Mülheimer SV 07 -
Viktoria Buchholz 5:5 (3:3)

Tore: 1:0 Matenar (2.), 1:1 van Berk (5.), 1:2 Rybacki (18.), 2:2 Dentgen (26.), 2:3 Raue (40.), 3:3 Begic (45.), 3:4 Rybacki (59.), 3:5 Rybacki (80.), 4:5 Begic (82.), 5:5 Klasen (86.)

MSV: Haas – Peters (36. Begic), Dentgen, Steininger (73. Baum), Lemke – Brüger, Lüke, Klasen, Augenstein – Matenar (79. Bargatzky), Siminenko

Oliver Kannengießer schüttelte nur ungläubig mit dem Kopf. „So etwas habe ich echt noch nicht erlebt und ich bin wirklich schon lange dabei“, sagte der Trainer des Fußball-Landesligisten MSV 07. Mit „so etwas“ meinte er, dass im Heimspiel gegen Viktoria Buchholz schon zur Halbzeit sechs Tore gefallen waren und dass seine Mannschaft nach einem 3:5-Rückstand noch zum 5:5 (3:3)-Endstand ausglich und als moralischer Sieger vom Platz ging.

Das Spiel nahm sofort Fahrt auf: Nach fünf Minuten hieß es bereits 1:1. Erst köpfte Manuel Matenar nach einer Flanke von Startelf-Debütant Florian Klasen zur Führung ein, dann traf auch der Duisburger Felix van Berk per Kopf. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit verteilten die „07er“ reichlich Geschenke. Nutznießer waren erst Maurice Rybacki (18.) und später Markus Raue (40.), die von ihren Mülheimer Gegenspielern nur freundlich begleitet, aber kaum angegriffen wurden. „Ich weiß nicht, was heute in der Abwehr los war“, zeigte sich der Coach später ratlos.

Für die Moral des MSV sprach aber schon im ersten Durchgang, dass den Mülheimern jeweils der Ausgleichstreffer gelang. Das 2:2 besorgte Daniel Dentgen mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke von Manuel Matenar, das 3:3 war dem früh eingewechselten Admir Begic vorbehalten, der das Leder von der Strafraumgrenze in die Maschen drosch.

Im zweiten Durchgang schien es dann aber so, als würden die Gastgeber nicht noch ein drittes Mal zurückkommen können. Nachdem der Buchholzer Rybacki seine Tore zwei und drei erzielt und die Viktoria damit mit 5:3 in Führung gebracht hatte, sprach fast nichts mehr für den MSV. „Wir sind ja kaum noch gefährlich nach vorn gekommen“, sagte Trainer Kannengießer später. Zu diesem Zeitpunkt habe er nicht mehr an einen Punktgewinn geglaubt.

Noch einmal spannend wurde es aber, als Admir Begic einen Abstauber zum 4:5 in der 82. Minute nutzte. Plötzlich waren die „07er“ wieder hellwach und Florian Klasen sorgte in der 86. Minute für den umjubelten Ausgleich. Laute „MSV, MSV“-Rufe schallten aus den Reihen der 150 Zuschauer. Und hätte Jann Brüger in der letzten Minute den Ball richtig getroffen, wäre der Spielverein sogar noch als Sieger vom Platz gegangen. Nach dreimaligem Rückstand waren die Mülheimer aber mit dem einen Zähler schon hochzufrieden. „Das verbuchen wir mal als Punkt für die Moral“, sagte Trainer Oliver Kannengießer. Über die Abwehrleistung wird allerdings noch zu reden sein.