Finanziell scheint alles geklärt zu sein, aber um den Klassenerhalt muss die SG Wattenscheid 09 nach der Niederlage in Verl noch kämpfen.
SC Verl -
SG Wattenscheid 09
2:1 (0:0)
SG Wattenscheid 09: Pepic – Obst, Lach, Schneider, Abdat – Corboz, Tietz (72. Lobinger) – Diallo (85. Tunga), Canbulut, Yesilova (78. Taskin) – van Santen.
Schiedsrichter: Jörn Schäfer
Tore: 1:0 Hecker (54.), 2:0 Stojanovic (74.), 2:1 Corboz (90.+3, Handelfmeter)
Zuschauer: 798
In Wattenscheid ist Ruhe erste Bürgerpflicht. Sowohl Farat Toku als auch Peter Neururer haben nach der 1:2 (0:0)-Niederlage beim SC Verl vor Panikmache gewarnt. Denn gleichzeitig schlug der ebenfalls abstiegsbedrohte SV Straelen überraschend Spitzenreiter Viktoria Köln. Und Stadtnachbar Fortuna gilt seit dem Wochenende als Absteiger in die Regionalliga, aus der nun vier Teams runter müssen.
Vor einigen Wochen noch, so Trainer und Sportdirektor, habe man auf das Endspiel im eigenen Stadion gehofft. Nun ist es da. Und drum herum scheint zunächst alles geklärt. Denn in den Ärger über die Pleite bei den Ostwestfalen mischte sich zaghafte Freude über die scheinbar lichte finanzielle Zukunft des Fußball-Regionalligisten.
Neururer macht Spielern Angebote
Während die Mannschaft ob der Nachricht, dass die laufende Saison ebenso durchfinanziert ist wie die zwei folgenden Spielzeiten, ihre Konzentration auf das Abstiegs-Endspiel gegen Straelen am Samstag richten kann, hat Sportdirektor Neururer nun grünes Licht, um mit seiner Arbeit zu beginnen. Am heutigen Montag, so der ehemalige Profi-Trainer, wolle er sich mit den Wattenscheider Spielern über die Zukunft unterhalten. „Niemand hat mir gesagt, dass er nicht mit mir reden möchte“, sagte der 63-Jährige dieser Redaktion.
Neururer, der in der vergangenen Woche einen konkreten Etat eingefordert hatte, hat nach der Sitzung am vergangenen Freitag Sicherheit. „Die Zahlen, die uns zur Verfügung stehen, reichen aus, um eine vernünftige Planung für die Regionalliga aufzustellen“, erklärte er, ohne Summen zu nennen: „Das wäre nicht professionell.“
Bei den Verhandlungen hofft er auf die Fairness der Spieler. „Ich werde dabei Zahlen nennen, auf die sich jeder verlassen kann. Auf dieser Grundlage wird es Angebote geben. Ich weiß, was ich einsetzen kann, will aber kein großes Pokern sehen.“ Bis zum kommenden Wochenende, so Neururer, werde jedes Angebot so Bestand haben, wie er es dem jeweiligen Spieler vorlege. Danach gelte es nicht mehr. Der gebürtige Marler will endlich die Gewissheit, mit welcher Mannschaft er Trainer Toku in der kommenden Saison ausstatten soll.
Der 39-Jährige steht in der Reihenfolge der Gesprächspartner ganz oben. „Ich gehe davon aus, dass der Trainer und sein Team schnell verlängern werden“, erklärte Neururer. Es fragt sich dann nur, in welcher Liga die SGW spielen wird. Im Duell mit Straelen reicht ein Unentschieden, um die Klasse zu halten. Auf Remis zu spielen, ist Neururer zu riskant. „Ich gehe fest davon aus, dass wir am Samstag alles klar machen.“ Und Toku sagt: „Es gibt in der Liga einige Mannschaften, die mit uns tauschen würden.“