Der 25. Juni schien ein guter Tag für den Duisburger Sport zu sein. Die Vokabeln, die an jenem Tag die Runde machten: Gläubiger-Moratorium, Schuldenschnitt, Neustart, Lückenschluss, Erleichterung. Mit dem MSV Duisburg und dem FCR 2001 schienen zwei Vereine auf einem Schlag gerettet zu sein.
Schienen.
Der Schuldenschnitt des MSV Duisburg ist weiterhin nicht in trockenen Tüchern. Alle bislang genannten Fristen konnte der MSV nicht einhalten. Zumindest verzichten die Verantwortlichen derzeit darauf, neue Fristen zu nennen, die sie am Ende dann doch nicht einhalten können.
Und für den FCR kann schon in wenigen Tagen die Uhr abgelaufen sein. Dass der Frauenfußball-Bundesligist nun beklagt, dass von den rund 200 000 Euro, die bei dem sommerlichen Rettungspakt zugesagt worden waren, noch kein einziger Taler in die leere Vereinskasse geflossen ist, belegt, wie fragil derartige Hilfsaktionen sein können.
Dass der Zusammenschluss mit dem MSV Duisburg nun zu scheitern droht, ist für die FCR-Verantwortlichen ein herber Schlag, der aber nicht überraschend kommt. Denn die Grundvoraussetzungen waren von Anfang an schlecht – so schlecht, dass großer Optimismus fehl am Platze war. Da soll ein Fußball-Verein, der in den letzten Monaten mehrfach vor der Insolvenz stand, einen anderen Verein, der die Insolvenz nicht mehr abwenden kann, aufnehmen und retten. Respekt!
Dass der MSV kein finanzielles Risiko eingehen will, ist verständlich. Minus plus minus macht eben kein Plus. Das ist einfache Mathematik.