geschickt und zogen sich zusammen zu einer Fünfer-Kette.
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Die FC-Talente standen kompakt und ließen kaum etwas zu. Die Essener hatten auch nur eine wirklich gefährliche Szene vor dem gegnerischen Tor. Patrick Huckle zog einfach mal beherzt aus 20 Metern ab (16.), Kölns Keeper Daniel Mesenköter wehrte ab, doch der Ball fiel Marwin Studtrucker vor die Füße. Der RWE-Angreifer war aber ebenso überrascht, sodass die Kugel mehr an ihm abprallte und ans Außennetz ins Toraus rollte.
Die Rot-Weißen, man kennt es ja inzwischen, suchten beharrlich die Lücke, Benjamin Baier und Daniel Grebe bemühten sich um Struktur, RWE suchte Sicherheit mit einem soliden Passspiel, doch ohne Ideen und das Tempo würde es schwer werden, das war klar. Zumal auch die Standards in der ersten Hälfte keine Wirkung zeigten. Was sich ändern sollte.
RWE- Fans skandieren: “Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!”
Nach der Pause rückte Soukou in die Zentrale, Studtucker besetzte die Außenbahn. Und stand schließlich genau dort, wo er stehen musste. Zunächst schloss Patrick Huckle erneut beherzt ab und prüfte Torhüter Mesenhöler, der zur Ecke abwehrte. Huckle trat an, Neunaber verlängerte in der Mitte per Kopf und am langen Pfosten brauchte Studtrucker aus zwei Metern nur noch einzunicken zum 1:0. Begeistert skandierten die RWE-Fans “Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!”
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Die Kölner bemühten, den Schaden zu richten. Doch die Defensive der Rot-Weißen ist inzwischen bekanntlich eine Bank. Und mit der Spielzeit kamen die Essener zu ihren Chancen. Erst bereitete Sven Kreyer im Strafraum vor, indem er den Ball geschickt behauptete und dann Soukou bediente, dessen Schuss Laux klärte (74.). Dann ein Solo von Studtrucker, ein satter Schuss, doch Mesenhöler flog gekonnt ins Eck (76.).
Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Der Kölner Vojno Jesic schlug den Ball per Freistoß von Außen überraschend direkt auf das Essener Tor, Heimann konnte nur abprallen lassen, aber kein FC-Spieler war schnell genug zur Stelle, um abstauben zu können (80.). Am Ende siegte RWE nach harter Arbeit mit 1:0. “Das war eine harte Nummer hier”, bestätigt RWE-Trainer Marc Fascher.
Die RWE-Aufstellung: Heimann - Neunaber, Zeiger, Weber, Huckle - Soukou, Baier, Grebe (90.Dombrowka),
Steffen (84. Nakowitsch) - Studtrucker (75. Hermes), Kreyer.