Duisburg. . Der MSV Duisburg reicht am Freitag in Frankfurt die Lizenz-Unterlagen für die 3. Liga und die 2. Bundesliga ein. Sportjurist Christoph Schickardt benennt im „Kicker“-Interview Ex-MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch als Schuldigen für den Lizenzentzug im vergangenen Jahr.

Der MSV Duisburg will am Freitag per Boten in Frankfurt die Lizenzunterlagen für die kommende Saison einreichen. Der MSV gibt dabei nicht nur den Lizenzantrag für die 3. Liga, sondern auch für die 2. Bundesliga ab. Sportlich kann der Sprung ja immer noch klappen . . . Da der MSV den angestrebten Schuldenschnitt weiterhin nicht erreicht hat, wird der Klub den von Geschäftsführer Bernd Maas als „Plan B“ bezeichneten Alternativantrag in Frankfurt abgeben. Dass der MSV Duisburg bis zum 27. Mai nachbessern müssen wird, gilt als sicher.

MSV reicht „Plan B“ ein

„Plan B“ beinhaltet, dass der MSV sich ein neues – letztes – Zeitfenster öffnet, um den Schuldenschnitt doch noch zu realisieren. Am Donnerstag wurden Spekulationen öffentlich, wonach Hauptsponsor Schauinslandreisen mit einer weiteren Rettungsaktion einspringen will. Demnach soll Unternehmenschef Gerald Kassner bereit sein, den städtischen Töchtern die MSV-Schulden abzukaufen. Kassner war zuletzt schon zentrale Figur beim Kauf von Stadionanteilen.

Im letzten Jahr gab es nur Plan A – und der führte am Ende zum Zwangsabstieg. Nach dem Lizenzentzug im vergangenen Jahr kursierten mehrere Varianten, wie die Geschichte anders hätte ausgehen können – etwa durch das „Kassner-Konzept“ als Alternative.

„Man hätte es in zwei Stunden lösen können“

Sportjurist Christoph Schickhardt, der nun nicht gerade als Freund von Ex-MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch gilt, greift in der Donnerstagsausgabe des Fachmagazins „Kicker“ Kentsch massiv an und sieht ihn als Hauptschuldigen für den Lizenzentzug des MSV Duisburg.

Im „Kicker“-Interview sagt Christoph Schickhardt über den MSV-Lizenzentzug im vergangenen Jahr: „Es ging weniger um finanzielle Dinge als um formale. Den Fall Duisburg hätte man ganz spät und in zwei Stunden lösen können. Da war ein Herr Kentsch, der mit großer Erfahrung in einigen Gremien der Liga sitzt und Geschäftsführer des Klubs war. Aber leider sich offenbar trotzdem der Situation nicht bewusst war und diesem Traditionsverein großen Schaden zugefügt hat. Er saß lieber beim Champions-League-Finale auf der Tribüne. In diesen Stunden hätte er die Lizenz des MSV Duisburg retten können. Da war ich fassungslos. Gleichzeitig hat der SV Sandhausen mit bescheidenen Mitteln konzentriert und seriös gearbeitet und trotz des sportlichen Abstiegs die Klasse gerettet. Das war eine Musterpause – hier Duisburg, dort Sandhausen!“

MSV bei Borussia Dortmund

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