Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 steht vor dem Abstiegsendspiel. Im Interview richtet Peter Neururer einen Appell an die Fans des Klubs.
Die SG Wattenscheid 09 steht vor dem Abstiegsendspiel. Am Samstag (14 Uhr) kommt der SV Straelen in die Lohrheide. Die Konstellation ist klar: Wattenscheid darf nicht verlieren.
Nur wenn der bereits abgestiegene 1. FC Kaan-Marienborn in Bonn gewinnen würde, könnte sich die SG sogar eine Niederlage gegen Straelen erlauben - sonst nicht. Doch auf diese Spielchen will sich Peter Neururer (64) nicht einlassen.
Der Sportliche Leiter der Wattenscheider appelliert im Interview mit Krystian Wozniak an die SG-Fans und freut sich, dass der Verein finanziell die Weichen für die nächsten zwei Jahre gestellt hat.
Peter Neururer, wie ist Ihre Gemütslage vor dem Abstiegsendspiel gegen Straelen?
Peter Neururer: Ich bin sehr optimistisch. Wir haben ein Zwischen-Hoch gehabt und uns in eine gute Lage gespielt. Unser Ziel war es, am letzten Spieltag in der Lohrheide alles klar zu machen. Diese Chance bekommen wir nun. Das ist ein großer Ansporn und Antrieb für alle Wattenscheider.
Ist sich die Mannschaft bewusst, um was es geht?
Neururer: Natürlich! Die Jungs wissen doch vom ersten Spieltag an, dass der Klassenerhalt ein großer Erfolg wäre. Wir wollen am Samstag erfolgreich sein. Die Mannschaft hat einen super Charakter und eine tolle Mentalität. Am Freitag werden wir einen Tag ins Trainingslager gehen und auch die Nacht im Hotel verbringen. Wir tun alles dafür, damit sich die Mannschaft auf dieses eine Spiel fokussiert und erfolgreich bestreitet.
Wattenscheid hat einen Zuschauerschnitt von 785 Besuchern pro Partie. Am Samstag sollten es doch ein paar mehr sein, oder?
Neururer: Davon gehe ich auch aus. Jetzt kann jeder Wattenscheider zeigen, was ihr oder ihm der Verein wirklich bedeutet. Man kann immer viel erzählen und jammern, aber wenn es darauf ankommt, muss man auch da sein und die Mannschaft unterstützen. Die Jungs brauchen jetzt die Fans. Ich hoffe, dass uns viele Leute im so wichtigen Spiel gegen Straelen unterstützen werden.
Auf der gegnerischen Trainerbank sitzt mit Inka Grings eine Frau. Sie sind ja schon so lange im Geschäft dabei: Was halten Sie eigentlich von einer Frau als Trainerin im Männerfußball?
Neururer: Ich bin ja aktuell kein Trainer mehr, sondern Sportlicher Leiter. Ich will auch keine Trainer oder Trainerin bewerten. Ich werde Inka Grings freundlich begrüßen und die Hand geben und mich dann auf die 90 Minuten konzentrieren. In der vergangenen Wochen gab Vereinschef Oguzhan Can bekannt, dass die nächsten beiden Spielzeiten finanziell gesichert sind.
Heißt das, dass Sie die Kaderplanung endlich aufnehmen können?
Neururer: Ja, wir haben am Freitag zusammengesessen und ich freue mich, dass der Verein für die nächsten beiden Jahre gut aufgestellt ist. Wie gesagt: Wir wollen am Samstag erfolgreich sein und uns dann ab Montag mit der neuen Regionalliga-Saison und dem Kader beschäftigen.
Was wäre denn, wenn es am Samstag doch schief gehen sollte?
Neururer: Mit diesem Szenario beschäftigen wir uns überhaupt nicht. Klar ist, dass in der Regionalliga alles einfacher wäre.
Wie wird der Kader denn in der kommenden Saison aussehen?
Neururer: Wir haben ja jetzt schon richtige gute Jungs in der Mannschaft. Den Stamm werden wir auch versuchen zu halten, da bin ich schon in guten Gesprächen. Wir werden eine Mannschaft zusammenstellen, die oben mitspielen kann.
Wird Farat Toku der Trainer bleiben?
Neururer: Für die SG Wattenscheid 09 gibt es keinen besseren Trainer als Farat Toku. Er kennt den Verein seit über vier Jahren in- und auswendig. Er kennt alle Abläufe. Wenn er nicht da gewesen wäre, dann hätte ich wahrscheinlich schon nach einer Woche hingeschmissen. Mit ihm ist der Austausch unheimlich angenehm und die Zusammenarbeit ideal. Wenn wir das am Samstag schaffen, dann wird Farat Toku auch in der nächsten Saison Trainer sein. Da lege ich mich mal fest.