Essen. In der vergangenen Saison flog der MSV Duisburg durch Schlampigkeit im Lizenz-Verfahren aus der 2. Fußball-Bundesliga. Beim Antrag für die kommende Saison hakt es schon wieder. Ein Kommentar.

In Carl Zuckmayers Theaterstück Hauptmann von Köpenick hat der Schuster Voigt ein Problem. Er kommt aus dem Gefängnis und hat daher keinen Pass. Arbeit kriegt er aber nur, wenn er einen Pass hat. Den Pass kriegt er auf dem Amt aber nur, wenn er Arbeit hat.

So ähnlich geht es dem MSV Duisburg in der Stadion-Frage. Die Stadt Duisburg will die Mehrheit der Arena übernehmen und dem MSV die Mietzahlungen erleichtern. Die Stadt will diesen Schritt aber erst fixieren, wenn der Verein die Lizenz hat. Die Lizenz kriegt der Verein aber erst, wenn er geringere Mietausgaben nachweisen kann.

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Nur ein irrwitziges Detail aus einer nun bald einjährigen Aufführung namens: Ein Fußball-Klub bemüht sich um eine Lizenz.

Im vergangenen Jahr scheiterte der MSV am eigenen Dilettantismus und flog aus der Zweiten Liga. Die Funktionäre um Präsident Udo Kirmse versicherten damals: Daraus haben wir gelernt, und jetzt haben wir ein Jahr Zeit, um alles viel besser zu machen.

Nichts ist besser. Der Verein hat die neuen Lizenz- Unterlagen ohne den geforderten Schuldenschnitt eingereicht und hofft schon bei Abgabe der Papiere auf den Termin für die Nachbesserung. Das alles erinnert fatal an die vergangene Saison. Man mag es kaum glauben.