Duisburg. Maximilian Güll überzeugt als jüngster MSV-Spieler mit guten Leistungen. Parallel zum Profitraum bastelt er an seinem Mathe- und Physikstudium. Über die Feiertage will der Youngster eine erste persönliche Bilanz ziehen. Güll genießt es, in der 3. Liga zu spielen.
Bei den Fächern, in denen viele Schüler entnervt die Nase rümpfen, war Maximilian Güll weit vorne. „Mit Zahlen konnte ich immer ganz gut umgehen“, sagt das Talent des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg. Im letzten Jahr baute Güll sein Abitur, jetzt studiert er an der Uni Duisburg-Essen Mathematik und Physik. „Es wird sich zeigen, welche Richtung ich nach dem Studium einschlage. Da gibt es mehrere Möglichkeiten.“ Im Moment ist die Anwesenheit des Abwehrspielers in den Lehrsälen ohnehin begrenzt. „Wir haben oft vormittags Training, da haut das zeitlich nicht hin“, sagt der Linksfuß, „am Mittwoch funktioniert es mit dem Studieren meistens ganz gut.“
Güll lernt gleich doppelt. Neben Mathe und Physik baut er auch seinen Fußball-Fundus weiter aus. Und das durchaus erfolgreich. Beim 3:0 über Unterhaching spielte der Youngster zum zweiten Mal über die komplette Distanz durch. Als Vertreter des gelbgesperrten Sascha Dum machte er seinen Job als linker Verteidiger äußerst gewissenhaft. „Max ist unser jüngster Spieler. Er haut dazwischen und fasst sich ein Herz. Die erste Chance im Spiel hatten wir gleich zu Beginn durch seinen Schuss. Nur so geht es“, lobt Abwehrkollege Phil Ofosu-Ayeh.
Ein Typ mit Bodenhaftung
Güll selbst freuen die Komplimente, aber er ist kein Typ, der abhebt. Ruhig, sachlich, bescheiden – ein Spieler mit Bodenhaftung. „Die Routiniers in der Mannschaft geben mir Tipps und Hilfestellung. Sie sagen, was ich zu tun und zu lassen habe.“ Das Auflaufen im Drittligakader besitzt für Max Güll enormen Stellenwert. „So richtig habe ich das noch gar nicht realisiert. Das ist ein Traum“, sagt der Nachwuchsmann, der vielleicht über die Weihnachtstage sein ganz persönliches Fazit zieht, was die vergangenen Monate alles verändert haben. Obwohl: Vielleicht grübelt er auch lieber nicht nach. Güll: „Wer weiß, ob ich dann noch so leichtfüßig bin?“
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Bis zum Oktober trainierte Güll, der schon beim euphorischen Saisonstart gegen Heidenheim (0:1) vor 18.000 Fans einen Kurzeinsatz hatte, im Profikader mit, holte sich aber die Wettkampfpraxis bei Carsten Wolters in der U 19 oder bei Manfred Wölpper in der U 23.
Jetzt scheint seine Perspektive im Drittligakader immer besser zu werden.Schon beim 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers gab es Lob von Coach Baumann: „Max hat das richtig gut gemacht.“ Lampenfieber spürt Güll nicht. „Wenn du zum Warmmachen auf den Rasen rauskommst, nimmst du natürlich die Kulisse wahr. Aber beim Anpfiff ist alles normal, das bekomme ich dann gar nicht so mit. Wenn das Spiel läuft, ist es egal, ob 100 Zuschauer an der Westender Straße stehen oder ob 10000 Leute in der Arena sind.“ Güll kann offenbar nicht nur mit Zahlen, sondern auch mit Druck umgehen.
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